In der Ukraine wird man offensichtlich auf ein kleines Problem aufmerksam, das irgendwann dem Land auf die Füße fallen wird: Die wachsende und unausgleichbare Staatsverschuldung!
Eine Quelle in Kiew sagte:
„Während das Präsidialamt eine Rekordunterstützung aus dem Westen behauptet, vergisst jeder, dass unsere Schulden noch nie erlassen/eingefroren wurden.
*Im Jahr 2023 muss die Ukraine Staatsschulden in Höhe von 17,9 Milliarden Dollar (etwa 658,4 Milliarden UAH) zurückzahlen.* Von den fast 18 Milliarden Dollar werden 14,6 Milliarden für die Bedienung und Rückzahlung der Inlandsschulden des Staates verwendet. *Kiew muss 3,3 Milliarden Dollar überweisen, um die öffentlichen Auslandsschulden zu bedienen und zurückzuzahlen*. Der Höchststand der Zahlungen wird für Mai erwartet – 2,78 Milliarden Dollar. Auch im Juni (2,45 Mrd. $) und im November (2,29 Mrd. $) werden hohe Beträge fällig.
Die Situation ist, gelinde gesagt, deprimierend: *Die Gesamteinnahmen des ukrainischen Haushalts im Jahr 2023 werden auf 34,6 Milliarden Dollar geschätzt, während sich die Ausgaben auf rund 70 Milliarden Dollar belaufen, was zeigt, dass unser Land von westlichen Spenden lebt, die bezahlt werden müssen (ja, der größte Teil der Finanzhilfe der Partner ist in Wirklichkeit ein Darlehen und keine unentgeltliche Zuwendung)*. Infolgedessen ergibt sich ein düsteres Bild, wenn jeder Ukrainer (einschließlich Kleinkinder) den westlichen Kreditgebern bereits rund 7.000 Dollar schuldet.
Und da Millionen von Ukrainern das Land verlassen haben und Kiew die Kontrolle über eine Reihe von Gebieten verloren hat, tragen die verbleibenden Bürger eine doppelte Last der Schuldenrückzahlung“. Mit anderen Worten, man kann von einer Verschuldung von mindestens 14.000 Dollar pro Kopf der Bevölkerung sprechen.“
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„Schaffe, schaffe, Häusle baue…“ Auch so ein Propagandabild aus Russland, das hier sehr verbreitet ist, aber eben auch nicht unwahr ist. Der Immobilienbesitz des Präsidenten steigt. Zuletzt verkündete er, dass er die Korruption in der UKR „trockengelegt“ hat. Wir freuen uns das zu hören!
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Dieses kleine Problem ist natürlich hausgemacht. Kriege kosten Geld. Und wer nicht in der Lage ist diesen materiell, organisatorisch und strukturell führen zu können, ist auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen.
Dass dort nicht immer Samariter sitzen, ist klar. Auch dann nicht, wenn es Staaten gibt, die gern helfen. Aber Hilfe ist bekanntlich endlich…Die USA wollen diesen Krieg um Russland zu schwächen. Das ist ihnen bisher gelungen. Nur wollen sie dafür nicht allein zahlen. Schon gar nicht, wenn sich andere finden. Hier kommt dann die EU ins Spiel.
In Washington sagte man sogar erst Ende letzten Jahres öffentlich(!!).dass die EU die Hilfsgelder schnell freigeben soll, damit die UKR die Waffenkäufe aus den USA bezahlen kann. – Offensichtlicher geht es wohl nicht.
Jetzt hofft die UKR, am Rande des finanziellen Absturz stehend, dass ihr all die Milliarden erlassen werden. Oder zumindest die Rückzahlungen und Zinsen gestundet werden…
Aus den o.g. Zahlen aus Kiew geht schnell hervor, dass die UKR doppelt so viel für den Krieg ausgeben muss, als sie vor dem Krieg insgesamt als Staat an Einnahmen hatte! Und das auf dem Einkommensniveau eines afrikanischen Entwicklungslandes, das selbstverständlich nicht nur in die NATO will, sondern auch EU-Beitrittskandidat ist.
Das alles weiter zu kommentieren erübrigt sich, da die Zahlen aus Kiew eine eigene Sprache sprechen, während wir, jeder für sich, die eigenen Kontostände im Auge hat und ganz genau weiß, was seine Bank ihm zu Schuldenerlass, Tilgungs- und Zinsstundung sagen würde.
Aber was im Kleinen richtig ist, kann auf internationaler ebene nicht unbedingt auch richtig sein. Vermutlich läuft es deshalb so gut… SIC!
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Russisches Propagandabildchen, das aber recht nah an der Wahrheit ist…
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/08/Dollarsaecke.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2023-01-18 07:00:002023-01-17 13:16:54Ukraine: Staatsverschuldung steigt dramatisch und Lösung kann nur Schuldenerlass sein…
Seit Jahren wächst weltweit die Begeisterung für Edelmetalle. Die Preise kennen nur eine Richtung: steil bergauf. Anders als bei Geld, das die Notenbanken beliebig vermehren, ist die Menge an physikalisch real existenten Gold begrenzt, was die Anlage auf den ersten Blick sicher, vertrauenswürdig und (mindestens) wertstabil macht.
Kostenloser Geldregen…
Vor 18 Monaten schrieb ich über die damals schon erkennbaren Ansätze – auch ohne coronabedingte Geldvermehrung durch die Notenbanken – diesem Trend hinterher zu hecheln. Hatte in Köln ein komisches Erlebnis der besonderen Art… (HIER)
Und dieser damals schon zu beobachtende Trend hat rapide an Fahrt aufgenommen. Je mehr Politiker von Stabilität faseln und Notenbanken Geld „drucken“ desto mehr sucht der ungläubige Anleger nach Alternativen.
Man könnte auch sagen, dass die Flucht ins Gold ähnlich wie das Hamstern von Klopapier am Anfang der Coronakrise zu sehen ist: als Vertrauensverlust in die Glaubwürdigkeit der Akteure.
Und da gibt es gute Gründe!
Die explosionsartige Vermehrung der Geldmenge seit Einführung des Euro in der Euro-Zone sowie die immer neuen Aufkaufprogramme der EZB von Staatsanleihen machen Verbraucher und Anleger zunehmend misstrauisch.
Wenn alles sicher ist, die Geldwertstabilität gegeben ist, warum tendiert dann die Inflation gen 5% und warum ist die Teuerung bei Vorprodukten, die ein Vorwarnindikator für die Gesamtinflation sind, bei über 15% angelangt?
Der kundige Bürger weiß zwar, dass die Türkei und gewisse Staaten stolz wären eine solche Inflation zu haben, aber wir in Deutschland sehen soetwas ungern. Daher sahen wir es auch seit den 80er Jahren nicht mehr…
Anders ausgedrückt: Es wird offensichtlich, dass man uns nicht reinen Wein eingeschenkt hat und weiter zu belügen scheint. Das mag subjektiv so empfunden werden. Es mag auch objektive Gründe geben, dass das „normal“ ist, nur wird es nicht mehr als normal empfunden, was man uns als völlig normal verkaufen will.
Jeder fragt sich, wohin die Abermilliarden Gelder denn gegangen sind, die in immer kürzeren Interwallen und in steigender Summe in den Markt gepumpt werden. In der Wirtschaft kamen sie oft nicht an. Und wenn, dann wurden an sich schon tote Unternehmen mit billigem Geld versorgt, das sie nie zurückzahlen können werden.
Andere Unternehmen warten auf Geld, was aber nicht kommt.
Wenn aber etwas zu beobachten ist, dann die Tendenz, dass eben dieses nie erarbeitete aber sehr wohl „gedruckte“ Geld in den Kapitalmarkt fließt und dort für sonderbare Auswüchse sorgt. Denn Geld zu haben wird mit Negativzinsen bestraft. Ergo pumpt man das Geld in Bereiche, wo zumindest nichts zu zahlen ist, oder hortet es wie gewisse Banken und Versicherungen tonnenweise als Bargeld im Keller. In einem Ausmaß, wo die Notenbank schon nachdrucken mussten, um die reale Bargeldversorgung aufrecht zu erhalten.
Und hier gibt es nun diverse Blasen am Markt zu beobachten die alleine dadurch nicht platzen, weil es weder zu steigenden Fremdkapitalzinsen noch zu einem Abriss der Geldflut kommt. Denn solange das Geld nicht teurer wird UND auch noch stetig umsonst fließt, wächst diese Blase.
Das ist wie einem Alkoholiker unbegrenzt Alkohol zum Nulltarif anzubieten und zu hoffen, dass er nüchtern wird und erkennt, was wirkliche Leistung ist. Oder auch nur gesund bleibt und ein langes Leben hat…
Und daher wachsen diese Blasen im Immobilienmarkt, bei Edelmetallen und Aktien sowie bei Krytowährungen.
Und da das attraktiv ist zocken hier schon global agierende Unternehmen mit. Und das in Dimensionen, wo sie selbst zum Steuern des Marktes fähig sind. Wenn Elon Musk über solche Anlagemöglichkeiten redet, dann reagiert der Markt. Und diese kurze Schwankung spühlt jedes Mal Geld in die Kasse von Tesla.
Wenn ein Banker das machen würde, wäre er im Knast. Und das recht schnell und ohne über LOS zu gehen.
Allein dieses Beispiel zeigt, dass unser Monopolysystem, das wir gern als Geldmarkt ansehen, gewisse Lücken hat. Sehr teure Lücken. Volkswirtschaftlich gesehen.
An dem Tag, wo der Geldfluss aufhört oder auch nur teurer als nahe Null Prozent wird, an diesem Tag gerät die Blase unter zunehmenden Druck. Und was passiert wenn man eine Seifenblase oder einen Ballon immer fester drückt? – Er wird mit Sicherheit nicht größer.
Um ein Platzen der Blase zu vermeiden hilft dann nur den Innendruck zu reduzieren, der weiter expandieren will. So die Hülle druckfester und damit reißfest zu machen.
2008/9 gelang das leider nicht mehr. Weder beim Euro noch bei gewissen Immobilienfonds. Was daraus wurde war die bis dato größte Währungskrise der Weltgeschichte. Doch seit dieser Zeit wurde fast dreimal so viel Geld in das damals teuer gerettete System gepumpt. In ein System, das seitdem von dem Wunder der Nullverzinsung lebt und damit den Blasen Luft einhaucht.
Dieser Umstand führt auch bei weniger intellektuell begnadeten Politikern zu starkem Zuspruch. Kommunisten und artverwandte Denker glauben ernsthaft, dass das Problem des sozialistischen Paradieses gelöst ist. Bisher endete der Traum immer dann, wenn alles Geld so lange und oft umverteilt wurde, bis keiner mehr Geld, Arbeit und Motivation zur Arbeit hatte.
Nun aber ist mit der unendlichen Geldvermehrung dieses Problem gelöst, denn selbst die übelste marxistisch-leninistische Volkswirtschaft kann so agieren. Sogar mit den von den verhassten Kapitalisten erdachten Finanzinstrumente zum eigenen Klassenerhalt.
Das ist einer der Gründe, warum in unserem Wahlkampf linke Gestalten von Scholz über Baerbock bis hin zu Esken und den Protagonisten der LINKEN ausschließlich über das Geldausgeben reden. Denn in den Hirnen der so über 12 Jahre gedrillten Genies ist die Zeit vergessen, wo es einmal anders lief als nur Geld zu drucken.
Die glauben ernsthaft, dass das so weitergeht. Ewig. Für alle neuen weiteren Hirngespinste solange man die EZB dazu überreden kann Geld bereitzustellen. Ein Denken, das bei den südeuropäischen Staaten bisher gut geklappt hat.
Dass so der Satz der EZB zum Vorhaben einen Kryptoeuro auf Goldkernbasis zu schafften nicht verstanden wird, ist folgerichtig. Nicht nur bei den Politgenies… Auch der private Goldinvestor hat das nicht richtig verstanden. JA, sein Gold wird dann wertstabil und JA es wird im Wert auch steigen aber NEIN, er wird davon nichts haben. Denn da ist ein Punkt, den macht halt ein Goldkern aus: GOLD!
Und dieses Gold muss ausreichend für eine Währung verfügbar sein. Ergo wird es dafür … eingesammelt.
