Der Friedrichsplatz in 3D |
Die documenta-Stadt aus der Vogelperspektive erleben und in einer freien 3D-Navigation erkunden: mit dem digitalen Zwilling werden Stadtgesellschaft innovative neue Möglichkeiten der Ortsinformation, interaktive Anwendungsszenen, Analysen und Messfunktionen eröffnet. |
Ob Art und Alter städtischer Bäume, die Höhe und Schattenwürfe von Gebäuden, Informationen zu Stolpersteinen oder Übersichten zu Bildungs-, Kultur- und Sporteinrichtungen – die virtuelle 3D-Landschaft Kassels macht Bürgerinnen und Bürgern städtische Daten auf anschauliche Weise zugänglich. Das Modell ist ab sofort abrufbar unter: kassel.virtualcitymap.de.
Stadtbaurat Christof Nolda: „Mit dem digitalen Zwilling haben wir einen großen Schritt in Richtung smarter und digitaler Verwaltung zurückgelegt. Das Modell vereinfacht bereits heute unsere städtischen Planungsprozesse. Ganz im Sinne unseres open data-Ansatzes wollen wir, dass nun auch die Kasseler Bürgerinnen und Bürger von diesen städtischen Daten und Instrumenten profitieren: Sei es für eigene Berechnungen, zur Recherche oder zum spielerischen Entdeckungsflug durch die Stadt.“
Dreidimensionale Stadtmodelle werden zunehmend zu einem wichtigen Instrument in deutschen Städten. Das Amt Vermessung und Geoinformation hat den digitalen Zwilling der Stadt Kassel realisiert. „Der Aufbau des Kasseler 3D-Stadtmodells begann vor 15 Jahren und wurde seitdem in verschiedenen Ausbaustufen weiterentwickelt. Das Modell wird mittlerweile für Planungsprozesse, städtebauliche Entwicklungen und verschiedene Visualisierungen in der Stadtverwaltung genutzt wie z.B. auch für Berechnungen von Lärmausbreitungen. Auch das jetzt frei zugängliche Modell wird laufend fortentwickelt und um neue Funktionen ergänzt werden“, erläutert Sandra Rus, Amtsleiterin des Amtes Vermessung und Geoinformation.
Die neue Anwendung bietet eine Vielzahl interaktiver Möglichkeiten verschiedene Inhalte zu visualisieren und zu analysieren. So kann sowohl ein Luftbild aus dem Jahr 2020, als auch ein Luftbild aus dem Jahr 2017 als Grundkarte auf dem 107 km² umfassenden Geländemodell dargestellt werden. Die rund 60.000 3D-Gebäudeobjekte können als graue Baukörper modellhaft oder mit Fotos auf Fassaden und Dächern realistisch dargestellt werden. 46.835 städtische Bäume können als Modelle in einer Sommer- und einer Winterversion aktiviert werden. Die komplette Vegetation der Stadt kann über eine Laserscanning Punktwolke eingeblendet werden und erweckt das Stadtbild so zum Leben. Auch drei documenta-Kunstwerke wurden bereits als 3D-Modell integriert. Der Plan ist, diese nach und nach zu vervollständigen.
Unter Themen & Inhalte können interessante Orte der Stadt inklusive Zusatzinformationen und Verlinkungen aktiviert werden. Beim Aufruf startet das Modell zuerst mit einem Blick in die Innenstadt. Nutzerinnen und Nutzer können danach jeden Ort in Kassel individuell ansteuern und die Stadt aus der Vogelperspektive oder auch auf Straßenniveau erkunden. Ausgewählte Zielobjekte wie Herkules, Rathaus, Karlsaue oder Universität können unter dem Punkt „Ansichten“ zudem durch Mausklick direkt angesteuert werden. Unter der Rubrik „Planungen“ können drei unterschiedliche „Rundflüge“ gestartet werden, mit denen das Stadtgebiet auch ohne Maussteuerung überflogen und erkundet werden kann.
Darüber hinaus stehen noch einige weitere Werkzeuge zur Verfügung. So kann unter anderem ein PDF von der aktuellen Ansicht ausgegeben werden. Mittels einer Zeichenfunktion können einfache „Bauklötzchenmodelle“ in 3D gezeichnet werden. Mit der Messfunktion kann interaktiv eine Fassade oder ein Dach gemessen werden. So können Heimwerkerinnen und Heimwerker z.B. benötigte Materialien grob kalkulieren. Über eine Sichtbarkeitsanalyse kann simuliert werden, was von einem bestimmten Standpunkt aus zu sehen ist. Es ist sogar möglich den Schattenwurf von Gebäuden und Objekten für jeden Tag des Jahres zu simulieren.
Zusätzlich zur 3D-Funktion ist eine alternative Schrägluftbild-Ansicht verfügbar. Dabei handelt es sich um 11.686 fotografische Luftbildschrägaufnahmen, die eine Ansicht aus allen vier Himmelsrichtungen erlauben. Neben aktuellen Aufnahmen aus dem Jahr 2020 können auch ältere Aufnahmen aus den Jahren 2013, 2015 und 2017 ausgewählt werden und städtebauliche Entwicklungen nachvollzogen werden. Diese Ansichten zeigen neben Kassel auch die Nachbarkommunen Ahnatal, Baunatal, Calden, Fuldabrück, Fuldatal, Kaufungen, Lohfelden, Niestetal, Schauenburg und Vellmar aus der Vogelperspektive.
Als weitere Entwicklungsstufen auch im Gefolge des Smart-City-Prozesses sollen der Stadtgesellschaft insbesondere Planungs- und Bauvorhaben sowie städtebauliche Projekte in diesem frei zugänglichen 3D-Stadtmodell präsentiert und in einer neuen Form der Öffentlichkeitsbeteiligung digital veranschaulicht werden. Dafür wird das 3D-Modell laufend weiterentwickelt. documenta-Stadt Kassel |
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