Hessen/Wiesbaden – Anlässlich des diesjährigen Landeserntedankfestes, traditionell ausgerichtet vom Hessischen Bauernverband, wies Staatsekretärin Dr. Beatrix Tappeser auf die Leistungen der hessischen Landwirtschaft hin und machte auch auf die Herausforderungen der kommenden Jahre aufmerksam. „Das aktuelle Erntejahr, nach einem heißen und trockenen Sommer 2018, verdeutlicht uns radikal wie sehr gerade die Landwirtschaft von den negativen Auswirkungen des Klimawandels in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies stellt viele Bereiche der Landwirtschaft, besonders aber die Futtermittel- und Ackerbaubetriebe vor große Herausforderungen“, so die Staatssekretärin.
Trotz der Rekordtemperaturen und der bis heute andauernden Trockenheit sind die meisten Ackerbaubetriebe mit Getreideschlägen noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen – bei den Hackfrüchten wie Kartoffeln und Rüben sieht es weniger gut aus. Auch bei vielen tierhaltenden Betrieben herrscht großer Frust, weil ihnen die Futtervorräte für den bevorstehenden Winter in den Scheunen fehlen. Doch dieses Ausnahmejahr hält auch gute Nachrichten bereit: Winzerinnen und Winzer können sowohl was die Qualität als auch die Quantität betrifft mit der Weinlese zufrieden sein.
„Es steht für mich außer Frage, und das nicht erst seit diesem Sommer, dass wir viel aktiver werden müssen beim Klimaschutz und auch der Anpassung an den Klimawandel, weil es hierbei auch um die Existenz unserer bäuerlichen Betriebe geht. Sowohl die Politik als auch die Landwirtschaft wird sich stärker als bisher dieser Diskussion stellen müssen“, äußerte sich Dr. Tappeser im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen auf internationaler und nationaler Ebene zur Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
Die Staatssekretärin nahm aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Pflicht. „Es kann nicht sein, dass von unseren Landwirten zu Recht verlangt wird, immer mehr Auflagen hinsichtlich Tierschutz und ökologischer Erzeugung zu erfüllen, die Gesellschaft aber gleichzeitig nicht bereit ist, einen entsprechenden Preis für die Lebensmittel zu bezahlen. Billige Lebensmittel werden an anderer Stelle teuer bezahlt, sei es beim Verlust an biologischer Vielfalt oder den Aufwendungen für die Trinkwassergewinnung“, betonte Dr. Tappeser und erklärte weiterhin: „Die Frage, wie eine moderne, innovative, umweltverträgliche und nachhaltige Landwirtschaft aussehen soll, wird das Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses sein, bei dem am Ende auch Jede und Jeder einen Beitrag wird leisten müssen“, so die Staatssekretärin, die abschließend allen Beteiligten, deren Familien, Helferinnen und Helfern ein schönes Erntedankfest wünschte und Ihnen allen für ihre wichtige Arbeit dankte.
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