Quelle: Deutsche Börse AG
Hintergrund:
Bisher hing der Wert einer Kryptowährung rein digital an einer als begrenzt programmierten Menge an Kryptoeinheiten und deren Nachfrage. Wenn die Menge vergriffen war, schuf jede neue Nachfrage eine Wertsteigerung der Gesamtmenge im Handelssystem. Vereinfacht ausgedrückt! Angebot und Nachfrage im Handelssystem generierten den Kurs, was als marktwirtschaftlich angesehen wurde.
Nur ist dieses System nicht sicher. Denn es hängt nicht an einem raren Gut. Es ist via der einprogrammierten Gesamtmenge an rein digitalen Coins manipulierbar, so der Vorwurf.
Dieses System des rein digitalen Geldes aber an einen physikalisch unveränderbaren Kern eines raren Gutes zu koppeln, macht daher Sinn. Und Gold ist auf ca. 160.000 Tonnen weltweit begrenzt. Als theoretische Obergrenze zzgl. all dem, was noch gefördert werden kann. Ein paar hundert Tonnen pro Jahr.
Wenn also auf jedes Kilo Gold X Coins programmiert werden können, dann ist die Anzahl der Coins an die vorhandenen Kilos an Gold gekoppelt. Eben nicht von real existenten Gegebenheiten losgelöst wie bisherige Kryptowährungen.
Es gibt da aber ein Problem…
Nur wachsen über die Jahre Volkswirtschaften. Wachsende Wirtschaften erarbeiten zusätzliches Geld, das dann auch bereitgestellt werden muss. Hier scheiterten reine Goldwährungen wie auch spätere Goldkernwährungen, deren Kern prozentual zur realen Geldmenge immer weiter abnahm.
Bis hin zu dem Tag, wo man ganz auf eben diesen Kern verzichtet hat. Das war der Beginn der Geldflut… Der Inflation.
Ohne diese Möglichkeit der mengenmäßigen Anpassung des die Währung sichernden Edelmetallkerns gäbe es eine Deflation, wo es mehr Waren gibt als durch vorhandenes Geld bezahlt werden können. Ein weiterer Zusammenbruch würde drohen. Produzierte Waren könnten nicht verkauft und Löhne nicht bezahlt werden. Ein Schrumpfungsprozess würde eintreten. Mit unschönen sozialen Folgen. Gerade bei wachsenden Bevölkerungen.
Ergo muss dieser Goldkern möglichst GROSS ausfallen. Nicht hunderte oder tausende Tonnen, sondern ZIGtausende Tonnen umfassen. Allein schon um zukunftsfähig zu sein.
Und nun raten wir mal, wo dieses Gold herkommen wird…
In den 30er Jahren gab es die Große Depression. Weltweit. Die keynsianische Wirtschaftstheorie besagte, mit staatlichen Krediten die Wirtschaft anzukurbeln und dann die staatlichen Schulden mit den erhöhten Steuereinanahmen im Boom zurückzuzahlen.
Kommt bekannt vor, oder? Ist die linke Doktrin seit unsere Generation denken kann.
Maynard Keynes (HIER), der spätere Earl of Tilton, bekam den Nobelpreis für diese Idee. Heute wohl nicht mehr… aber das hat andere Gründe. Sie liegen in den damaligen krisenverschärfenden Mechanismen der klassischen Wirtschaftstheorie begründet.
Der Staat durfte nur so viel Geld ausgeben, wie an Steuern reinkam. Durfte sich nicht beliebig verschulden. Somit konnte er nicht in einer Krise gegensteuern und verschlimmerte die Krise durch sinkendes Investment in die Wirtschaft durch fehlende und sinkende Steuereinnahmen. Die Wirtschaftsleistung wurde dadurch immer kleiner. Die Krise verschärfte sich…
Doch damit Präsident Franklin D. Roosevelt mehr Geld ausgeben konnte, musste er erst einmal die Grundlage für ein MEHR an Geld schaffen. Er brauchte einen größeren Goldkern für den Dollar, um ihn wertstabil gegenüber anderen Währungen zu halten.
So verbot er den privaten Goldbesitz und steigerte so durch Aufkauf des privaten Goldes den Staatsschatz an Gold von 2600 in 1932 auf 12800 Tonnen bis 1941.
Und nein, der Preis für die Unze war alles andere als gut oder fair. Er wurde nicht über den Markt erzielt, er war diktiert!
Was sagt uns das? Hören wir auf die Ereignisse…
Vor zwei Jahren sagte die EZB, dass sie einen Zielkorridor von 2 bis 4 Prozent Inflation langfristig pro Jahr anstrebe. Die haben wir nun!
Vor einem Jahr sagte die EZB, dass die Inflation wirtschaftsbedingt auch kurzfristig bis 10 Prozent betragen könnte. Da kommen wir gerade hin!
Vor ein paar Monaten sagte die EZB, dass sie einen Kryptoeuro basierend auf einen Goldkern plant.
Und diese Woche kam heraus, dass die EU ein Vermögensregister plant, das neben schnödem Geld auch Immobilien, Aktien, Kryptowährungen, Edelmetalle und sogar Kunst(!!) umfassen soll.
Quelle: „obs/ZDF/Jürgen Heck“
Besorgt? Nachdenklich? Oder ist schon wieder Panik angesagt? Oder könnte es Zeit sein auszusteigen solange noch andere einsteigen? Zeit Gewinne mitzunehmen?
Ich hoffe wirklich mit diesen einfach gehaltenen Sachverhalten verständlich gemacht zu haben, WAS eine goldkernbasierte Kryptowährung als Euro wirklich bedeutet. Und auch, dass sie kommt sobald die offensichtliche Blase platzen wird. Nicht könnte! Wird!
Es gibt hier kein WENN, nur ein SOBALB…
Immer daran denken: Nur wer gibt wird selig!
Und die Uhr tickt… Bis zur Seligsprechung (HIER)! SIC!
Nun ist es amtlich. Die Presse und Politiker haben erkannt, dass Afghanistan auch wertvolle Rohstoffe hat, die die Taliban ausbeuten könnten. Die Betonung liegt auf KÖNNTEN. Denn wenn das so einfach wäre, hätte das auch die ehemalige afghanische Regierung gemacht. Und nicht zu knapp.
In diesem Fall, hätten auch ausländische Unternehmen Schlange gestanden, um dort zu investieren. Haben sie das? Oder läuft das wie im Kongo in Zentralafrika?
2006 wurden im Oxus-Flussgebiet ergiebige Ölvorkommen entdeckt. Es gibt Kupferminen, seltene Erden, Lapis und andere wertvolle Rohstoffe. Auch Edelmetallvorkommen.
Eine der wichtigsten Straßen von AFG im Bereich Kabul. Die Schlaglöcher sind bis zu 50cm tief und bis zwei Meter breit…
Doch anders wie im Kongo, und dort gibt es zumindest eine Eisenbahnlinie zum Meer, scheitet es in Afghanistan schon an den Straßen. Und wer so Bergbau betreiben will, hat da ein Problem. Massengüter erfordern Massenguttransporter (Schiff oder Bahn), um wirtschaftlich betrieben zu werden. Zwanzig Tonnen Kupfererz per Lkw 1500 km zu fahren lohnt nicht wirklich. Noch nicht einmal, wenn man das Erz umsonst bekommt. Und es ist illusorisch anzunehmen, dass ein Lkw in AFG auch nur 15 Tonnen über die Straßen bringt. Egal wohin und von wo kommend.
Wer also solche Gedanken hat, dass da jemand reich werden könnte, oder gar die Taliban, sollte mal etwas Richtiges lernen gehen. Solche Berichte sind schlicht Unfug. Es werden einzelne Gestalten reich werden, aber nicht Afghanistan an sich oder gar das afghanische Volk!
Waffen liegen reichlich herum, nur hapert es an der Wartung und an Fachwissen
Dazu kommt, dass ein qualifizierter Handel letztlich auch qualifizierte Strukturen voraussetzt, die unangefochten sind. Wie beispielsweise ein sicheres staatliches Hoheitsgebiet ohne innerstaatliche Grenzen, das nicht von Clanchefs und/oder Warlords segmentiert wird.
Und hier scheitern die Taliban schon von sich aus an einer homogenen Struktur.
Mit der ehemaligen afghanischen Regierung hatte man noch ein gemeinsames Ziel, doch jetzt steht der individuelle Profit im Vordergrund. Das Verteilen der Beute. Und das sind denkbar schlechte Aussichten für wirklich gute Geschäfte in lohnendem Ausmaß.
Dazu kommt noch, dass die Taliban nun selbst die Regierung sind und Mittel zur Finanzierung des Staates aufbringen müssen. Ohne internationale Hilfe des Westens. Oder besser: GEGEN die Interessen des Westens!
So wird die Finanzierungsfrage der individuellen Eigeninteressen gegen die Notwendigkeit staatlicher Investitionen (Haushalt) zu relativieren sein. Ein Punkt, der in AFG nie geklappt hat. Darum auch das mittelalterliche Erscheinungsbild des Staates.
ALLES, was da jetzt ist, hat überwiegend der Westen mit hunderten Milliarden über 20 Jahre aufgebaut. Jede asphaltierte Straße, jede Stahlbetonbrücke und jede Stromleitung wurde nicht von Afghanen finanziert.
Daher werden die Taliban es nun sehr schwer haben ihre alten Einnahmequellen (Erpressung, Raub und Drogenhandel) zusammen mit den neuen Möglichkeiten (Zölle, Rohstoffe und Waffenhandel) auf eine volkswirtschaftlich nötige Ebene anzuheben.
Zudem gilt der Spruch: Der Herr gibt und der Herr nimmt!
Sprengfallen entlang der Straßen sind billig wirksam und verlustreich …
Als Guerilla-Bewegung, die mit der „Hit-and-Run“-Taktik gut gegen regulär kämpfende Truppen aufgestellt war, sitzt sie auch strategisch in der Falle. Als Staatsgewalt muss sie nun selbst in der Fläche präsent sein (HIER).
Grausamkeit zur Einschüchterung und offene Gewalt gegen die Opposition mögen helfen, aber unter dem Strich fördert man so nur den Widerstand. So man nicht bereit ist alle Gegner zu töten.
Der Westen und konnte es moralisch nicht, darum verlor er. Die Taliban würden gerne, tun es auch in gewissem Maßstab, aber sie müssen auf ihre internationalen Geldgeber und Partner Rücksicht nehmen.
Die Araber sind halt nicht mehr die Ölmogule der 70er. Die USA und Russland dominieren nun den Ölmarkt. Ergo ist Zurückhaltung angebracht.
Also werden oppositionelle Guerillas nun die Taliban so bekämpfen, wie sie es selbst mit ISAF und den afgh. Streitkräften machten. Und das ist schlecht für sichere Transportwege.
typisches afgh. Mohnfeld
Was bleibt ist der Waffen- und der Drogenhandel. Die Taliban verfügen nun über moderne und teure Waffen(systeme), die sie niemals richtig bedienen oder gar warten können.
Die erbeuteten US-Hubschrauber benötigen zudem einen Spezialtreibstoff, ständig neue Ersatzteile und Updates, die für Taliban nicht (billig oder auch nur marktkonform) zugänglich sind.
Und Luftfahrzeugtechniker mit Spezialausbildung für Blackhawks oder Drohnen sollten auch recht übersichtlich verfügbar sein. Ergo werden die Taliban solches Gerät verkaufen. Als Einmaleinnahmequelle.
Dazu kommen unzählige Infanteriewaffen aller Kaliber und Arten samt Munition, mit denen sie die Terroristen dieser Welt ausrüsten können.
Doch das reicht nicht für die Aufrechterhaltung staatlicher Aufgaben. Und schon gar nicht langfristig.
Traktoren mit denen 2006 die Mohnernte zerstört werden sollte…
Der Dogenhandel ist so hoch, wie noch nie. Entlang des Hellmand-River im Süden besteht das größte zusammenhängende Opiumanbaugebiet der Welt. Bisher die Haupteinnahmequelle von so ziemlich allen Akteuren in AFG.
ISAF musste hier mit Fingerspitzengefühl agieren, denn das Drogenvernichtungsprogramm hatte 2006 die militärische Eskalation herbeigeführt.
Solche Zurückhaltung gibt es jetzt nicht mehr.
Der Herr gibt und der Herr nimmt!
