Die Realitätsferne europäischer Politiker: Es werden mehr statt weniger Flüchtlinge!

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Syrien nach Assad: Die Illusion der schnellen Rückkehr und die Realität wachsender Flüchtlingsströme

Mit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und der Übernahme durch die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) ist Syrien erneut in den Fokus der internationalen Politik gerückt.

Während europäische Regierungen öffentlich darüber nachdenken, wie syrische Geflüchtete in ihre Heimat zurückkehren könnten, zeichnen die Realitäten vor Ort ein anderes, weitaus düstereres Bild.

Europäische Wunschträume: Einfache Lösungen für komplexe Probleme

Die Hoffnung vieler europäischer Regierungen, dass mit dem Ende des Assad-Regimes eine Rückkehrwelle syrischer Geflüchteter einsetzen könnte, wirkt wie aus einer kindlichen Traumwelt entsprungen. Politiker wie Jens Spahn (CDU) schlugen sogar finanzielle Rückkehrhilfen vor, um den Prozess zu beschleunigen – darunter Flugkosten und ein Startgeld von 1.000 Euro. Diese Vorschläge stoßen jedoch auf breite Kritik.

„Eine Rückkehr ist nur möglich, wenn Syrien sicher und stabil ist“, argumentierte Omid Nouripour, ehemaliger Grünen-Chef, und bezeichnete Spahns Vorstoß als realitätsfern. Die gegenwärtige Lage in Syrien weist jedoch wenig auf Sicherheit und Stabilität hin. Die Machtübernahme durch die HTS hat zwar das Assad-Regime abgelöst, dafür aber ein neues, potenziell noch instabileres Kapitel aufgeschlagen.

Gefahr statt Stabilität: Syrien unter neuer Herrschaft

Die HTS, die lange Zeit als islamistische Terrororganisation galt, hat in Syrien das Machtvakuum gefüllt. Ihr Einfluss beschränkt sich nicht nur auf militärische Kontrolle, sondern auch auf die Schaffung eines repressiven Regimes, das keinerlei Anzeichen von Demokratie oder Rechtssicherheit aufweist.

Zusätzlich bleibt die Region ein Pulverfass: Viele der bisherigen Kriegsparteien agieren weiterhin im Verborgenen, und die ethnischen Spannungen, insbesondere zwischen Kurden, Arabern und anderen Gruppen, könnten jederzeit wieder aufflammen. Diese Realität entlarvt die Vorstellung, Syrien sei jetzt ein sicheres Land, als gefährliche Illusion.

Rückkehr – ein Risiko für Leib und Leben

Syrische Geflüchtete, die sich in Europa in Sicherheit gebracht haben, sehen eine Rückkehr in ihr Heimatland mehrheitlich als unvorstellbar an.

„Nach Assad ist Syrien das letzte Land, in das ich reisen würde“, äußerte ein syrischer Geflüchteter in Deutschland.

Die Angst vor Verfolgung, Gewalt und instabilen Lebensbedingungen bleibt groß.

Zudem warnen internationale Hilfsorganisationen und Menschenrechtsaktivisten vor einer voreiligen Rückführung.

„Wer Menschen jetzt zur Rückkehr drängt, setzt ihr Leben aufs Spiel“, so ein Vertreter des UNHCR.

Besonders vulnerabel sind Minderheiten und Oppositionelle, die unter dem Assad-Regime verfolgt wurden und nun neue Bedrohungen durch die HTS und andere Gruppen fürchten müssen.

Die Realität in Europa: Mehr statt weniger Flüchtlinge

Statt die Rückkehr syrischer Geflüchteter zu erleichtern, müssen sich europäische Regierungen auf das Gegenteil vorbereiten: weitere Fluchtbewegungen aus Syrien. Der wirtschaftliche Kollaps des Landes, die instabile Sicherheitslage und der Mangel an internationaler Unterstützung verschärfen die humanitäre Krise.

Experten prognostizieren, dass insbesondere die politische Unsicherheit und die anhaltenden Konflikte weitere Fluchtwellen auslösen werden. Hinzu kommt, dass viele der in Syrien inhaftierten deutschen IS-Kämpfer nach der Machtübernahme durch die HTS entkommen könnten – ein Szenario, das die Sicherheitslage in Europa zusätzlich kompliziert.

Europas Verantwortung: Realismus statt Wunschdenken

Die europäischen Regierungen müssen anerkennen, dass es keine schnellen oder einfachen Lösungen für die Situation in Syrien gibt. Rückkehrpläne, die auf unzureichenden Einschätzungen der Lage basieren, laufen Gefahr, humanitäres Leid zu verschlimmern und politische Instabilität zu verstärken.

Stattdessen sollte der Fokus auf langfristige Strategien gelegt werden: Unterstützung für Geflüchtete in den Aufnahmeländern, Investitionen in den Wiederaufbau Syriens (sofern möglich) und die Schaffung von sicheren Fluchtwegen für diejenigen, die weiterhin aus Syrien fliehen müssen.

Ein nüchterner Blick auf die Zukunft

Die Vorstellung, dass der Sturz eines Diktators automatisch zu Stabilität und Sicherheit führt, ist naiv.

Syrien bleibt ein tief gespaltenes Land, und die Machtübernahme durch die HTS bringt kaum Hoffnung auf Besserung. Wie beriets hier beschrieben, gibt es 7 aktive Gruppen die gegeneinander sind. Das Absurde daran ist, dass Gruppe A beispielsweise komplett von den Amis finanziert werden und Gruppe B ebenfalls, und beide Gruppen kämpfen gegeneinander.

Das gegenseitige Morden geht nun weiter und man schlachtet die Gegner einfach ab. Ein gesuchter Terrorist ist und bleibt ein gesuchter Terrorist und wird nicht plätzlich zum Heiligen.

Europas Aufgabe ist es, sich dieser Realität zu stellen und die Flüchtlingspolitik entsprechend anzupassen – mit mehr Menschlichkeit und weniger Wunschdenken.

Die Zukunft wird zeigen, ob Europa bereit ist, den Herausforderungen gerecht zu werden, die diese Krise mit sich bringt. Klar ist jedoch schon jetzt: Mit weniger Flüchtlingen ist nicht zu rechnen – im Gegenteil.

Wer zu klarem Denken fähig ist und sich nicht von naiver Realitätsverweigerung leiten lässt, erkennt die Fakten unmissverständlich. Alle anderen sollten konsequenterweise keinen Platz in der Politik haben.


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