Speyer/Ginsheim-Gustavsburg (dpa)
Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) hat mit der Arbeit begonnen. Nach dem starken Regen sei vor einigen Tagen bei Altenstadt in der Wetterau am Nidda-Nebenfluss Nidder mit der Bekämpfung per Hubschrauber begonnen worden, sagte der Biologe und wissenschaftliche Direktor der KABS, Norbert Becker, der Deutschen Presse-Agentur. Mit Schnaken sind Stechmücken gemeint und nicht die langbeinigen, harmlosen Zweiflügler, die wissenschaftlich Schnaken genannt werden.
Um eine Plage der sogenannten Hausschnaken einzudämmen, bekommen Verbraucher am Rhein wieder in Rathäusern wie in Ginsheim-Gustavsburg im Mainspitzdreieck kostenlos BTI-Tabletten. Das Bakterium BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) tötet die Larven vor dem Schlüpfen. «Die ersten Larven haben wir schon gefunden», sagte Becker.
Die Hausschnaken überwinterten in Kellern, Unterschlüpfen und anderen frostfreien Räumlichkeiten. «Wenn es wärmer wird, verlassen sie das Winter-Quartier.» Sie stächen dann noch einmal und legten ihre Eier auf wassergefüllten Eimern, Tonnen und Fässern ab. Um die Verbreitung der Stechmücken einzudämmen, sollten Verbraucher solche Gefäße umdrehen oder mit Netzen überspannen. Dies gelte etwa auch für Friedhofs-Vasen.
Mit den Tabletten, die aus Eiweißbestandteilen eines natürlich vorkommenden Bodenbakteriums bestehen, könne auch die vor zwei Jahren erstmals in Wiesbaden entdeckte, eingewanderte Koreicus-Stechmücke bekämpft werden, sagte Becker. Für eine Prognose des Mückenjahres sei es zu früh. Ziel der KABS ist es nach eigener Darstellung, die Schnakenplage in der Oberrheinebene unter Schonung der Umwelt mit ökologisch vertretbaren Maßnahmen einzudämmen.
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