Alltag auf afghanischen Strassen. Überladen gibt es nicht…
Und da der Herr über das Himmelreich wacht, wären die Taliban gut beraten eben diesen Himmel sicher im Griff zu haben. Und hier scheitern sie. Die Luftherrschaft über AFG hat jeder, nur nicht die Taliban. Und auch in Sachen Luftabwehr sieht es eher schlecht aus, denn die ehemalige afghanische Armee musste hier mangels Bedrohung weder geschult noch ausgerüstet werden.
Und so darf man wetten, dass jede unliebsame Aktion der Taliban gewisse Sanktionen hervorrufen wird, die spürbar sind.
Nord- ist von Südafghanistan praktisch nur mit dem Salang-Pass verbunden. Es ist ein Nadelöhr und die wichtigste Verbindungsstraße, über die fast der gesamte Transitverkehr läuft. In über 5000 Meter Höhe verläuft eine oft nur einspurige Straße über Höhenrücken und an Felswänden entlangführend. Und dann ist da der Tunnel…
Tunnel in AFG, hier an der Straße zum Kyberpass nach Pakistan, der Lebensader…
Wer die Taliban ärgern will, muss nur diesen Tunnel zerstören und das Land ist zweigeteilt. Für Jahre!
Wer die Taliban ärgern will, muss sich nur um die Mohnfelder entlang des Hellmand-River kümmern. Auch hier gibt es Mittel und Wege.
Wer die Taliban ärgern will kann Regenwolken mit Silberjodid impfen. Entweder regnet es dann sintflutartig… oder gar nicht mehr.
Wer die Taliban klein halten will muss also nur zusehen, dass sie zwar zum Himmel aufschauen können, ihn aber nie erreichen. Oder gar beherrschen. Und das ist recht simpel. Denn dazu hat ihre Koranauslegung keine Lösung parat, die in unserer Welt auch nur eine Sekunde Bestand hätte.
Momentan sonnen sie sich in ihrem Sieg. Träumen ihre Luftschlösser in satten grünen Farben und leben auf ihrer grünen Wolke. Meinen ihre Gegner von einst erpressen zu dürfen. Mit Geiseln…
Sie vergessen aber, dass sie hier beispielsweise in einer geschichtlichen Linie mit Somalia stehen. Man half. Man investierte und als man einen Tritt bekam, verschwand Somalia von der Weltkarte der Hilfsbereitschaft. Ob da nun Millionen wieder hungern oder nicht, interessiert keinen mehr.
Und ebenso ist es nun mit AFG. Nur schlimmer. Denn man hat Rechnungen offen.
So sollten die Taliban verstehen lernen, dass sie zwar auf dem Boden tanzen dürfen, aber zwischen ihnen und dem himmlischen Paradies andere Luftfahrzeuge kreisen als die ihren.
Gesteuert von Leuten, die tausende Kilometer weit weg sind, den Joystick in der einen und einen Kaffeebecher in der anderen Hand halten. Die Füße bequem und entspannt abgelegt. Und nur auf ein simples GO wartend.
Surobi-Damm. Er versorgt Kabul mit Strom.
Das Kraftwerk am Surobi-Damm? Oder den Damm insgesamt? Oder den Tunnel am Salang? Oder eine Ladung Entlaubungsmittel entlang des Hellmand-River?
Zusätzlich oder gar in Absprache mit den geförderten Guerillas, die nun die Taliban bekämpfen?
Und dann noch ein Gedanke, der besser schnell seinen Weg unter die Turbane der Sieger schaffen sollte. 1996 bis 2001 war es uns egal, wer da regiert. Nachdem es uns nicht mehr egal war, waren die Taliban in drei Wochen erledigt.
Stau an einer Stelle, wo die ursprüngliche Straße weggerissen wurde.
Provisorische Brücke entlang einer der Hauptverkehrsadern 2009 in Nord-AFG. Im Frühjahr werden Brücken und Straßen regelmäßig weggerissen.
Typische afgh. Straße nach der Schneeschmelze
Für all das sind nun die Taliban zuständig. Mit ihrem Geld. Und ihrem Fachwissen. – Inshallah!
SIC!
In Afghanistan gilt seit Jahrhunderten ein Satz: Nach dem Sieg ist vor der Niederlage!
Sollten solche medialen Hirngespinste wie die Meldung, dass die Taliban sich um Atomwaffen bemühen auch nur zu zehn Prozent wahrscheinlich werden, dann wird vermutlich der Plan B greifen, der ohnehin oft aus US-Kreisen zu hören war:
Afghanistan als glasierter Parkplatz, der im Dunkel von selbst leuchtet.
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/08/P1020147.jpg?fit=1600%2C1200&ssl=112001600Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2021-08-26 08:00:002021-09-01 22:22:23Afghanistan: Die Taliban werden kein Geld machen und untergehen
Nun werden die Pläne von den Grünen etwas konkreter wie es mit Deutschland wieder bergauf gehen soll: Mit einem Ministerium für Migration und einem für Klimaschutz. Letzteres soll dann Veto-Recht gegen alles haben, was nicht mit dem Klimaschutz vereinbar ist. So funktioniert also Deutschland wieder; nach Corona, mit gewaltigem Schuldenberg, ausufernder Inflation und im demographischen Wandel.
Der Regierungsflieger wartet schon…
Es gibt Parteien und Verbände, die fordern die Verringerung der Bürokratie, Verschmalerung des Regierungsapparats und Reduzierung von Beamtenstellen, aber die grüne Ideenschmiede will mal gleich zwei komplette neue Ministerien, wo sie ihre Gesinnungslemminge hochbezahlt unterbringen kann. So wie schon in den Umweltministerien samt angeschlossenen Behörden passiert.
Dabei muss man wissen, dass sich grünes Wahlklientel zu einem großen Teil aus verbeamteten Leutchen besteht, die gern A13plus-Stellen im öffentlichen Dienst besetzen. Da wäre eine Ausweitung des Stellenangebots nur folgerichtig.
Schön ist auch, dass unsere „Völkerrechtlerin“ Baerbock auch zehn (10!) Semester Politikwissenschaften an der Elite-Uni Hamburg studiert hat und sich so gut auskennt, dass dieses neue Klimaschutzministerium auch gleich mal Vetorecht haben soll. Haushaltstechnisch liegt dieses Recht beim Finanzminister und generell dort, wo es schon seit dem uncoolen Fürst Bismarck schon immer lag: beim Parlament!
Mit einem weiteren Semester des Studium für Politikwissenschaften in Hamburg hätte sie das sicher nicht auch schon wieder verbaerbockt. Aber als „Völkerrechtlerin“ mit Kauf-Masterstudium in London lässt man ihr das sicher durchgehen. Oder hat sie da nur etwas vorgebracht, wo noch die Quelle fehlt???
Ideen zur Selbstbedienung sind unsere Vision!
Gut, dass sie zumindest drei Jahre lang an ihrer Jura-Promotion gearbeitet hat. Da könnte sie dann zumindest in den Rechtswissenschaften auftrumpfen und uns dummen Bürgern und Wahlschafen erklären, wie das verfassungstechnisch hinzubiegen wäre.
Leider, leider hat sie ja die vom Steuerzahler gesponsorte Promotion abgebrochen, als sie mit Mandat in den Bundestag stiefelte und Teil dessen wurde, was da dann bedingungslose Willkommenskultur hieß. Da ist dann so ein alleiniges Migrationsministerium schon mal überfällig. Das gibt es zwar bereits, aber nicht als Einzelposten sondern mit dem Innenministerium und dem Sportministerium in Tateinheit.
Vermutlich hat Baerbock aus dem Erfolgsmodell in Berlin gelernt, wo die RRG-Koalition so viele Senatoren- und Staatssekretärsposten geschaffen hat, wie sonst niemand auf Landesebene. So geht Bürokratieabbau gemäß Grünen aus dem Völkerrecht mit politikwissenschaftlichen Anteilen als Vordiplom und Versagerpromotion in Jura.
Und nicht vergessen: die Heinrich-Böll-Stiftung hat noch den Nachweis zu erbringen, ob die Promotionsförderung rechtmäßig und stiftungskonform war. Und auch, ob Baerbock die vertraglichen Leistungen für die Förderung erbracht hat. Denn ansonsten stehen da noch 40.000 im Raum offen, die zurückgezahlt werden müssten. Samt Zinsen natürlich.
Die Flut in NRW und RLP mag viel weggespült haben, aber wir behalten das mal besser in Erinnerung.
So sollte auch auffällig sein, dass Grüne zwar wieder Geld für Klimaschutz fordern, und das in einem nie dagewesenem Ausmaß, wie sie selbst postulieren, aber rein gar nichts dazu sagen, wie, was mit wieviel für was in Verbindung mit wem zu leisten sein soll.
Zugegeben: solche Gedanken können nur Menschen haben, denen das Wort MEHR nicht als Lösung reicht, dennoch sind Praktiker von solchen Leitfäden schlicht begeistert. Denn sie zeigen Ziele auf und wie sie zu erreichen sind.
Dass sich Baerbock auch für Migranten stark macht, die wir hier viel zu wenige haben, ist folgerichtig, denn es tätschelt die grüne Seele derer, die in den Baerbock-Skandalen den Mut verloren haben.
Wiki: The rescue-ship „Sea-Watch 2“
Offensichtlich ist doch, dass die Erfolgsgeschichte der unqualifizierten Masseneinwanderung noch nicht ausgestanden sein kann zumal es noch „zu rettende“ Flüchtlinge im Mittelmeer gibt.
Auch ein Geschäftsmodell der Grünen samt Anhang, das zur eigenen Branche wurde: „Rettungsschiffe“ mit staatlichen Mitteln via NGOs und Kirche zu fördern, um Flüchtlinge 20 Kilometer vor der rettenden Küste aufzulesen und dann über das gesamte Mittelmeer bis zum Wunschort zu schippern.
Dass in einem solchen völkerrechtlichen Zusammenhang juristische Expertise in politikwissenschaftlichen Umfeldern nötig und richtig ist, sollte einleuchten.
Besonders im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel und der Überalterung der alten weißen Männer, die die höchste Steuerlast weltweit stemmen und für Spielgeld sorgen. Da müssen neue Fachkräfte her. Menschen mit offenem Herzen und aufnahmefähigen Geistern. Also noch mehr heiratswillige und umtriebige Herzensbrecher mit leeren Datenspeichern zwischen den Ohren, deren Facharbeiterqualifikation sich medial nur zu oft auf Solinger Stahlprodukte beschränken.
Hier ein wenig mehr Reglungstechnik zu implementieren wäre nett. Nur wäre zu erwarten, dass aus der bisherigen Praxis sich so etwas wie eine feste Pendelroute für Kreuzfahrschiffe zwischen Tunis und Marokko sowie Bremen und Hamburg entwickeln würde. Vielleicht nur noch damit zu steigern die freudig erregten Fachkräfte per Flugzeug einzufliegen. Gleich zur nächsten Party- und Eventszene.
Oder soll das Ministerium tatsächlich dafür sorgen, dass die Abbruchquote für Ausbildungen bei Migranten unter 60% sinkt? So als fundamentale Integrationsanstrengung? Vielleicht auch Deutschkurse oberhalb von 30% abgeschlossen und bestanden werden? Das wäre mal ein Anfang. Nur sagt dazu das grüne Spitzenduo nichts, was nicht wundert.
Denn wenn man dazu etwas sagen würde wollen, dann würde man auch sagen müssen, WOHER denn das Geld dafür kommt. Oder zählt hier wieder das chinesische Gesellschaftsmodell a la Habeck, wo sich notfalls Recht und Freiheit dem Ideal unterzuordnen hat? Egal was es kostet? Finanziell und individuell… (Sehr gut zuhören:HIER)
Geld fällt nicht vom Himmel…
So inspiriert sagte Olaf Scholz, der Frontmann einer SPD, die den Namen nicht mehr verdient (HIER und HIER), würde er als Kanzler sofort für Lohnerhöhungen für 10 Millionen Menschen sorgen. Warum tut er das nicht mal gleich als Finanzminister? Und nicht schon seit Jahren?
Böse Gedanken, die aber scheinbar überflüssig sind. Denn trotz Inflation und nun klar erkennbare Entwertung von des Bürgers Vermögen (Inflation nun bei 3,8% HIER) scheint es weiterhin im linken Lager beliebt zu sein mit Geld zu arbeiten, was nicht da ist.
Schön dürften daher die Koalitionsverhandlungen werden. Absehbar ist eine sog. Jamaika-Koalition. Eigentlich wie 2017. Nur damals reichte es der FDP und sie machte nicht mit.
