Der hessische Innenminister Roman Poseck hat sich in den vergangenen Monaten einen Namen gemacht – allerdings nicht unbedingt zum Vorteil seiner Beamten. Sein Sparkurs bei der Polizei sorgt für Unmut, während seine Haltung zu den Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen für Kopfschütteln sorgt.
Karlsruhe sagt: Kostenbeteiligung möglich – Poseck sagt: Nicht nötig
Besonders brisant wird Posecks Politik bei der Frage, ob Fußballvereine für die hohen Polizeikosten bei Risikospielen aufkommen sollen. Das Bundesverfassungsgericht hat längst den Weg frei gemacht: Länder dürfen von den Vereinen finanzielle Beteiligung verlangen. Doch für den hessischen Innenminister scheint dies keine Option zu sein. Warum sollte man das Geld dort einfordern, wo es gerechtfertigt wäre, wenn man stattdessen weiterhin die Belastung auf die Polizisten abwälzen kann?
Statt eine pragmatische Lösung zu suchen, akzeptiert Poseck die traurige Realität: Polizeibeamte müssen ihre Familienzeiten opfern, während sie sich mit gewaltbereiten Fußball-Hooligans herumschlagen – und das auch noch bei gekürzten Budgets. Während also die Kassen der Vereine weiterhin prall gefüllt sind, bleibt der Druck auf den Schultern der Beamten.
Ein Minister mit “großem Herz”
Roman Poseck wird von seinen Befürwortern als Mann mit einem großen Herzen bezeichnet. Vielleicht ist es ja genau dieses Herz, das ihn davon abhält, den Fußballvereinen Kosten aufzubürden. Lieber nimmt er in Kauf, dass Beamte mit Überstunden, Frustration und einem wachsenden Gefühl der Wertlosigkeit kämpfen müssen. Wie sonst ließe sich erklären, dass er trotz der Möglichkeit zur Entlastung seiner Beamten untätig bleibt?
Ein Plädoyer für Gerechtigkeit
Es wäre höchste Zeit, dass Minister Poseck überdenkt, wo seine Prioritäten liegen. Die Polizeikräfte verdienen nicht nur Respekt, sondern auch faire Bedingungen. Wenn die Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen von den Vereinen übernommen würden, könnte dies nicht nur die Beamten entlasten, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung für ihren unermüdlichen Einsatz setzen.
Doch bis dahin bleibt es wohl bei der bisherigen Praxis: Höhere Belastung für die Polizisten, während die Fußballvereine ihre Gewinne maximieren. Roman Poseck scheint jedenfalls nicht gewillt, daran etwas zu ändern. Ein Minister, der die Sorgen seiner Beamten nur zu hören scheint, wenn sie in seinen Sparkurs passen.