Ein Fest für alle: TASSO-Tipps für ein tierfreundliches Ostern

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15.03.2018

Sulzbach/Ts., 15. März 2018 – Das Osterfest steht vor der Tür, schon seit einigen Wochen lockt in den Supermärkten das bunte süße Naschwerk und langsam beginnen die Planungen für die Feiertage. Welche Dekoration kommt ins Haus, wo werden die Festtage verbracht und was gibt es zu essen? Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes Haustierregister betreibt, wünscht sich zu diesem Anlass, dass die Menschen bei allen Überlegungen und Planungen rund um Ostern verstärkt Wert auf mehr Tierwohl legen.

Denn das traditionelle Fest ist für viele Tiere mit massivem Leid verbunden. So werden zum Beispiel die Kaninchen, die besonders in diesen Tagen bei vielen Menschen als Festtagsbraten auf den Tisch kommen, unter quälerischen Bedingungen in Gitterkäfigen gehalten und 90 Tage lang gemästet, bevor sie schließlich geschlachtet werden. „Auch wenn in Deutschland zwar Mindeststandards für die Mastkaninchenhaltung eingeführt wurden, so reichen diese für eine artgerechte Unterbringung bei weitem nicht aus“, sagt Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei TASSO. Zudem stammt ein Großteil der hierzulande angebotenen Schlachtkaninchen aus dem Ausland, zum Beispiel aus China, wo es noch keinerlei tierschutzrechtliche Vorschriften gibt. Das Herkunftsland ist an den Buchstaben „CN“ auf dem Etikett zu erkennen. Der Verbraucher wird hier jedoch häufig dadurch getäuscht, dass die Aufkleber mit „EU“ überklebt werden. „Da die Zustände auch in Europa, zum Beispiel in Frankreich, Spanien und Deutschland nicht viel besser sind, rate ich aus Tierschutzgründen generell davon ab, Kaninchenfleisch zu kaufen“, führt Mike Ruckelshaus weiter aus.

Lebende Kaninchen als Ostergeschenk für Kinder sollten ebenfalls absolut tabu sein. „Tiere sind kein Spielzeug, sondern fühlende Lebewesen, für die man mit dem Tag der Anschaffung eine meist jahrelange Verantwortung übernimmt“, sagt Mike Ruckelshaus. Zahlreiche unüberlegt angeschaffte Kaninchen leiden in Privathaushalten zum Beispiel unter Einzelhaltung, zu kleinen Käfigen und ungeeignetem Futter. Dabei haben die Tiere einen großen Bewegungsdrang. Sie lieben es zu rennen, zu hoppeln und in natürlichem Boden zu buddeln. Vielen Leuten ist darüber hinaus nicht bewusst, dass Kaninchen als Gruppentiere sehr in einer Einzelhaltung leiden.

TASSO appelliert zudem an die Verbraucher, nur Eier aus Bio- oder Freilandhaltung zu kaufen. Zu erkennen sind diese an den Ziffern 0 bzw. 1 an der ersten Stelle des Stempels auf dem Ei. „Eier mit der Ziffer 2 oder 3 stammen aus Boden- beziehungsweise Käfighaltung“, so Mike Ruckelshaus. „In diesen Haltungsformen müssen die Legehennen enormes Leid ertragen, denn durch die Haltung vieler Tiere auf engem Raum kommt es zu Federpicken und Kannibalismus.“ Industriell gefärbte Eier unterliegen nicht der gesetzlichen Kennzeichnungspflicht und stammen meist aus Käfighaltung. Deshalb sollten sie ebenfalls gemieden werden.

Ein weiteres großes Tierschutzproblem beim Kauf von Eiern ist auch, dass derzeit bei der Legehennenproduktion in Deutschland noch immer mehr als 45 Millionen männliche Küken pro Jahr unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet werden, weil sie keine Eier legen und nicht genug Fleisch für die Mast ansetzen. Und das, obwohl der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bereits 2015 den Ausstieg aus der millionenfachen Kükentötung für 2017 angekündigt hatte. Im jetzigen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD ist festgelegt, dass das Töten der Eintagsküken bis zur Mitte der Legislaturperiode beendet werden soll. „Das ist zu spät. Wir fordern ein sofortiges Ende dieser grausamen Praxis, da das millionenfache Töten ohne vernünftigen Grund, einzig aus wirtschaftlichen Gründen, ethisch nicht vertretbar ist“, appelliert Mike Ruckelshaus und fügt hinzu: „In einem Land, in dem der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert ist, ist das ein Armutszeugnis.“

Über TASSO e.V.:

Die in Sulzbach bei Frankfurt ansässige Tierschutzorganisation TASSO e.V. betreibt Europas größtes Haustierregister. Mittlerweile vertrauen rund 6,3 Millionen Menschen dem seit 35 Jahren erfolgreich arbeitenden Verein. Derzeit sind mehr als 8,7 Millionen Tiere bei TASSO registriert und somit im Verlustfall vor dem endgültigen Verschwinden geschützt. Durchschnittlich alle zehn Minuten vermittelt TASSO ein entlaufenes Tier an seinen glücklichen Halter zurück, dies sind im Jahr knapp 70.500 Erfolge. Die Registrierung und alle anderen Leistungen von TASSO wie die 24-Stunden-Notrufzentrale, Suchplakate, TASSO-Plakette und der Suchservice sind kostenlos. Der Verein finanziert sich aus Spenden großzügiger Tierfreunde. Neben der Rückvermittlung von Haustieren ist TASSO im Tierschutz im In- und Ausland aktiv und sieht seinen zusätzlichen Schwerpunkt in der Aufklärung und der politischen Arbeit innerhalb des Tierschutzes. TASSO arbeitet mit den meisten Tierschutzvereinen und -organisationen sowie mit nahezu allen deutschen Tierärzten zusammen und unterstützt regelmäßig Tierheime unter anderem bei kostenaufwändigen Projekten. Mit dem Online-Tierheim shelta bietet TASSO zudem Tiersuchenden eine Plattform in der virtuellen Welt. Für die Tierhalter ist TASSO ein kompetenter Ansprechpartner für alle Belange des Tierschutzes.

TASSO e.V.

TASSO e.V. E-Mail:   laura.simon@tasso.net
Otto-Volger-Str. 15 Tel:   +49 6190 937-315
65843 Sulzbach/Ts. Fax:   +49 6190 937-410
 
www.tasso.net www.facebook.com/tassoev
 
Registergericht Frankfurt am Main  •  Registernummer VR 7876
Leiter TASSO e.V.: Philip McCreight  •  1. Vorsitzender: Rudolf Ruf

USt-ID: DE 151793081 • Spendenkonto: IBAN DE78 5105 0015 0238 0549 07 • BIC NASSDE55XXX

Foto: TASSO e.V.

 

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