Dänische Pelzindustrie erhält nach COVID-19-Ausbrüchen staatliche Hilfen in Milliardenhöhe – Statement von PETA
Stuttgart, 9. April 2021 – Nach den COVID-19-Ausbrüchen und Virusmutationen auf Pelzfarmen in Dänemark hatte die Regierung im November 2020 beschlossen, alle 15 bis 17 Millionen Nerze des Landes zu töten. Am Mittwoch hat die EU-Wettbewerbskommissarin wegen des temporären Pelzfarmverbots bis Ende 2021 nun die staatlichen Hilfen in Milliardenhöhe für die dänische Pelzindustrie genehmigt, sodass die Betriebe dort voraussichtlich ab 2022 wieder aktiv werden können. Patrick Nowey, Fachreferent für Bekleidung und Textil bei PETA, übt scharfe Kritik:
„Es ist schon makaber, 1,75 Milliarden Euro in eine Industrie zu pumpen, durch die sich die Coronakrise jederzeit verschärfen kann. Auf Nerzfarmen werden kranke, völlig gestresste Tiere in winzige Drahtkäfige gesperrt, oft unter unhygienischen Bedingungen – ein idealer Nährboden für gefährliche Viren und Bakterien.
Dort sind die Tiere gezwungen, inmitten Tausender Artgenossen auszuharren, bis sie für Mäntel, Pelzkrägen oder Accessoires vergast werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO betonte erst kürzlich, dass Pelzfarmen eine große Gefahr für die Gesundheit der europäischen Bevölkerung sind.
Denn die Betriebe begünstigen Mutationen des Coronavirus, die die Wirksamkeit von Impfstoffen gefährden können.
Vor diesem Hintergrund ist es verantwortungslos, Milliarden Euro als ‚Entschädigung‘ an diese skrupellose Industrie zu zahlen, damit sie im nächsten Jahr wieder Profit aus dem grausamen Tod von Millionen Tieren schlagen kann. Die staatliche Hilfe sollte vollständig an Betriebe gehen, die bereit sind, ihr Geschäft aufzugeben und sich neu zu orientieren – dafür ist mit 538 Millionen Euro jedoch nur ein Bruchteil der Summe vorgesehen.
Wir fordern die dänische Regierung auf, die Industrie nicht künstlich am Leben zu erhalten: Dänemark muss ein endgültiges Pelzfarmverbot beschließen und die genehmigten Gelder vollständig für die Umsetzung verwenden.“
https://youtu.be/xNuWU1PGPO8
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