2021 dürfte es daher interessanter werden, denn Christian (Sunnyboy) Lindner muss nun mit seiner FDP ihre weitere Existenzberechtigung aufzeigen. Außerhalb einer sehr stillen Opposition, die sich schon proaktiv seit Jahren durch Anbiederung an die Merkel-Fraktion auszeichnete.
Es stellt sich die Frage, wie gerade die FDP diese jetzt schon als Balsam für die besorgte grüne Seele aufs Tablett gebrachten Wahlversprechen des möglichen Koalitionspartners absegnen will, ohne nicht sofort selbst in die Rösler-Falle der großspurigen Bedeutungslosigkeit zu tappen.
Man müsste nun – auch der Neutralität geschuldet – etwas zu Laschet sagen. Zu der Sicht der CDU und CSU. Immerhin wird sie aller Wahrscheinlichkeit den Kanzler stellen: den tapferen Armin (die Lusche) Laschet. Doch dazu kommentierten wir erst gestern HIER. Und sollte Laschet nicht jetzt und sofort diesen grünen Ideen kontern, wird unsere gestrige Einschätzung wohl unterstrichen. – SIC!
Grüne heile Welt…
Unter dem Strich ist die Baerbock-Forderungsoffensive wieder das, was alle ihre Vorschläge sind, wenn es um Fakten geht: verbaerbockter und daher unausgewogener Mist jenseits dessen, was Verfassung kann, die Masse der Bürger will oder einfach noch zu finanzieren wäre.
Diese Forderungen sind reine Streichelromantik für von purer Blödheit verschreckte Stammwähler der Grünen.
Leider haben diese Forderungen aber den Nachteil irgendwie dann auch sichtbar umgesetzt werden zu müssen, was Koalitionsverhandlungen mit eher auf Wirtschaft fokussierte Geister schwierig macht. Vor allem nach dem Kassensturz, der schon 2017 maßgeblich zum Scheitern der damaligen Verhandlungen beitrug.
Es bleibt spannend. Aber zumindest ist der Wähler schon mal gewarnt! – SIC!
… und der deutsche Lemming freut sich, denn es wird ihm nun erklärt, dass das GUT IST! Wer nun gewillt ist die Presse zu verfolgen erfährt, dass das alles im Rahmen des Zielkorridors der EZB ist, die mittelfristig (??) aber auf zwei Prozent zurück will. (Satire dazu HIER)
Inflation so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr!
Daher können kurzfristig auch höhere Inflationsraten aufkommen, wie gerade jetzt, wo diese Rate auf 3,8% hochgeschnellt ist. Ein Wunder, das steigerungsfähig ist, denn bis Jahresende werden sogar 5% angepeilt. Ist das nicht toll? Und wie gut für uns alle.
Nur ist das nicht alles an Gutem, was uns die (leider ach so notwendige) sehr lockere Geldpolitik der EZB beschert hat. Die Inflation bei industriellen Vorprodukten liegt nun bei über 15%. Und diese sind ein Frühwarnindikator für die dann spürbare weiterführende Gesamtinflation. Die, die dann am Ende den Sparer trifft.
Und eben diese Art ist so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr. Wieder ein Rekord erzielt. Bei den Vorprodukten ist die Inflation so hoch wie seit der Ölkrise nicht mehr. Und die war Anfang der 70er. Und wieder ein Rekord erreicht. Soll keiner behaupten, dass wir nix mehr hinbekommen.
OK: das Versprechen der Geldwertstabilität mir Einführung des Euro ist nun nicht mehr zu halten. Hat sich als … „Übertreibung“ herausgestellt. Genauso wie diese Zusage der nicht erfolgenden Schuldenübernahme anderer Staaten. Nun, ja… man muss für Rekorde auch Opfer bringen, oder?
Als Deutsche wollen wir aber Opfer erbringen. Mit dem höchsten Steuersatz weltweit (haben wir 2020 endlich geschafft!!), können wir auch abgeben. An andere, die nicht so viel zahlen.
Und mit der nun endlich hohen Inflation sanieren sich die Staatsfinanzen. DAS ist nun überall zu lesen. Und das ist auch das Gute. So entschulden sich die hochverschuldeten Staaten Südeuropas via Inflation. Durch die systematische und gewollte/herbeigeführte Geldentwertung reduzieren sich die Staatsschulden.
OK: natürlich in genau dem selben Maße auch die Sparguthaben. Oder die Einlagen der Lebensversicherer. Oder die Einlagen der betrieblichen Altersversorge. Die werden nicht weniger, die sind nur weniger wert.
Und der gläubige deutsche Lemming rafft es mal wieder nicht. Er schaut mit seinen treudoofen Glubschaugen auf den Kontostand oder die Wertmitteilung seiner privaten Altersvorsorge und freut sich. Denn es ist noch alles da. Nix ist weg. Er hat noch genauso viel Geld, wie vorher. Also was soll das Gerede, dass ihm was weggenommen wird.
Immerhin hat die nun zehnjährige Nullzinspolitik auch nicht geschadet, oder? Das Geld hat sich trotzdem vermehrt. Zwar durch reine Einzahlungen (gemindert um die stets wachsenden Verwaltungsgebühren und Strafzinsen), aber das ist unwichtig. Denn es ist MEHR geworden, richtig? Gab es nun keine Inflation?
Braver Lemming von aufgeklärten Bürger. Exakt das wollte die EZB erreichen. Der Glaube, dass das gar nicht so schlimm ist auf eine sichere aber feste Basis der sozial akzeptierten Unwissenheit zu stellen.
Wer mit Eintritt seines Ruhestandes also mit dem Geld plante, das er über Jahrzehnte in was auch immer eingezahlt hat, wird nun umplanen müssen. Nicht viel. Nur seinen Lebensabend, der dafür aber immer dunkler wird. Nix mit Platz an der Sonne.
Ein Professor für Wirtschaftspsychologie sagte neulich, dass der normale Mensch sich die Folgen der Zins-und-Zinseszins-Rechnung nicht vorstellen kann.
Inflation hat Folgen!
Versuchen wir es einmal und stellen uns die Frage, wie groß ein Anfangsvermögen nach 40 Jahren ist, wenn es jedes Jahr um real 2,5% wächst, also in dieser Höhe wie auch immer verzinst werden kann. – 40×2,5 ist 100?? Es steigt also um 100% und ich habe nach 40 Jahren anstatt z.B. 10.000 dann 20.000? Ist das so?
Es sind aber 26850, denn die 2,5% jedes Folgejahres wirkt sich auch auf die Zinsen der vorangegangenen Jahre aus.
Jetzt nehmen wir einmal an, dass nur 20 Jahre 2,5% erreicht werden konnten, dann zehn Jahre nichts erzielt werden konnte und dann zehn weitere Jahre minus 2,5% (Inflation) auf den Geldwert erfolgen. Das wären nach zwanzig Jahren 16386, die dann zehn Jahre nicht verzinst werden und dann am Ende durchschnittlich jedes Jahr um 2,5% an Wert verlieren. Das sind dann 11798…
Selbst für Pädagogen, Philosophen, Medienwissenschaftler und Kassierer bei Aldi hört sich das nun … schlechter an. 26850 zu 11798 ist ein sichtbarer Unterschied auf dem Papier.
Und nein, das Geld hätte alternativ auch nicht unter der Matratze liegend fast den gleichen Wert gehabt, denn auch bei dieser übersichtlichen Anlagemöglichkeit hätte das Geld die letzten zehn Jahre an WERT verloren.
Wir unterscheiden Kaufkraft (WERT!) und Geldmenge (sichtbare Scheinchen und Münzen, die ich am Ende in der Hand habe!). Allein dieser Unterschied ist für viele schon so abstrakt, so dass das Verständnis der Bärenfalle Inflation stark vernebelt ist.
Denn der Trick ist der: Die nach zwanzig Jahren verzinst und ersparten 16386 Euro (= 10.000 Anfangskapital über 20 Jahre zu 2,5% verzinst) sind auch nach vierzig Jahren noch sichtbar da. Nur haben sie noch einen Wert von 11788 Euro… Weil alles die letzten 10 Jahre fast 30% teurer geworden ist. Inflation ist also nicht am Kontostand sichtbar.
Inflation ist wie Krebs!
Zu vergleichen ist das mit einer Krebserkrankung. Die sieht man nicht. Man fühlt sie nicht. Bis zu dem Tag, wo das Geschwür akut wird. Metastasen bildet. Ausstreut…
Und so darf man die Inflation sehen. Als Metastase des Geldsystems. Sie streut solange, bis der Körper kollabiert. Keine Kraft mehr hat. Ausgelaugt versiegt.
In der klassischen Ökonomie bekämpfte man eine solche absehbar gefährliche Lage damit, dass man die zirkulierende Geldmenge reduzierte. Die Zinsen erhöhte und so das Geld teuer machte. Der Wirtschaft, dem Staat und der Gesellschaft das Geld verknappte, indem man die Schuldenaufnahme teurer machte. Das machte nicht der Staat, sondern die UNABHÄNGIGE Notenbank.
Darum mag z.B. Erdogan auch seine Notenbank nicht. Sie macht das Geld teurer, als ihm lieb ist. Denn sie macht auch seine Schuldenberge teurer. Denn für die zahlt er Zinsen. Immer höhere Zinsen.
Und exakt das droht dann den EURO-Staaten auch. Ergo belässt die EZB ihre Nullzins- und Strafzinspolitik sogar, denn sie ermöglicht weiter die billige Geldaufnahme durch die Mitgliedsstaaten und damit deren Zahlungsfähigkeit, und wälzt das Risiko (Entwertung) auf die ab, die Geldvermögen haben. Inklusive den Renten- und Pensionskassen, deren Einlagen nun auch entwertet werden. Soll heißen: auch die jährlich ausgewiesene Rente ist nun … das Papier nicht wert auf dem sie steht.
Schon jetzt wird die Rente mit jährlich 100 Milliarden aus dem Steueraufkommen bezuschusst. Ohne demographischen Wandel. Darum auch die Tendenz gern auch bis 70+ arbeiten zu müssen.
Und diese Arbeit, soll natürlich billig bleiben. Schon in den letzten 20 Jahren war ein realer Lohnzugewinn nicht sichtbar. Lohnsteigerungen und realer Wert diese Steigerungen waren fast ausgeglichen.
Daher auch die immer höheren Steuern für einen Staat, der seine Ausgabenpolitik nicht im Griff hatte und Steuermittel mit immer höheren Summen in Nice-to-have-Projekte steckte, die in Summe nun das sind, was da Staatsverschuldung heißt. Gerade in Südeuropa. Und gerade den Staaten, denen wir auch noch zinslose Darlehen gewährt haben oder die wir direkt subventioniert haben (Spanien, Portugal, Griechenland, Irland, Zypern,…)
So. Darüber denken wir jetzt erst mal nach, liebe Mitbürger.
Und als Unterhaltung: warum Preisstabilität für Dich wichtig ist! Lehrvideo der EZB für Kinder aus dem Jahr 2011: HIER
Die Inflation war geplant!
JEDER wird bei einem Inflationssatz von nur durchschnittlich jährlich 2 Prozent in den nächsten zehn Jahren 25% aller seiner für den Ruhestand angedachten GeldWERTE verlieren. Egal wo sie sind. Das betrifft auch betriebliche und private Altersversorge wie auch die Renten- und Pensionskassen an sich. Oder das vorhandene Geldvermögen. Was auch immer ausgewiesen und erwartet wurde wird sehr sehr wahrscheinlich im Wert (seiner Kaufkraft) um 25% niedriger ausfallen.
Die sichtbare Geldsumme wird aber NICHT abnehmen. Nur wird ihr WERT um 25% reduziert sein. Ergo muss jeder lernen zu planen mit 25% weniger Budget auszukommen, sollten sich die Rahmenbedingungen nicht drastisch ändern. Beispielsweise durch exorbitante Lohnsteigerungen wie in den 70er Jahren. Und ob die zu erwarten sind, wo wir uns doch alle in der Corona-Krise am Riemen reißen sollen, bleibt jedem (Lemming) sich selbst überlassen.
