Für das Jahr 2021 wird eine weitere Runde im sogenannten HyLand-Wettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur erwartet. Das Programm verfolgt das Ziel, deutschlandweit den Aufbau von Wasserstoffregionen zu unterstützen.
„Der Werra-Meißner-Kreis beabsichtigt dabei als koordinierende Antragsteller für die Förderung einer Konzepterstellung zur Etablierung von Wasserstoffanwendungen in der Region Nordhessen gemeinsam für alle interessierten nordhessischen Landkreise die Federführung im Projekt zu übernehmen“, berichtet Landrat Stefan Reuß.
Partner bei der Bewerbung werden die LandesEnergieAgentur, das Fraunhofer Institut und das Regionalmanagement Nordhessen sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner sein.
Ziel ist die Erstellung einer entsprechenden Umsetzungsstudie, für die es eine Förderquote von 100 Prozent gibt. Die Regionalmanagement Nordhessen GmbH beabsichtigt sich im Falle einer Förderung als Dienstleister zu bewerben.
Es werden nur 10 Regionen gefördert, aber Nordhessen ist aufgrund seiner zentralen Lage und damit verbundenen starken Konzentration logistikaffiner Unternehmen prädestiniert, Wasserstoff in eine wirtschaftliche Anwendung zu überführen. Entsprechend zuversichtlich blickt das Projektteam auf eine positive Rückmeldung aus dem Bundesverkehrsministerium. Denn die Region Nordhessen verfügt über eine große Zahl an Akteuren in Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden, die sich mit dem Thema Wasserstoff in unterschiedlichen Fragestellungen beschäftigen. Ausgehend von der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen (H2BZ-Initiative) und der LandesEnergieAgentur wurde im Jahr 2020 damit begonnen, mit weiteren regionalen Akteuren, die vorhandenen regionalen Kompetenzen zu stärken und zu vernetzen. Ziel ist eine gemeinsame Projektentwicklung, um für Nordhessen ein weiteres Zukunftsthema zu erschließen.
Der Anteil an erneuerbaren Energien liegt in Nordhessen bereits bei 60% und kann zeitnah auf 80% erhöht werden. Hierbei spielt die Wasserstoffspeicherung eine wichtige Rolle. Hierzu laufen bereits Studien und Untersuchungen, inwieweit dies in Nordhessen technisch und geologisch möglich ist.
Als europaweit wichtiger Logistikknotenpunkt zeigen sowohl die Region, als auch hier ansässige Logistikfirmen großes Interesse an alternativen Antriebsarten für Nutzfahrzeuge. Somit ist die Nutzung von Wasserstoff ist auch hier ein wichtiges Zukunftsthema.
Ziele des Projekts sind somit der Aufbau einer regionalen Erzeugungskapazität von grünem Wasserstoff, Klärung von Fragen zum Transport und ggf. der Speicherung des Wasserstoffs sowie die Definition eines Tankstellennetzes.
Darüber hinaus geht es um den Aufbau erster regionaler Fahrzeugflotten als Piloten für den Einsatz von Wasserstoff in der Mobilität, insbesondere mit Nutz- und Schienenfahrzeugen und Bussen.
Dies könnte auch der regionalen Energiewirtschaft neue Geschäftsfelder erschließen und der Zukunftssicherung von Arbeitsplätzen in den Branchen Logistik sowie Fahrzeugbau dienen.
Auch der Einsatz in der Industrie, beispielsweise bei Unternehmen der Feuerfestindustrie im Werra-Meißner-Kreis, soll untersucht werden.
„Wir halten die Bewerbung des Werra-Meißner-Kreises für die gesamte Region Nordhessen für eine große Chance, die Energiewende in der gesamten Region nachhaltig zu unterstützen und Innovationsträger für den vielversprechenden Zukunftsenergieträger Wasserstoff zu werden“, unterstreicht Landrat Stefan Reuß die Bedeutung der beabsichtigten Teilnahme am Wettbewerb.
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