Gestern fand in Eutin der Übergabeappell des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ statt. Der bisherige Kommandeur Oberstleutnant Tobias Aust hat das Kommando nach drei Jahren an Oberstleutnant Dr. Hendrik Hoffmann übergeben. Begleitet wurde das Zeremoniell durch die vorgesetzte Panzergrenadierbrigade mit ihrem Kommandeur, Oberst Nawrat, und anderen hohen Offizieren.

Auch der Generalinspekteur persönlich, General Zorn, gab sich die Ehre und war in den hohen Norden angereist.

Daneben waren zahlreiche Honoratioren, aktuelle und ehemalige Bürgermeister, Landräte, Abgeordnete aus dem Kieler Landtag wie auch aus Berlin anwesend.

Als Zivilist mutete der Aufmarsch der Soldaten mitten auf dem Marktplatz zunächst ein wenig ungewöhnlich an – oder können Sie sich eine solche Vorstellung auf dem Hamburger Rathausmarkt vorstellen?

Hier aber ist die Truppe sehr gut mit der Stadt vereint. Das merkte man nicht nur den zahlreichen Angestellten und Beamten aus der Gemeinde an, sondern auch dem Bürger auf der Straße. Viele waren gekommen, um „ihrem“ Kommandeur die Ehre zu geben und den neuen herzlich zu begrüßen.

So kooperieren die Soldaten hier in zahlreichen Projekten eng mit der Gemeinde, man unterstützt sich, wo es nur geht, und begeht auch manchen Feiertag gemeinsam. Die Soldaten sind Teil der Gesellschaft, sind dort, wo sie auch hingehören: mittendrin. Ein schönes Vorbild, das gerne andernorts Nachahmung finden darf.

Mit allerlei militärischem Zeremoniell und Würdigungen wurde schließlich die Truppenfahne an den neuen Kommandeur übergeben und der Appell beendet, immer wieder begleitet vom Marinemusikkorps aus Kiel.

Abschließend standen alle geladenen Gäste auf, vereint mit zahlreichen Zuschauern und Einwohnern aus Eutin an den Absperrungen, und sangen lauthals die Nationalhymne. Ein Gänsehaut-Moment.

Danach ging es für geladene Gäste noch auf einen Umtrunk ins Eutiner Schloß.

Diese altehrwürdigen militärischen Traditionen und Appelle mögen ein wenig angestaubt anmuten. Sie sind aber ganz sicher eines: würdevoll und ein Moment im Tagebuch der Erinnerungen, der bleibt.