Eine Frechheit ist, dass man sich darauf beruft, dass das alles durch Corona entstanden ist. NEIN, ist es nicht. Corona war nur der Booster im Turbo des Systems. Wir waren 2019 schon erkennbar in der Krise. Ich schrieb darüber (HIER). Und zur daraus resultierenden wahrscheinlichen Altersamut HIER. Oder schon 2015 HIER…
Die Herleitung dieser Maßnahmen mit Corona erklären zu wollen ist eine Frechheit. Die Folgen ausblenden zu wollen und von Klimakrise zu reden und hier weitere Mittel zu verschwenden, die schlicht inexistent sind, eine epochale Ausbeutung des Bürgers via seines Vermögens. Eine Enteignung globalen Charakters mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Menschheit, denn der Maßstab dieses geplanten Verbrechens ist kaum zu beschreiben.
Geld fällt bekanntlich vom Himmel, oder?
Und das es geplant sein muss beweist der Umstand, dass die EZB seit ihrer Gründung zunehmend und in immer größerem Maßstab Geld in den Markt drückt und dabei die Geldwertstabilität ausgehebelt hat.
Aus Protest dagegen gab es schon mehrere Rücktritte in der Bundesbank und auch ein Widerspruch des Bundesbankpräsidenten bei der EZB zu den nun geltenden Richtlinien zur Geldwertstabilität, die eigentlich eine Geldentwertungspolitik ist.
Der deutsche Lemming hat davon weitgehendst nichts mitbekommen. Urlaub, Flut, Olympia, Corona, Baerbock-Allüren und Vorwahlkampf haben ihn in die alljährliche sommerliche Trägheit abtauchen lassen. Zumal das Thema für die meisten eh nicht kalkulierbar und damit interessant ist.
Inflation wird kein Wahlkampfthema sein!
Und daher hat es auch die besten Voraussetzungen im Wahlkampf völlig aus dem Fokus zu laufen. Armin, Olaf und Annalena werden nun über Geldgeschenke sprechen. Und nicht, wie sie sich das Geld zurückholen. Denn darum geht es gar nicht. Sie entwerten einfach das Geld ihrer folgsamen Lemminge solange, bis ihre Schuldenpolitik explodiert.
Dann kommen sie mit einer nötigen Währungsreform, Zwangshypotheken auf Immobilien und Besitz, um die klimagläubigen Lemminge zu schützen und zu versorgen.
Das wird dann in der Demographiefalle auch nötig sein. Alternativlos würde Merkel sagen.
Und wer jetzt endlich mal mitgedacht hat wird sich vorstellen können, wie das Niveau dessen aussieht, was dann an Versorgung machbar sein wird.
Darwin hatte im Umkehrschluss Recht: die Dummen sollen aussterben – oder zumindest enteignet werden! – SIC!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2020/05/EZB-k.jpg?fit=800%2C533&ssl=1533800Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2021-08-01 09:00:132022-08-21 20:47:37Hurra, die Inflation ist da
2018 (veröffentlicht bei www.conplore.com – „Stresstest Altersarmut“), also weit vor dem, was da als Corona-Pandemie in die Geschichte eingehen wird und dessen Auswirkungen auf Staaten, Gesellschaft und Menschheit insgesamt kaum abzuschätzen ist, war es schon klar, dass unser System am Ende dessen angekommen ist, was da „zukunftsfähig“ heißen könnte. Oder sollte. Die Altersarmut breiter Massen wird greifbar(er).
Das Sozialsystem und damit unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Ordnung soll immer weiter durch das Arbeiten bis ins hohe Alter stabilisiert werden. Längere Einnahmen und weniger Ausgaben sollen das System stützen.
Doch es zeigt sich schon jetzt, dass Covid-19/20/21/X gerade als Gefahr für Ältere diesen Plan schon gedanklich relativiert. Und darüber redet wieder einmal keiner. Und daher wird es auch wieder keine Konzepte geben. Bis es zu spät ist. Wieder zu spät sein wird. Nicht könnte.
Damals schrieb ich diesen u.a. Fachartikel, den ich so belasse, damit klar wird, was vor drei Jahren schon auf dem Tablett der Verantwortlichen lag. Was absehbar war. Und auch wo Stellschrauben hätten gestellt werden müssen.
Corona mag vieles verursacht haben, aber der demographische Wandel war lange bekannt, seine Auswirkungen und auch, dass unsere Wirtschaft es nach dem Boom viel schwerer haben wird Ressourcen bereitzustellen.
Wie es scheint war das zu viel erwartet. Aber es möge sich jeder selbst ein Bild machen. Und dieses Bild ist notwendig. Vor der Wahl, wo viel zu viele glauben, Geld für Ideen ausgeben zu können, die nichts mit dem wirklich drängendem Problem zu tun haben.
Oder sollen tatsächlich die, die all das aufgebaut haben am Ende in der Schlange zur öffentlichen Suppenküche stehen? Denn genau das könnte uns drohen.
Der Artikel ist drei Jahre alt. Wer das im Hinterkopf behält und rekapituliert, was seitdem passiert ist, möge erahnen, was in drei Jahren mit Eintritt der Masse der Babyboomer-Generation in den Ruhestand passieren wird. Die Kommentarfunktion darf und SOLL genutzt werden. Denn es geht um UNS ALLE!
Stresstest Altersarmut (Conplore, 2018):
Wie es scheint fallen der demographische Wandel, die Digitalisierung und das Ende des aktuellen globalen Wirtschaftszyklus zeitlich zusammen und werden sich gegenseitig verstärken, was differenzierte Überlegungen und Gedanken zu dem Thema Altersarmut an sich zwingend notwendig macht.
Altersarmut geistert jetzt schon als Begriff – und zunehmend auch als beängstigende Vorstellung – durch unsere Gesellschaft. Die Angst, dass die Sozialsysteme nicht mehr für alle reichen. Das Rentensystem versagt, schlicht überfordert ist. Der demographische Wandel das alles noch fördert und begünstigt. Sogar verstärkt. Immer wieder kommen Warnungen, dass selbst die private oder betriebliche Altersvorsorge nicht mehr ausreicht. Dieser Artikel soll helfen einen kurzen Überblick über das zu gewinnen, was auf uns zukommen könnte – wenn sie eintrifft.
Teil 1 behandelt hierzu die allgemeinen wirtschaftlichen Folgen, Teil 2 die gesellschaftlichen Umwälzungen und Teil 3 die politische Dimensionen dieser möglichen, sich aber abzeichnenden Entwicklung.
TEIL 1 – Die Wirtschaftlichen Folgen
Die wirtschaftlichen Folgen werden die Ursache für gesellschaftliche und politische Entwicklungen sein. Die bisherige Gleichung der Toleranz wird so nicht mehr greifen. Sie basierte auf etwas, was da Wohlstand und Sicherheit hieß und als Summe das ausmachte, was Politiker gern als Toleranz ausgelegt haben, letztlich aber aus dem sicheren Wohlstand heraus genährte Gleichgültigkeit der Masse war. Der Wegfall von Sicherheit (z.B. Köln 2015/16) und nun drohende Wohlstandsverluste (siehe „Essener Tafel-Debatte) haben hier die Risslinien in der Toleranz-Formel sichtbar werden lassen.
Die wirtschaftlichen Folgen werden individuell, betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich sichtbar werden. Allein 900 Milliarden Euro im Bundeshaushalt für Soziales machen die Dimension deutlich, was schon jetzt an Aufwände in das gesteckt werden, was da Sozialstaat heißt.
Im Jahr 2018 bezogen durchschnittlich 4.265.284 Personen in Deutschland Arbeitslosengeld II wie man schnell ergoogln kann.
Wenn die Altersarmut nur zehn (10) Prozent der geburtenstarken Jahrgänge betrifft, die ab 2024 in Rente/Pension gehen, wird sich die Zahl bis 2030 mindestens verdoppeln, die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden also zusätzlich belasten, was dann die Dimension der „Herausforderung“ – altdeutsch: der demographischen Katastrophe! – deutlich macht.
Individuelle Folgen
Die individuelle Dimension der Altersarmut entsteht durch die Parallelität diverser, seit Jahren bekannter und sogar absichtlich herbeigeführter Folgen, die da sind:
sinkendes Rentenniveau bei gleichbleibenden/steigenden Lebenshaltungskosten;
Kopplung der Rente an Lohnkosten, die in den letzten fünfzehn Jahren aber stagnierten;
verstärkt durch die Ausdehnung des Billiglohnsektors seit der Agenda 2010;
sukzessive Vollversteuerung der Rente;
Mietfalle in Ballungsgebieten durch nicht stattgefundene Baumaßnahmen, gerade auch unter dem Aspekt Migration;
Niedrigzinspolitik der EZB und damit Wegfall der Zins-und-Zinseszinsentwicklung von privaten Lebens- und Rentenversicherungen gerade für Selbständige;
überdurchschnittlich steigende Lebenshaltungskosten bei Grundnahrungsmitteln (siehe z.B.: Milchprodukte);
steigende Energiekosten hier vor allem die Zins-und-Zinseszinswirkung der EEG-Umlage zur Finanzierung des Atomausstiegs;
Konkurrenz der unterversorgten Leistungsempfänger/Bedürftigen und damit einhergehende Verdrängungseffekte in/bei nichtstaatlichen Hilfsorganisationen zu Lasten Schwächerer, die somit noch weniger Geld zur Verfügung haben (Sozialdarwinismus);
zusätzliche Steuern wie z.B. die Erhöhung der Grundsteuer, die das mietfreie Wohnen im Alter ad absurdum führen könnte;
das Nichterreichen von 45 Beitragsjahren durch eine zu oft unterbrochene „Erwerbsvita“, was gerade alleinerziehende Mütter, allein pflegende Familienangehörige und Arbeitslose betrifft. Aber auch Menschen, die durch Unmöglichkeit (Gesundheit/Berufsunfähigkeit) 45 Beitragsjahre nicht erreichen werden können;
frühzeitige Entlassung aus dem Berufsleben ohne Chance auf Wiedereinstellung aufgrund des alleinigen Alters (ein Aspekt, der völlig untergeht!);
Frühzeitige Entlassung / Wegfall der Berufsaussichten durch die Digitalisierung.
Die Kombination und/oder Parallelität o.g. Einzelfaktoren kann schnell, gerade an Bemessungsgrenzen sozialgesetzlicher Hilfen, zu finanziellen Einschränkungen führen, die letztlich das Versorgungsniveau des betroffenen Kreises (auch!) unter das Sozialhilfeniveau drücken. Dauerhaft und nicht unterstützt.
Das ist schon jetzt das Dilemma vieler Selbstständigen, die ihre Altersvorsorge über Lebensversicherungen aufgebaut haben und die letzten Jahre keine Zinsen bekommen aber Verwaltungsabschläge gezahlt haben. Von einem Inflationsausgleich ganz zu schweigen…
Der Kreis der so Betroffenen, wo die angedachte (auch zusätzliche) Aufstockung der Altersvorsorge über solche Produkte lief, ist in Deutschland flächendeckend und betrifft gerade die geburtenstarken Jahrgänge. Daher wirkt dieser Effekt verstärkend.
Die wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen
Im Bereich des Marketings wird gern und oft von der „Golden-Generation“ und dem „Silver-Business“ geschwärmt. Gemeint ist ein Megatrend vom US-amerikanischen Futurologen John Naisbitt, der diesen 1982 schon aufzeigte.[1]
Für Länder mit besser verteilter Demographie, die weniger einer kopflastigen Zwiebel entspricht, mag das zutreffen. Auf Österreich und Deutschland, bedingt durch Kriegsverluste, Pillenknick und moderner Familienpolitik, aber nicht. Zumindest nicht, wenn wir die Prämisse betrachten, dass diese „goldene Generation“ der Alten für das „Business mit den Silberhaarigen“ über Vermögen verfügen muss, dass in Lifestyle, Investitionen oder auch nur Überschuss fließen kann. Schlicht verfügbar ist.
Und hier sind nicht nur Unternehmen mit Produkten und Services betroffen, die sich hier auf unsere momentan noch gut versorgten Rentner/Pensionäre spezialisiert haben sondern auch die, deren Kunden sich hier (überwiegend) Kunden gesucht haben.
Aber auch durch fehlende Einkommensbestandteile im Alter werden Investitionen nicht mehr getätigt werden, die jetzt noch normal sind. Zum Beispiel das eigene Auto. Letzteres ist ein Produkt, an dem in Deutschland eine Schlüsselindustrie – und damit auch Arbeitsplätze – hängt.
Viele werden auch durch das sinkende örtliche/regionale Wohlstandsniveau ihre geschäftliche Existenz verlieren. Das ist mitunter schon jetzt in Ostdeutschland zu sehen, wo junge Familien in bestimmten Regionen kaum noch anzutreffen sind.
