Berlin/Aurich – Der Schutz der Moore als bedeutender Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten hat eine über 100-jährige Tradition im NABU. Aufbauend auf die Jahrzehnte lange Erfahrung bei der Sicherung der vielfältigen Ökosystemdienstleistungen hat der NABU sein Engagement in den vergangenen Jahren deutlich verstärkt. Mit der Wiedervernässung von Moorflächen am Ewigen Meer bei Aurich ist der NABU einen wichtigen Schritt bei seinen Moorschutz-Projekten vorangekommen. Nach fünf Jahren Vorbereitung hat die Wiedervernässung von Moorflächen am Ewigen Meer in Ostfriesland begonnen.
„Die Bundesregierung muss die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Moorschutzstrategie zügig voranbringen. Die Renaturierung von Mooren verringert den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen und hilft, die Klimaschutzziele zu erreichen. Durch den gesteigerten Wasserrückhalt können auch die Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie die diesjährige Trockenheit lokal abgemildert werden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Donnerstag anlässlich der aktuellen Wiedervernässungsarbeiten am Ewigen Meer bei Aurich. Angesichts der globalen Erderwärmung müsse der Moorschutz deutlich stärker in den Fokus rücken.
Ziel des gemeinsam mit dem NABU Aurich und der Stiftung Naturschutz Ostfriesland entwickelten Projektes ist die Wiederherstellung von Hochmoorlebensräumen im Randbereich des Naturschutzgebietes „Ewiges Meer und Umgebung“. Dieses ist auch als Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen und somit Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.
Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU: „Nicht nur für die Artenvielfalt in Niedersachsen, sondern auch für den Klimaschutz bringt dieses Projekt viel. Wir haben berechnen lassen, dass pro Jahr über 700 Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase aus den Eigentumsflächen des NABU Niedersachsen und der Stadt Aurich entweichen und mit dazu beitragen, das Klima weiter aufzuheizen. Es war schon immer unser Wunsch, diese Flächen vernässen zu können. Dazu mussten aber erst die Flächen so arrondiert werden, dass Anlieger den Maßnahmen zustimmen. Insbesondere Niedersachsen als moorreichstes Bundesland trägt hier eine besondere Verantwortung. Rund 12 Prozent der Gesamtemissionen Niedersachsens werden durch entwässerte und genutzte Moore verursacht. Wir sind gerne bereit uns weiterhin im Moorschutz in Niedersachsen zu engagieren, benötigen hier künftig aber auch mehr Unterstützung der Landesregierung.“
Seit vielen Jahren engagiert sich der NABU Aurich für die Moore am Ewigen Meer. So konnten durch seine Arbeit mehr als 50 Hektar Moorflächen dauerhaft für den Naturschutz gesichert werden. Seit 2012 wurden die Planungen mit der Unterstützung des Deutschen Moorschutzfonds des NABU Bundesverbandes intensiv vorangetrieben, um diese und weitere Moorflächen wieder zu vernässen. Bis zum Abschluss der Arbeiten wird der NABU über 500.000 Euro in das Projekt am Ewigen Meer investiert haben.
[metaslider id=20815]
+ There are no comments
Add yours