„Reden tut gut“ ist das Motto der Digitalen Hessischen Selbsthilfetage, zu der sich die 23 Selbsthilfekontaktstellen in Hessen unter der Federführung von KISS Kassel zusammengeschlossen haben. Da persönliche Begegnungen beim Selbsthilfetag in der Innenstadt in diesem Jahr coronabedingt nicht planbar waren, wurde die Vorstellung der Selbsthilfegruppen hessenweit ins Internet verlegt.
„Ich begrüße es sehr, dass die Selbsthilfe neue Wege nutzt, ihre Angebote bekannt zu machen. Gerade in diesen Zeiten ist der Erfahrungsaustausch über den Umgang mit Erkrankungen und der Rückhalt in einer Gruppe wichtig“ so Ulrike Gote, Kasseler Stadträtin für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit.
Filme über Heimkinder und Parkinson
Bei der Veranstaltungsreihe von Montag, 20. September, bis Freitag, 1. Oktober, können Interessierte online bei über 30 Veranstaltungen kostenfrei teilnehmen und das Thema Selbsthilfe und Gesundheit näher kennenlernen. Das gesamte Programm besteht aus kurzweiligen Formaten wie Comedy, Lesungen und Konzert in denen ernste Themen unterhaltsam aufgegriffen werden. Aus Kassel werden beispielsweise zwei Filme vorgestellt, die im Rahmen von Selbsthilfegruppenaktivitäten entstanden sind. Am Montag, 20. September, ab 18 Uhr geht es im Gespräch mit den selbst betroffenen Autoren um das Thema „Heimkinder“ der 50er bis 70er Jahre und die Folgen der damaligen Erziehungsmethoden. Über ein Parkinsontanztheater und das Leben mit Parkinson im Alltag informiert eine Onlineveranstaltung am Mittwoch, 29. September, ab 15 Uhr.
Mitmachen erwünscht
In Fachvorträgen über verschiedene Erkrankungen sowie Umgang mit psychischen Belastungen und Suchtproblemen wird das Erfahrungswissen Betroffener einbezogen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, sich per Chat mit Fragen zu beteiligen. Filme stehen in den zwei Wochen online auf Abruf bereit und können an einem Termin im Netz gemeinsam diskutiert werden. Workshops laden mit Bewegungsübungen zum Mitmachen ein.
Ein spezieller Programmteil richtet sich direkt an die Selbsthilfegruppenverantwortlichen mit Inputs von Fachleuten zur Gestaltung der Kommunikation in den Gruppen und zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Themenvielfalt ist Programm
Im Rahmenprogramm erhält man zudem grundsätzliche Informationen über das, was Selbsthilfegruppen ausmachen. In einer Online-Podiumsdiskussion am Dienstag, 21. September, ab 16 Uhr geht es etwa um die Zukunft der Selbsthilfegruppen nach Corona und welche Art von Unterstützung sie benötigen.
Weitere Veranstaltungen gibt es zu folgenden Themen:
- Stress-, Angst- und Krisenbewältigung
- Post Covid und Chronisches Erschöpfungssyndrom
- Yoga und Atemübungen
- alles psychosomatisch?
- Depression
- Borderline
- posttraumatische Belastungsstörung
- sexueller Missbrauch
- seltene und Tabu-Erkrankungen
- Autismus
- Demenz
- Migräne und Kopfschmerz
- Hirntumor
- Lipödem
- Alkoholsucht und Essstörungen
- Patientenrechte
Das Programm ist barrierearm, eine Übersetzung in Gebärdensprache und schriftliche Untertitelung der Veranstaltungen wird angeboten. Die kostenfreie Anmeldung zu den Digitalen hessischen Selbsthilfetagen und weitere Informationen zu den Angeboten in Kassel sind auf www.kassel.de/selbsthilfe zusammengestellt.
documenta-Stadt Kassel
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