Der regionale Aspekt des demographischen Wandels betrifft nicht nur Fachkräfte(-mangel) sondern auch den möglichen Absatz und die Auftragslage. Und ganz besonders dann, wenn es sich um wirtschaftlich schwache Gebiete oder Randlagen handelt.
Dass hierbei immer der Aspekt zu berücksichtigen ist, was die Kunden der eigenen Kunden brauchen (werden!) ist oft etwas, was vergessen wird oder aber kaum aus dem Tagesgeschäft heraus verifizierbar ist.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs). Und diese könnten dann schnell selbst in die Demographiefalle laufen. Mit all den dann verstärkenden Wirkungen des Arbeitsplatzverlustes der eigenen Mitarbeiter für die Region und deren individuellen Absicherung der Rente.
Auch wird die zunehmende Sensibilisierung der Mitarbeiter zusätzliche Forderungen in Tarif- und Lohn/Gehaltsverhandlungen einfließen lassen. Gewerkschaften stärken und diese dann Mitbestimmungsrechte entsprechend wahrnehmen lassen. Die sich abzeichnenden innerbetrieblichen Konflikte werden von außen massiv angeheizt werden.[2]
Die Forderung einer gesetzlich vorgeschriebenen Betriebsrente spricht da eine deutliche Sprache. Diese ist schon jetzt für viele Unternehmen durch die Nichtverzinsung einerseits aber der garantierten zugesagten Verzinsung der Betriebsrente andererseits für viele Unternehmen existenzgefährdend. Auch eine Folge der EZB-Geldpolitik, über die niemand redet. Es ist absehbar, dass viele Unternehmen bewusst liquidiert werden müssen, um die Interessen der Gesellschafter zu schützen, die sonst ein betriebsrententechnisches bodenloses Loch finanzieren. Letzteres wird auch verstärkend auf Altersarmut wirken.
Hier wird die Verzahnung von individueller Folgen der demographischen Entwicklung und unternehmerischem Erfolg sichtbar, die einander verstärkend gegenseitig fördern aber auch schaden können.
Auch wird nun offensichtlich, dass viele Betriebsrenten so in ihrer Höhe nicht mehr aufrechterhalten werden können. Es häufen sich nun Meldungen, dass einige Betriebsrentenkassen in Schwierigkeiten sind. Und das betrifft selbst die katholische Kirche mit ihrer internen Altersvorsorge.
Damit das System insgesamt funktioniert sind regelpolitische Vorgaben ganzheitlicher Art erforderlich, die sich nicht in ihrer Wirkung konterkarieren. Also volkswirtschaftliche Stellschrauben regelpolitischer Art erfordern, die frühzeitig definiert, rechtzeitig umgesetzt und dann auch hinreichend finanziell unterpolstert sein müssen, um wirksam zu sein.[3]
Im Koalitionspapier der neuen GroKo ist da aber rein gar nicht von zu lesen. Noch nicht mal als Absichtsgedanke.
Die volkswirtschaftlichen Folgen
Allein schon die aktuelle Höhe des Bundeshaushaltes für Soziales von über 900.000.000.000 Euro bei 4.300.000 zu Unterstützenden zeigt die mögliche volkswirtschaftliche steigende Relevanz auf.
Denn die Finanzierungslast ist da, egal ob da noch etwas zukommt oder auch, ob es bei der guten wirtschaftlichen Lage insgesamt bleibt, die das bisher finanziert hat. Letztere ist mit einem Aufschwung verbunden, der nun seit fast zehn Jahren anhält und in vielen Köpfen weiter „als gegeben“ angesehen wird. „Das spare in der Zeit, dann hast Du in der Not“ ist eine alte Weisheit, die in Zeiten parteipolitischer Klientelsubventionierung unmodern, dafür aber proaktiv das zukünftige Problem vergrößernd, geworden ist.
Dennoch sind die ersten Börsen-Indices schon rein technisch betrachtet in einer Wendephase, die, wenn sie real eintritt, eben keine steigenden Gewinne und damit Steuermittel mehr wahrscheinlich sein lässt. Und das GroKo-Problem „wohin mit den Milliarden“ dann eine netten Erinnerung an bessere Zeiten sein lässt.
Seit 2016 ist der investive Teil der Ausgaben deutlich hinter den zu stemmenden Sozialausgaben zurückgefallen. Der Fortschritt, der seit der Krise 2008 mit großen Opfern erzielt wurde ist dahin.
Dennoch wird auch bei schwächelnder Wirtschaft der Staat aus seiner sozialpolitischen Aufgabe nicht entlassen sein. Und es kann auch nicht sein, dass diese Aufgabe dann an gemeinnützigen Vereinen und ehrenamtlichen Mitarbeitern hängen bleibt, so wie bisher. Denn dass diese nichtstaatlichen Hilfen an eine Grenze dessen angekommen sind, die darüber hinaus künstlich – weil willkürlich, unausgewogen und ad hoc – verschärft worden ist, hat man in Essen gesehen.[4]
Bei einer – nur angenommenen!! – Verdopplung der Bedürftigkeit von Teilen der Rentner/Pensionäre sowie den zu finanzierenden Migranten in ähnlich angespannter sozialer Lage, müsste der Haushaltstitel eine „ähnliche Entwicklung“ nehmen, was aber realpolitisch/haushaltstechnisch kaum auf bisherigem Niveau darstellbar ist. Schon gar nicht in einer möglichen Zeit der wirtschaftlichen Stagnation und damit einhergehenden sinkenden Steuereinnahmen. Es wird Einschnitte geben müssen.
Dass diese negative wirtschaftliche Entwicklung kommt, ist als Faktum zu sehen, da Wirtschaftszyklen als Prämissen anzusehen sind. Dass sie ggf. mit unserem demographischen Problem zeitlich zusammenfallen oder sich zumindest teilweise überlappen könnten ist immer mehr wahrscheinlich. Dann würden sie wirtschaftlich verstärkend –prozyklisch!– wirken.
Die daraus resultierenden individuellen Schicksale werden keine Einzelfälle sein, sondern in die Hunderttausende (Millionen?) gehen und das Sozialsystem überfordern, zumal die Volkswirtschaft gewisse Altlasten zu stemmen hat, über die keiner gern redet:
fehlende Pensionsrückstellungen für Beamte in Bund, Ländern und Kommunen zwischen 800 und 2.000 Milliarden (inkl. Krankenkassenbeihilfen)
Energiewende (1.000 Milliarden)
ggf. zu erfüllende Bürgschaften/Fonds/Rettungsschirme für den Euro: 3.000 Milliarden.
Ausbau des digitalen Netzes (100 Milliarden) / Digitalisierung an sich
…
Das alles sind OFFENE Posten, deren Finanzierung letztlich noch KOMPLETT aussteht und nur durch Versprechungen – unseren angeblichen Wohlstand und unsere gute wirtschaftliche Gesamtlage – gestützt sind.
Dass sich hier gesellschaftliche Verwerfungen auftun könnten ist folgerichtig und schon logisch determiniert. Zu denken, dass das alles ohne Folgen bleibt, sich nicht gegenseitig verstärkt und somit den Grundpfeiler unseres sozialen Friedens erschüttert, ist illusionistisch. Das Wort weltfremd wäre hier auch angebracht.
Risse im System zeigen sich immer zuerst dort, wo ohnehin wenig da ist. Die Belastungsgrenze erreicht ist. Wo jeder Euro weniger zusätzliche und sofort spürbare Einschränkungen bedürfen, um ihn zu kompensieren. Gerade dann und für die, die über den Grenzen dessen liegen wo Sozialsysteme nach unten greifen, unterstützen und abfedern helfen. Den sozialen Frieden garantieren. Wo dann am Monatsende durchaus auch in Deutschland Hunger herrschen kann!
Diese Bruchzone ist mit und bei „Den Tafeln“ offensichtlich; der gesellschaftliche Bruch zur Armut offensichtlich geworden. Alltagsarmut aus dem Dunkel dessen gezerrt worden, was da auch Toleranz hieß:[5]
MEINE Sicherheit und MEIN Wohlstand machen mich tolerant gegenüber dem, was ANDERE eben NICHT haben. Tolerant gegenüber der Möglichkeit wegsehen zu KÖNNEN in der Hoffnung, dass MAN(?) sich schon mit SICHERHEIT(??) kümmert.
Die mögliche Altersarmut in ihrer Dimension, die auf uns alle zukommt, wird diese gesellschaftliche Toleranzformel nicht nur aufweichen, oder zur Disposition stellen, sie wird sie in sehr naher Zukunft einfach hinwegfegen! Denn sie ist nur eines: ignorant…
TEIL 2 – Die gesellschaftliche Umwälzungen
Die wirtschaftlichen Folgen werden die Ursache für gesellschaftliche und politische Entwicklungen sein. Das, was als sozialer Frieden gilt, basierte auf der Idee einer herstellbaren(!) rechtlich garantierten, verlässlichen und dauerhaften Versorgungssicherheit, die Bedürftigkeit aber auch Schicksalsschläge abzufedern vermag.
Versorgungsengpässe und -ausfälle wie Ende der 20er zu vermeiden und die Warteschlangen öffentlicher Suppenküchen nicht als Wahlkampfort nutzen zu können. So auch als Strategie radikale Einflussnahme auf die Armen abzuwenden, um nicht wieder einen Aufstieg radikaler Kräfte zu begünstigen.
Diese Strategie setzt aber erstens voraus, dass der Staat wirtschaftlich, organisatorisch und rechtlich in der Lage ist seine soziale Aufgabe und Pflicht zu erfüllen und (!) Nichtbedürftigkeit zu erkennen/auszufiltern sowie zweitens ein geschlossenes System, in dem diese steuerumlagefinanzierte Form der sozialen Absicherung greifen kann und nicht von außen überrannt wird.
Eine so gestaltete ressourcenabhängige nationale Sozialstaatlichkeit verträgt sich nicht mit offenen Grenzen.
Doch was passiert mit einem solchen System, das durch die Folgen wachsender Altersarmut individuell wie auch betriebswirtschaftlich an die Grenze dessen gebracht wird, was eine Volkswirtschaft ohne gravierende Umverteilungsprozesse zu leisten vermag.
Schon jetzt zahlen wir in Deutschland die zweithöchsten Abgaben weltweit. Haben einen Etat von 900 Milliarden im Jahr für Sozialausgaben und fast 4,3 Millionen zu Unterstützende. Also von über 5% der Gesamtbevölkerung! Was passiert, wenn durch demographischen Wandel und parallel laufender Digitalisierung Hunderttausende (oder mehrere Millionen…) wenn auch nur kurz- bis mittelfristig dazukommen?
Was passiert mit einer Volkswirtschaft, die darauf angewiesen ist, dass ihre Beschäftigten 45 Beitragsjahre in die Sozialkassen einzahlen, damit allein die Sozialsysteme stabilisiert sind? Mit Sozialsystemen, denen man sogar noch 1,6 Millionen (ff.) bedürftige Menschen hinzugefügt hat, die hier mit absoluter Masse keine Chance auf Zutritt zum Arbeitsmarkt haben. Einen Arbeitsmarkt, der sich durch die Digitalisierung zusätzlich in einem fundamentalen Strukturwandel befindet, der selbst hochqualifizierte Arbeitnehmer und Betriebe überflüssig machen wird und so das Eingangsproblem der Altersarmut in die Mittelschicht hinein möglich werden lässt? Wenn das Bruttoinlandsprodukt durch all das sinkt?[6]
Soziale Gerechtigkeit ist ein moralischer-ethischer Anspruch, der belastbare Ressourcen braucht!
Fehlen diese (ausreichenden) Ressourcen, müssen sie entweder beschafft werden (Umverteilung) oder Leistungen (Versorgungslevel/Wohlstand/Lebensqualität) bei Bedürftigen gekürzt werden. Ersteres ist bei dem jetzt schon feststellbaren Abgabenniveau ein Schritt hin zum kommunistischen Weltbild, das überall, wo es praktiziert wurde, versagt hat, und letzteres ein Garant dafür, dass der soziale Frieden bröckeln wird. Die Gesellschaft offener für radikalere Ideen des rechten wie auch linken Spektrums werden könnte.
Neben diesem theoretischen Gedankengang kommt aber ein sehr realer und menschlich nachvollziehbarer Aspekt zum Tragen: Gerechtigkeit!
