Köln/Kürten. (ots) Der Putz blättert von der Wand oder es riecht muffig und feucht. So mancher Hauseigentümer oder Mieter kennt die Situation, wenn sich die Indizien untrüglich verdichten, dass ein Feuchteschaden im Haus oder in der Wohnung vorliegt. Bei dieser unschönen Entdeckung fürchten nicht wenige die Kosten der Sanierung und auch deren Dauer, wenn die Wohnräume nur noch eingeschränkt nutzbar sind. Dabei können Bewohner und Eigentümer durch aktive Mitwirkung – je nach Schaden und Objekt – durchaus zur Preisminderung und kürzerer Verweildauer von Handwerkern in den eigenen vier Wänden beitragen.
“Bei Abdichtungsarbeiten, z.B. an Kellerwänden, müssen zuerst die alten Putze und Anstriche entfernt werden”, berichtet Dipl.-Ing Thomas Molitor, stellvertretender Technischer Leiter bei ISOTEC, einem bundesweiten Spezialisten der Feuchtesanierung. “Sofern die handwerklichen Fähigkeiten und Werkzeuge vorhanden sind, kann das Entfernen der Putze und Anstriche von den Kunden übernommen werden. Das spart für den Handwerker Zeit und somit Geld”, so Molitor. Eigentlich banal, aber für die Handwerker ist es hilfreich, wenn “die Bewohner die Räume und Zugangswege nach Möglichkeit selbst freiräumen. Hier lässt sich enorm Zeit einsparen”, beschreibt Fachmann Molitor die Alltagserfahrungen einer Sanierungsfirma.
Genau so gebe es aber auch Arbeiten, die ausschließlich in die Hände von Fachleuten gehörten. Dazu zählen etwa Tiefbauarbeiten wie das Freilegen der Kelleraußenwände für eine Außenabdichtung. “Die Gefahren für Leib und Leben sind höher, als sich Viele klarmachen”, betont der Ingenieur. Wenn etwa ohne Verbau gearbeitet werde, bestehe immer die Gefahr, dass das lockere Erdreich in Bewegung gerate und Menschen teilweise oder sogar ganz verschüttet würden. Zudem gebe es wichtige Normen und Vorschriften, die unbedingt eingehalten werden müssten, die den meisten Laien aber komplett unbekannt seien. Das Gleiche gelte nicht nur für Arbeiten in der Tiefe, sondern auch in luftiger Höhe, etwa bei einer Balkon-Sanierung. “Das Abschrauben des Balkongeländers im dritten oder vierten Stock gehört ausschließlich in fachlich geschulte Hände”, so Molitor.
Auf Gefahren bei der eigenhändigen Sanierung weißt auch das Umweltbundesamt hin. So sollte Schimmelpilzbefall in der Wohnung, der größer als einen halben Quadratmeter ist, laut der Behörde ausschließlich von Fachpersonal entfernt werden, weil die gesundheitliche Gefahr durch aufgewirbelte und umherfliegende Schimmelsporen für die Bewohner zu groß ist.
Es sind also insbesondere Arbeiten vor der Sanierung, bei der Hausbesitzer und Mieter mitanpacken und so zur Kosten- und Zeitreduktion beitragen können. Und beim Feuchteschaden selbst, kann da der Laie gar nichts machen? ISOTEC-Ingenieur Thomas Molitor schüttelt den Kopf. Die Analyse und Sanierung von Feuchteschäden, egal ob an Außenwänden, Innenwänden, Kellerböden oder die Schimmelpilzentfernung in Wohnräumen, sei ausschließlich etwas für Profis. Jedenfalls dann, wenn man dauerhaft vor dem Problem Ruhe haben wolle.
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