Keine Panik! PETA gibt Tipps für den tierfreundlichen Umgang mit Wespen

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Stuttgart, 20. August 2020 – Sommer ist Wespenzeit: Wie jedes Jahr tummeln sich die schwarz-gelben Insekten ab August vermehrt auf Grillpartys, am Kaffeetisch, beim Picknick im Park oder hinter den Theken der Bäckereien. In diesen Tagen stürzen sich die fleißigen Arbeiterinnen der „Gemeinen Wespe“ und der „Deutschen Wespe“ vor allem auf Limonade, Eis und Kuchen. Bei vielen Menschen lösen die ungebetenen Gäste Angst aus. Dabei ist der schlechte Ruf der Wespen nicht gerechtfertigt, denn die eigentlich harmlosen und sehr nützlichen Insekten sind lediglich auf Nahrungssuche und stechen im Normalfall nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA, hat einige einfache Tricks für eine friedliche Koexistenz von Mensch und Wespe zusammengestellt.
 

„Wespen sind in vielerlei Hinsicht ganz außergewöhnliche Lebewesen“, so Nadja Michler. „Einige Arten produzieren aus Speichel und Holzspänen ein papierähnliches Material, mit dem sie ihre Nester bauen. Die Arbeiterinnen sind unermüdlich damit beschäftigt, die Larven zu pflegen, Futter heranzuschaffen, das Nest zu erweitern und es zu verteidigen. Eine süße Leckerei zwischendurch haben sie sich wirklich verdient.“
 

So können Tierfreunde Wespen fernhalten:
 

  • Ablenkfütterungen: Ein Schälchen überreifes Obst in sicherer Entfernung aufgestellt lenkt die Tiere ab. Weintrauben eignen sich besonders gut.
  • Schlechte Gerüche: Eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken verbreitet einen für Wespen unangenehmen Duft. Auch Räucherstäbchen und Duftlampen eignen sich hierfür.
  • Nahrungsmittel abdecken: Verschlossene Lebensmittel sind für Wespen nur halb so interessant.
  • Keine Verlockung bieten: Süßspeisen nicht im Freien essen.
  • Süßes Parfüm vermeiden: Wespen reagieren auch auf Duftstoffe in Kosmetika.
  • Abschirmen: Fliegengitter an Fenstern und Türen helfen, die Tiere fernzuhalten.

 

Vom Einsatz der im Einzelhandel erhältlichen Wespenfallen rät PETA dringend ab. Wespen und andere Insekten sterben dadurch einen langsamen und qualvollen Tod. Wespen sind zudem streng geschützt: Die eigenmächtige Entfernung des Nestes kann hohe Strafen nach sich ziehen.

 

So verhalten sich Tierfreunde in der Nähe einer Wespe richtig:
 

  • Keine Panik: Tierfreunde sollten abrupte Bewegungen vermeiden und nicht nach dem Tier schlagen oder pusten.
  • Gefahren minimieren: Ausschließlich mit einem Strohhalm aus Flaschen oder Dosen trinken; so lässt sich das versehentliche Verschlucken einer Wespe vermeiden.
  • Schuhe an: Wer mit nackten Füßen auf eine Wespe tritt, riskiert mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Stich. Geraten die Tiere in Panik, versuchen sie, sich so zu schützen.

 

Im Normalfall sind Wespenstiche ungefährlich für Menschen; für Allergiker können sie allerdings schlimme Folgen haben. Auch für Tiere – insbesondere für Katzen, da sie verhältnismäßig kleine Köpfe haben – können Stiche im Mundraum kritisch sein, wenn die Atemwege anschwellen. Wenn Menschen oder Tiere in den Rachenraum gestochen werden, sollte ein Arzt bzw. ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Wespen sind ein unerlässlicher Bestandteil eines intakten Ökosystems: Sie beschleunigen den Zersetzungsprozess alter Bäume. Zudem sorgen sie für eine natürliche Regulation von Zecken, Blattläusen, Fliegen und Mücken und halten auf diese Weise den Wald gesund. Genau wie Bienen sorgen Wespen zudem für die Bestäubung von Pflanzen.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Tiere_in_der_Natur
 

PETA Deutschland e.V.


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