Die o.g. Verschiebungen würden zwar einem – vielleicht auch neuen – rechtlichen Rahmen folgen, doch wird dieser kaum als gerecht empfunden werden. Die Generation der geburtenstarken Jahrgänge wird sich nicht abspeisen lassen, zumal sie dann über fast zwanzig Jahre hinweg die absolute Mehrheit bei Wahlen stellen werden.
Der Gedanke ein Leben lang für alle und alles bezahlt zu haben, die Einführung der IT, die Finanzierung der Deutschen Einheit, den Strukturwandel und die Globalisierung als mobile und stets ersetzbare „human-ressource“-Spielmasse trotzdem gestemmt zu haben, am Ende leer dann auszugehen, wird – gelinde gesagt – auf einen gewissen Widerstand stoßen.[7]
Deutsche Toleranz ist die Summe aus Wohlstand und Sicherheit![8]
Seit 2015/16 ist klar, dass die Sicherheit gravierende Einschränkungen auch hinsichtlich bürgerlicher Freiheit und Freizügigkeit erfahren hat. Hier auch noch den Wohlstand von Millionen Wahlberechtigter anzutasten um Ressourcenlücken zu finanzieren, die über Jahrzehnte wissentlich, vorsätzlich und sogar ohne jegliche Not zum Teil ad hoc und ohne Planung (Energiewende, Migration) zum Schaden des Systems umgesetzt wurden, würde das, was da als Toleranz verstanden wurde schnell als das entlarven, was es war: Gleichgültigkeit aufgrund individuellen sicheren Wohlstandes/Auskommens.
Letzteres wurde sozialer Frieden genannt und war – neben seiner hochproduktiven, friedlichen und gut ausgebildeten Arbeiterschaft – ein Garant für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Aber auch hier hängt viel an Prämissen…[9]
Die ständig medial präsente Philosophie, dass alles immer und überall garantiert, so auch „alternativlos“ ist, hat staatlicherseits selbst verschuldete gesellschaftliche Begehrlichkeiten fundamentiert, die auch in der Belastungskrise erfüllt sein müssen. Gerade für die, denen man das so immer wieder gebetsmühlenartig ins Hirn gehämmert hat und dafür mit dem Großteil ihres Lebenseinkommens auch gezahlt haben. Denen man nach der Strategie „45-Beitragsjahre und Arbeit bis 67 zur Rettung der Sozialsysteme“ auch noch ein Jahr später Millionen von zusätzlichen und dauerhaften Leistungsbeziehern ins so von ihnen gestützte System geholt hat.
Das so aus logisch-ideologischer Willkür geschaffene Paradoxum wird der methodisch-didaktische Spielball radikaler politischer Strömungen sein, die diesem gesellschaftlichen Dissens aus mangelnden Ressourcen und politischer Weitsicht folgen werden.
Es wird schlicht der breiten und dann auch betroffenen Masse der von der Entwicklung bis hoch in die Mittelschicht Abgehängten nicht zu vermitteln sein, warum nicht eher so etwas gezogen wurde, was da volkstümlich Reißleine heißt.
Der Radikalisierung des politischen Weltbildes der Deutschen wird auch an dem hängen, was dann in diesem möglichen notleidenden Umfeld Sicherheit heißen wird. Solche Szenen wie im kleinen ostdeutschen Ort Crivitz dürfen sich nicht allzu oft wiederholen, schon gar nicht in bei sicherheitsorientierten Senioren!
Dass in diesem Zusammenhang auch familiäre Hilfe erforderlich sein wird ist klar, wird aber aufgrund der weiträumigen weil berufsbedingten Verteilung von Familien recht schwierig werden.
Ein bedeutender Aspekt – weil gern vorausgesetzt- wird die gesellschaftliche Umwälzung fördern: der Verlust staatlicher Ordnung, einheitlichen Rechts und damit dem, was wir als freiheitlich-rechtliche Grundordnung ansehen. Was gerade ältere Mitbürger als solches ansehen, was dann gemeinhin ein Unterschied zu dem ist, was momentan als sakrosanktes Recht angesehen wird.
Recht und Gerechtigkeit sind wissenschaftlich zwei verschiedene Dinge, die in einer Demokratie aber durchaus anpassbar sind. So wurde vielfach das Recht über das hinaus strapaziert, was als gerecht angesehen wird (z.B. Verfahren der Altersbestimmung, Raserurteile oder Umgang mit Gefährdern aller Art und/oder politischer Richtung). Hier zeichnet sich schon jetzt ein Umdenken ab, dass sich in einer möglichen Krise verstärken wird und momentan politischerseits als populistisch bezeichnet oder gar als nationalsozialistisch offen und straflos diffamiert wird.
Schon jetzt gibt es in Deutschland hungernde Menschen. Nicht immer, aber am Monatsende vermehrt. Viele – gerade die Alten – gehen aus Scham nicht zu den Hilfsstellen.
Marc Aurel sagte einmal „Man muss von selbst aufrecht stehen, ohne erst aufrecht gehalten werden zu müssen!“, und ist damit ein Leitsatz, der vielen älteren Bürgern als Kind noch nahegeracht wurde.[10]
Mit dem Verlust von Wohlstand wird auch die Gesundheitsversorgung hinter dem zurückfallen, was wir heute kennen und damit auch die Lebensumstände älterer armer Bürger verschlechtern. Bis hin zur Lebenserwartung. Diese ist abhängig vom Versorgungsstand. Geschichtlich hat sich gezeigt, dass viele – gerade ältere – Menschen nicht gewillt sind dieses unbefristete Leid bis zum natürlichen Ende mitzugehen.
Manche beschließen das im Stillen. Andere werden die Gerechtigkeit dann öffentlich und final einfordern. Vielleicht wird der Begriff des „Terror-Opas“ oder des „Amok-Rentners“ Einzug in unseren Sprachgebrauch nehmen. Als weiterer „Neuer Wert“ einer absehbaren Entwicklung, wenn Ressourcen weiter verschleudert werden.
Es sollte jedem immer völlig klar sein, dass mit dem Wegbrechen des sozialen Friedens als Grundpfeiler der freiheitlich-rechtlichen Grundordnung ein Verteilungskampf stattfinden wird, der getragen von gesellschaftlich-wirtschaftlicher Not die Politik und ihr bisheriges Verständnis von „Machbarkeit“ und dann auch „Verantwortlichkeit“ erreichen und nachhaltig verändern wird.
Eine Altersarmut breiter/größerer Teile der zukünftigen Senioren wird den Staat über die Grenze dessen hinwegstoßen, was finanzierbar, dann wirtschaftlich tragbar und schlussendlich politisch tolerierbar sein wird.
TEIL 3: Die politischen Dimensionen
Die wirtschaftlichen und die daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgen werden folgerichtig die Ursache für die politischen Entwicklungen sein. Der möglicherweise bröckelnde soziale Frieden und die damit einhergehende Infragestellung der bis dato gekannten freiheitlich-rechtlichen Grundordnung aufgrund der vielerorts spürbaren sozioökonomischen Fehlentwicklung werden auch andere Entscheidungen der Bürger an der Wahlurne hervorrufen.
Dies ist keine Bedrohung an sich, aber ein typisches Bild, das Demokratie ausmacht. Bürger reagieren auf Fehlentwicklungen. Damit diese Reaktionen bedächtig, nachhaltig und wenig populistisch ausfallen wurden bewusst plebiszitäre Elemente aus unserer Verfassung – wie Volksbegehren und Volksentscheid (z.B. nach Schweizer Vorbild oder in der Weimarer Verfassung vorhanden) ausgeschlossen. Sie werden zwar immer wieder in Diskussionen als „volksnah“ gefordert – aber dennoch schlussendlich verworfen. Auch mit der Begründung, zeitweilige „Unruhethemen“ nicht durch ein Plebiszit entscheidungstechnisch (unnötig weil kurzsichtig und unausgewogen) zu forcieren.
Die Beschränkung auf intervallartige Wahlzyklen lässt dann aber auch – wenn in krisengeschüttelter Zeit – des Volkes Stimme an eben diesen Wahlen Entscheidungen ad hoc treffen und unvorhersehbare Ergebnisse herbeiführen. Kein Problem in Zeiten prosperierenden Wohlstandes mit mäßigem Interesse weil individuelle Befindlichkeiten letztlich erfüllt sind, aber schwierig in krisenbehafteter Zeit, weil dann auch deutlich die Forderung nach einem Politikwechsel aufzeigend.
Dass hier in den letzten zwanzig Jahren ein deutliches Missverständnis bei der Interpretation des Wählerwillens bei den politischen Eliten aufkommen konnte, mag ein Grund dafür sein, warum das letzte bundesdeutsche Wahlergebnis so wenig Um- und Weiterdenken gebracht hat. Es wird also letztlich bei fortschreitendem gesellschaftlichem Unbehagen beim nächsten Mal noch deutlicher ausfallen.
Ausgangspunkt eben dieser sich abzeichnenden politischen Umwälzung bei aufkommender Altersarmut könnte auch hier wieder die Toleranzformel sein:
Deutsche Toleranz ist die Summe aus Wohlstand und Sicherheit!
Wenn diese beiden Faktoren sich merklich, nachhaltig und damit für viele Bürger spürbar verschlechtern, dann versagt der Bürger dem Staat erst den Zuspruch, dann die Gefolgschaft und letztlich die Stimme beim demokratischen Wahlentscheid.
In Deutschland ist dieser mögliche und radikale Entscheid bei weitem nicht so ausgeprägt wie in Italien, wo die einstmals mächtigen Sozialisten de facto zur Kleinstpartei degradiert wurden. Wenn auch die SPD das gerade deutlich merkt. Oder wie in Frankreich, wo die rechte Partei Front National als zweitstärkste Kraft agiert. Auch gehen die deutschen Bürger, selbst wenn es brodelt, nicht so schnell in politisch begründete Streiks wie anderswo in Europa üblich. Oder randalieren auf den Straßen. In Deutschland sitzt das Wählerherz fester bei den Parteien, die sie immer schon gewählt haben. So war es zumindest, bis o.g. Gleichung allein schon bei der (inneren und gefühlten) Sicherheit ins Wanken geriet. Die daraus resultierenden Verwerfungen haben zu einem Rechtsrutsch in der Höhe von sechs zusätzlichen Prozent und zur Einigung der rechts-nationalen Parteien in den Parlamenten geführt, deren bisherige Wähler durch die um sechs weitere Prozent erstarkte AfD vertreten werden. Und das schon ohne für jedermann spürbare wirtschaftliche Not!
Was passiert also, wenn die Altersarmut drastisch zunimmt, gleichzeitig eine wirtschaftliche Stagnation eintritt, die die Mittelschicht noch weiter bluten – zahlen! – lässt?
Und das hier einiges im Argen liegt, das die Befürchtung aufkommen lässt, dass hier noch einige kaum zu lösenden Probleme – nicht euphemistisch-neusprachliche „Herausforderungen“, nein Probleme! – liegen, mag letztlich zu einer gesteigerten Wechselwahrnehmung führen. Weg von „alles ist möglich“ hin zu „Schuster bleib bei deinen Leisten“. Der Bürger dann sehr wohl verkatert aus dem Karneval der Möglichkeiten zum verkaterten Aschermittwoch (zurück)findet und beginnt Fragen zu stellen, die ihm bei besserem Nachdenken schon früher hätten eingefallen können.[11]
Dass sich hier die Volksparteien nicht darauf berufen können werden, dass alle Fakten stets auf dem Tisch lagen, ist klar. Nicht in einem Umfeld, wo seit Jahren die Presse hinsichtlich ihres Auftrags unkritisch hinterfragt und als systemtragend wahrgenommen wurde. Mitunter sogar als Teil dessen, was da verzerrte Wahrnehmung genannt wird und im Verein mit eben diesen Volksparteien das geprägt haben, was der Bürger dann als „gelogen“ wahrnehmen wird, sobald die Toleranzformel zu sehr individuell relevant als „beschädigt“ angesehen wird. Eine Einstellung, die schon jetzt eher in den Social Media ausgetauscht wird als am Rednerpult im Parlament oder in Leserbriefen in der Presse.
Gern redet die Politik von „man sollte“ und spricht vom „mündigen Bürger“, der beteiligt werden soll. Nur kam diese Botschaft nie an. Und es wird im Fall einer wachsenden Altersarmut mit Sicherheit nicht das Argument gelten, „dass man sich stets bemüht habe“, denn das war schon in Arbeitszeugnissen immer eine glatte Fünf.
