Die negativen Folgen einer Lern und Verhaltensampel

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Vor kurzem wurde mir ein Beispiel bekannt, einer Lern- und Verhaltensampel in einer kleinen Nordhessischen Gemeinde, im nördlichen Landkreis Kassel, bei dem bestimmte Schüler faktisch dauerhaft an der Ampel bei ROT gesetzt sind und ein bereits auffälliges psychisches Verhalten, durch die ständige Stigmatisierung zeigen.

In vielen Schulen hat die Implementierung von Lern- und Verhaltensampeln als pädagogisches Instrument zugenommen.

Diese Ampelsysteme sollen dazu dienen, das Klassenverhalten zu überwachen und zu verbessern.

Allerdings werfen sie auch Fragen bezüglich ihrer Wirksamkeit und potenziell negativen Auswirkungen auf. Dieser Artikel untersucht die möglichen nachteiligen Folgen einer Lern- und Verhaltensampel in einer Schulklasse.

  1. Fehlende Differenzierung: Ein weiteres Problem besteht darin, dass Lern- und Verhaltensampeln oft keine differenzierte Betrachtung des Verhaltens ermöglichen. Ein Schüler, der einmal ein negatives Verhalten zeigt, wird möglicherweise mit denselben Konsequenzen konfrontiert wie jemand, der wiederholt Schwierigkeiten hat. Dies kann dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler entmutigt werden, sich zu verbessern, da ihre Bemühungen nicht angemessen berücksichtigt werden.
  2. Reduzierung der intrinsischen Motivation: Die Verwendung von externen Belohnungen und Bestrafungen, wie sie oft bei Ampelsystemen zum Einsatz kommen, kann die intrinsische Motivation der Schülerinnen und Schüler beeinträchtigen. Wenn Schüler nur aus Angst vor Bestrafung oder in der Hoffnung auf Belohnung handeln, kann dies langfristig die Freude am Lernen und die Eigenmotivation beeinträchtigen.
  3. Unzureichende pädagogische Intervention: Die Lern- und Verhaltensampel kann auch dazu führen, dass pädagogische Interventionen vernachlässigt werden. Lehrkräfte könnten sich darauf konzentrieren, Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer Ampelfarbe zu bestrafen oder zu belohnen, anstatt die zugrunde liegenden Gründe für das Verhalten zu verstehen und gezielte Unterstützung anzubieten.
  4. Negativer Einfluss auf das Klassenklima: Das Ampelsystem kann das Klassenklima beeinträchtigen, indem es einen wettbewerbsorientierten und vergleichenden Ansatz fördert. Statt Zusammenarbeit und Solidarität könnte die Klasse von einem Gefühl der Konkurrenz geprägt sein, da Schülerinnen und Schüler versuchen, sich in der “Rangordnung” zu behaupten.

Stigmatisierung und öffentliche Demütigung: Eines der Hauptprobleme bei Lern- und Verhaltensampeln ist die öffentliche Sichtbarkeit von Schülerinnen und Schülern, die aufgrund ihres Verhaltens auf eine bestimmte Farbe gesetzt werden. Dies kann zu Stigmatisierung und öffentlicher Demütigung führen, da die gesamte Klasse den Status jedes Schülers auf einen Blick erkennen kann. Dies kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und zu langfristigen psychischen Auswirkungen führen.

Schlussfolgerung:

Die negativen Folgen einer Lern- und Verhaltensampel in einer Schulklasse sollten sorgfältig abgewogen werden. Alternativen, die eine differenziertere und unterstützende Herangehensweise an das Verhalten der Schüler ermöglichen, sollten in Betracht gezogen werden. Pädagogische Instrumente sollten darauf abzielen, ein positives Lernumfeld zu schaffen und die individuelle Entwicklung der Schüler zu fördern, ohne dabei auf stigmatisierende Methoden zurückzugreifen.

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