Am 26. und 27. Juni findet in Leipzig der diesjährige Deutsche Bauerntag statt unter dem Motto „Wandel braucht Verlässlichkeit“. Ein Themenschwerpunkt des Bauerntages lautet: „Klima, Luft, Wasser und Insekten – mit Kooperation zu mehr Nachhaltigkeit“. Dazu Dr. Rolf Sommer, Leiter des Bereichs Landwirtschaft und Landnutzung beim WWF Deutschland:
„Wir freuen uns, dass die deutsche Bauernschaft den Schutz von Klima, Luft, Wasser und biologischer Vielfalt als zentrale Aufgabe sieht und Lösungen diskutiert. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft praktiziert Umweltschutz auf dem Acker und im Stall. Wandel braucht Tatkraft. Betriebe, die bereits handeln und deren Praxis nachweislich Wasser, Boden und Klima schützt sowie die Artenvielfalt fördert, müssen dafür endlich gerecht entlohnt werden.
Die jüngste sogenannte Verschärfung der Düngeregeln bot die Chance, Deutschlands Landwirtschaft auf Klima- und Umweltschutzkurs zu bringen. Allerdings steht eine Regelung für eine deutschlandweite flächengebundene Tierhaltung weiter aus. Die Nitratmisere mit ihren verheerenden Folgen für Wasser, Klima und Luft bleibt bestehen, da weiter zu viel Gülle produziert wird. Das schadet der Umwelt und somit auch den Landwirten.
Die Erderhitzung ist für Bäuerinnen und Bauern längst auch hierzulande eine der größten Herausforderungen. Das hat spätestens der letzte Dürresommer gezeigt. Seit Jahren stagnieren die Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft bei rund 65 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr. Damit ist die Landwirtschaft für rund sieben Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Neben den Emissionen aus der Intensivtierhaltung stammt der größte Anteil aus der Bodenbewirtschaftung und Düngung.
Um bis 2030 die gesetzten nationalen Treibhausgas-Reduktionsziele im Sektor Landwirtschaft zu erreichen, braucht es einen Wandel auf dem Acker. Durch breitere Fruchtfolgen und gezieltes Humus-Management kann zum Beispiel der Humusanteil im Boden deutlich erhöht werden. Humus speichert Kohlenstoff. Bis zu 15 Millionen Tonnen CO2 könnten jedes Jahr im Boden gebunden werden. Das ist praktizierter Klima- und Umweltschutz auf dem Acker.“
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Original Content von WWF Deutschland präsentiert vom Nordhessen Journal
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