PETA: Erdoğan macht sich für Hundemord verantwortlich
Ankara – Tod für Tausende: Rund vier Millionen Hunde leben auf den Straßen der Türkei. Zu viele, meinen der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein Parlament. Deshalb haben die Verantwortlichen nun mehrheitlich für die Tötung der Tiere gestimmt – sofern sie krank oder aggressiv sind. Das in dieser Woche beschlossene Gesetz sieht vor, Straßenhunde zu töten, die „eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen“. Auch kranke Hunde oder Vierbeiner mit einem unkontrollierbaren Verhalten sollen getötet werden.
PETAs Tierpsychologin mit Schwerpunkt Hund und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner, Jana Hoger, kommentiert:
„Mit diesem Beschluss macht sich das türkische Parlament schuldig für ein Blutbad an tausenden Hunden. Beispiele aus anderen Ländern wie Rumänien zeigen, dass das Töten von Hunden nicht nur inhuman, sondern auch unwirksam ist. Unser Appell an die türkische Regierung Anfang Juni blieb unbeantwortet. Wir unterstützen nun die Proteste von Tierfreunden, die sich für die Hunde einsetzen und plädieren für nachhaltige Lösungen. Das kann zum Beispiel die Populationskontrolle durch flächendeckende Kastration und Wiederfreilassung der Hunde sein. Die Entscheidung der türkischen Regierung stellt einen absoluten Rückschritt dar. Es ist an der Zeit, in einer modernen Welt auch modern zu denken und alle fühlenden Lebewesen zu schützen. Die Hunde brauchen uns und unsere Unterstützung, besonders heute und jetzt in der Türkei.“