Nach einem Jahr pandemiebedingter Pause konnte nun im kleinen Rahmen unter 2G-Bedingungen die Einbürgerungsfeier der Stadt Kassel nachgeholt werden. Insgesamt haben in den Jahren 2019 und 2020 in Kassel 1.103 Menschen aus 90 Nationen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.
„Einbürgerungen sind ein Gewinn für unsere Stadt. Wie freuen uns sehr, dass Sie sich schon länger in unserem Land gut aufgenommen fühlen und in Kassel Ihr Zuhause gefunden haben“, sagten Oberbürgermeister Christian Geselle und Bürgermeisterin Ilona Friedrich bei der kleinen Feierstunde, zu der 35 zufällig ausgewählte neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger eingeladen waren.
Eine Einbürgerung sei mehr als ein bürokratischer Akt, erklärte Geselle weiter. Hinter diesem Verfahren stecken vor allem ein menschliches Schicksal und eine ganz grundsätzliche Entscheidung. Geselle: „Sie haben sich bewusst für Deutschland entschieden. Mit der Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft bekennen Sie sich nicht nur zu diesem Land, sondern auch zu den Grundwerten unserer Verfassung und unserer Demokratie.“
Der größte Teil der eingebürgerten Menschen stammt aus der Türkei (126), dahinter folgen Syrien (88), Afghanistan (53) und Polen (47). 2019 wurden insgesamt 611 Einbürgerungsurkunden ausgegeben. Durch den Lockdown waren es 2020 nur 492. Zum Vergleich: 2018 erhielten 569 Personen einen deutschen Pass.
„Natürlich stehen wir auch vor Herausforderungen je bunter und vielfältiger unser Zusammenleben wird. Aber Menschen, die sich für eine Einbürgerung entscheiden, zeigen öffentlich: Ich lebe gerne in Deutschland und in Kassel. Der deutsche Pass eröffnet ihnen weitere Möglichkeiten, in unserer schönen Stadt Verantwortung zu übernehmen und sich auf vielfältige Weise einzubringen“, erklärte Friedrich.
Knapp die Hälfte der Kasseler hat Wurzeln im Ausland
Nicht erst seit kurzem zeichne Kassel Internationalität aus, so Friedrich weiter. Rund 40 Prozent der 204.000 Menschen, die hier zu Hause sind, haben ihre Wurzeln oder Familien in einem anderen Land. Maßgeblich geprägt wurde die Geschichte der Stadt zum Beispiel durch zugewanderte Hugenotten. Kassel war 1981 die erste Stadt mit einem Ausländerbeirat und sie pflegt aktive Städtepartnerschaften. Ferner sind in Kassel Unternehmen ansässig, deren Produkte auf dem Weltmarkt zu Hause sind.
Hintergrund – Bedingungen für Einbürgerung
Wer eingebürgert werden möchte, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen: Beispielsweise seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland leben, den Lebensunterhalt allein bestreiten und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Die Gebühr für einen Einbürgerungsantrag beträgt pro Person 255 Euro. Für ein Kind unter 16 Jahren, das gemeinsam mit mindestens einem Elternteil eingebürgert wird, fällt eine Gebühr von 51 Euro an.
Weitere Informationen finden Sie unter www.kassel.de/einbuergerung.
documenta-Stadt Kassel
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