Ergo werden die Volksparteien und damit die Mitte dessen, was da deutsche Politik hieß, massiv an Zuspruch verlieren zugunsten der politischen rechten Hardliner – der einzig schon jetzt erkennbaren Opposition zu dem, was erkennbar aus dem Ruder läuft. Eben weil die Mitte keine Alternative mehr sein kann, wenn individueller Wohlstand und damit auch wahrgenommene Sicherheit bei zu vielen Bürgern wegbrechen oder wegzubrechen drohen.
Das Internet hat das Meinungsbildungsmonopol aufgeweicht und weg von den klassischen Medien hin auf eine Liveplattform gehoben, wo Menschen sich austauschen können, ohne einen presseartigen Zwischen- und Meinungspuffer zu haben. Dies führt sogar bis hin zu dem Grad, dass falsch verstandene Meinungsfreiheit strafrechtlich relevant (Beleidigung) und/oder technisch manipuliert wird (z.B. Bots).
Dass hier ein als Schutz gedachtes Netzdurchdringungsgesetzt (NDG) eher als vertrauensstörend empfunden wird, ist mit Sicherheit dem Umstand geschuldet, dass das federführende Justizministerium selbst bei Verstößen aufgefallen ist. Und das das Umweltministerium mit angeblichen 6.000 Dieselabgastoten pro Jahr Stimmung/Propaganda macht und das alles letztlich ungestraft blieb.
Auch hier ist eine klare Schere zu erkennen, die im Falle einer zunehmenden Schieflage als verstärkend angesehen wird.
Das politisch schon jetzt erkennbare Mittel der Volksparteien ist eine weitere Umschichtung dessen, was da Wohlstand heißt, um systemtragend weitermachen zu können. Und genau das wird nicht funktionieren. Denn trotz aller Steuern, Abgaben, Sonder-Fonds und Umlagen, die von uns bedient, befüllt und immer wieder nachgefüllt werden, war man immer darauf erpicht, keinem etwas direkt wegzunehmen.
Der Einzige, der das mal versucht hat und dafür abgewählt wurde, war Gerhard Schröder mit seiner Agenda 2010. Und die, die davon in der Krise 2006-2008 profitiert hat, war Angela Merkel, die seither vom Erfolg dieser durch sie damals sogar kritisierten Reform zehren konnte. Zehren, abgebend und im Ergebnis das verkennend, was da demographischer Wandel heißt und mit zahlreichen im Teil 1 des Artikels aufgezeigten parallel laufenden Elementen zur Altersarmut beitragen wird.
Daher wird am Ende des Tages, wenn die Rechnung präsentiert wird, hier erstmals seit drei Generationen die Frage aufkommen, wer eigentlich Schuld an dem Zustand unserer Gesellschaft hat. 1945 waren das die zwischen dem 9. und 10. Mai 45 gemeinschaftlich verschwundenen Nazis – was bis heute als ausgemachte Kollektivschuldfrage für alles gilt. Die Nazis haben das verursacht. Punkt. Und keiner war ein Nazi. Nochmals Punkt.
1989 mit dem Fall der Mauer und der Auflösung der DDR war auch keiner Stalinist, Sozialist oder Stasi. Und wer es doch erkennbar war, zog sich etwas zurück, wartete und ist inzwischen fast wieder salonfähig. Das Feindbild SED wurde durch Stasi ersetzt. Die Fehlleistungen des sozialistischen Staates mit unendlich vielen Milliarden an Steuermitteln beerdigt, auch wenn die blühenden Landschaften im Osten immer noch nicht denen des Westens entsprechen. Bis heute. Hier war es Geld, die Euphorie der Wiedervereinigung und eine wenn auch wohlfinanzierte Leidensfähigkeit im Osten, die den Kitt für das stellt, was da Eintracht und fehlende politische Reflexion hieß. Die (SED-)Politschergen konnten oft Karriere machen. Und das sogar ohne ihre Verbrecher-Vergangenheit wie nach 45 verstecken zu müssen.
Doch wird das auch auf das kommende absehbare Szenario zutreffen? – Wohl kaum…
Es werden Fragen aufkommen, die unangenehm sind und durch die Vertreter der Volksparteien kaum logisch zu beantworten sein werden:
Warum 45 Beitragsjahre erarbeiten, bis 63,67,70 für den Erhalt des Sozialsystems schuften und am Ende selbst nichts haben?[12]
Warum dann noch 1,6 Millionen Menschen zusätzlich – trotz der vorher erkannten Gefahr der sozialen Schieflage – dauerhaft hierherholen? Warum nicht offen sagen, dass diese Menschen hier bleiben oder wieder gehen müssen? Warum nicht offen sagen, dass es Jahre dauern wird, bis diese Menschen Teil unserer in die Sozialsysteme einzahlenden Gesellschaft sein werden? War dieser Effekt nicht absehbar?
Warum haben wir hunderte Milliarden in südeuropäische Länder gepumpt? Wo ist die vermittelbare Vision von Europa? Dem EURO? Warum wird es in Berlin hingenommen, dass die größten Profiteure (Polen, Ungarn) die EU blockieren?
Warum hat die EZB mit einer immerwährenden Null-Zins-Politik unsere Altersvorsorge („Zins- und Zinseszins-Effekt“) aufweichen dürfen?
Warum haften wir solidarisch für (Fehl-)Spekulanten im Bankensystem?
Warum wurden vom Staat nicht ausreichend Pensionsrückstellungen für Beamte gebildet?
Warum habe ICH nun nichts, obwohl ich für alles gezahlt habe?
Warum zahlen nicht die, die das verbockt haben???[13]
Die letzte Frage wird dann geschichtsrelevant. Wenn aus zunehmender individueller Not eine Bewegung wird, agitativ angeheizt und gesteuert womöglich, wird diese in demokratischen Umgebungen systemzerstörend, systembildend – systemerneuernd!- sein. Mitunter auch bei der Klärung sehr pragmatisch anmutender Gesichtspunkte wie die „Lösung der Schuldfrage“ und die „Haftbarmachung der Schuldigen“ wirken. Nach 1989 durfte Honecker samt seiner „Lila Hexe“ Margot ausreisen. Andere wurden gleich nach dem Urteil begnadigt und erhalten bis dato eine auskömmliche Rente/Pension.
Warum? – Weil es uns allen gut ging und wir daher über Schuldfragen großzügig hinwegsehen konnten. Wollte… Man wollte das in der DDR Geschehene vergessen. Eine in Deutschland beliebte psychologische, durchaus gruppendynamische Übersprungshandlung, die damals vielen Tätern geholfen hat der gerechten Strafe zu entgehen. Sie konnten sogar wieder Karriere machen und wichtige staatliche und neutrale Institutionen de facto unterwandern und ideologisch korrumpieren.
Wird die Straflosigkeit der Schuldigen oder auch nur Verantwortlichen auch passieren ohne eine absichernde soziale Hängematte, die die Opfer finanziell auffängt? – Das darf ernsthaft bezweifelt werden. Die menschliche Geschichte zeigt hier immer, überall und kulturübergreifend ein statistisch anderes Bild. Dort wurden die (auch nur vermeidlich) Schuldigen gern volksnah und örtlich „stimmungshebend“ exekutiert.
Das änderte zwar nichts am wirtschaftlichen Umfeld. Nichts an der Not. Und trug in keinem Fall zur Lösung bei. Verschaffte aber der neuen Staatsordnung Raum und Zeit etwas Neues zu bilden/aufzubauen. Natürlich auch mit dem beschlagnahmten Vermögen der gerichteten Täter, deren Kreis auch mal um die erweitert wurde, die zu lautstark für das „ancient regime“ gewesen waren. Dazu wurden im antiken Rom Listen angelegt (Subskription) und zum Wohle von was auch immer abgearbeitet…
Das Internet vergisst nichts. Viele haben sich hier geäußert. Gern auch mit tollen Ideen und Visionen, die immer wieder immer mehr Geld verbrannt haben und am Ende dann nach der Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Nicht könnten. Werden! – Vom Souverän. Dem Volk selbst. Das nun aber leidet, sich verraten fühlt und – wie unmoralisch! – ganz einfach Rache will.
Es würde also naheliegen alles zu tun, damit es nicht dazu kommen kann. Die Eliten also bestrebt sein müssten, den sich abzeichnenden Systemkollaps hinauszuzögern, abzumildern oder gar zu lösen. Doch nichts, rein gar nichts ist davon in den Plänen der GroKo zu erkennen. Weder als Vision noch als Mittelbereitstellung. Stattdessen werden momentane, temporäre Überschüsse in ideologische Projekte gesteckt die das fördern, was bisher so gut geklappt hat: Augenwischerei.
Es gibt noch nicht einmal einen Beauftragten, der über den demographischen Wandel wacht, ihn im Auge behält und Parlament und Regierung gezielt informiert.
4,3 Millionen Bedürftige wurden mit der Essener Tafeldebatte mit ein oder zwei Nebensätzen von Angela Merkel bedacht. Das Thema so wieder versucht ins Reich des Vergessens zu bringen. Die Büchse der Pandora recht schnell wieder zu schließen.
Dabei verunglimpfte sie 60.000 ehrenamtliche Helfer, die tagein tagaus soziale Lücken da füllen, wo anderswo mit wesentlich mehr Geld lieber futuristische Opernhäuser (für wen eigentlich genau?) gebaut wurden als wirklichen Bedürftigen zu helfen. Oder afrikanische Drogen-Dealer im Berliner Görlitzer Park als rassistisch Verfolgte verharmlost werden – in einer vom Staat finanzierten Ausstellung im Problem-Bezirk Kreuzberg.
Wo ehrenamtlich auf Vereinsbasis (!) geholfen werden muss. Tafeln, die beispielsweise nur deshalb Lidl als Kooperationspartner gewinnen konnten, weil die rechtskonforme Entsorgung der gespendeten Lebensmittel teurer wäre als die „rechtliche Aufgabe des (Bilanz-)Wertes“ an sich. Und bequemer ist es auch noch, da die steuerabzugsfähige „Spende“ auch noch abgeholt wird.
Soll das die politische Idee hinter der Vision sein, um Altersarmut zu bekämpfen? – Ist das tatsächlich alles?
Wenn ja, dann wird das unschön werden. Sehr unschön.
Im antiken Griechenland wurde mit dem jährlichen Scherbengericht der verhassteste Politiker für zehn Jahre verbannt. Vielleicht ist das eine Lösung. Es steht aber zu vermuten, dass sie gut dreißig Jahre zu spät kommt…
Mit den Herausforderungen der Euro-Rettung im Anbetracht dessen, was mit Italien auf uns zukommen wird und dem, was ein möglicher Handelskrieg mit den USA bewirken könnte, könnte das Ende des Wirtschaftszyklus schneller eintreten, als mancher – von den letzten 9 Jahren verwöhnt – glauben mag.
Und dann ist die Karikatur von Yusuf Simsek nicht mehr weit weg…
[1] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Future Work und Megatrends – Herausforderungen und Lösungsansätze für die Arbeitswelt der Zukunft: Ein Kompendium zum demographischen Wandel, BoD-Verlag (2018)
[2] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Future Work und Megatrends – Herausforderungen und Lösungsansätze für die Arbeitswelt der Zukunft: Ein Kompendium zum demographischen Wandel; Thema 1.2 Konfliktpotentiale in der Future Work S. 18-53, BoD-Verlag (2018)
[7] + [12] Manchmal muss man über etwas lachen können, um von der Dramatik nicht überrollt zu werden… –
Vgl.: Sascha Rauschenberger: Mäh, mäh lieber Bürger, es geht Dir an die Wolle! (Eine Glosse), bei: Initiative 50plus (2018)
[8] Diese Toleranzformel wurde anderswo eingehend erörtert und deren Veränderung diskutiert:
Vgl.: Sascha Rauschenberger: „ZAHL, aber halt’s Maul!“, BoD Verlag (2018)
[9] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Der Tag der Arbeit! – Ein Feiertag ohne Berechtigung? (Kommentar), bei: Initiative 50plus (2018)
[10] Vgl.: Marcus Aurelius Antonius (Marc Aurel): Selbstbetrachtungen, 7. Buch / 12. Vers
[11] + [13] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Der Karneval der Ignoranz – der soziale Aschermittwoch einer Generation, bei: Initiative 50plus (2018)
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