Fast 1,5 Millionen Menschen sind in Deutschland auf Lebensmittelspenden angewiesen. Arme, Alte, Männer, Frauen, Kinder holen sich regelmäßig Essen bei den Tafeln ab. Am Sonntag, 16. Dezember 2018, 18.00 Uhr, berichtet die “ZDF.reportage” über “Kein Geld für’n Supermarkt – Der schwere Gang zur Tafel”.
Bedürftige bekommen dort Lebensmittel kostenlos – oder für wenige Euro. Auch Rentnerin Bärbel Kappus war lange auf die Tafel angewiesen – 700 Euro Rente waren einfach zu wenig, um monatlich über die Runden zu kommen. Zwischenzeitlich schlug sie sich mit Putz-Jobs durch und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Armut im Alter. Mittlerweile hilft sie anderen Bedürftigen bei Problemen und rechtlichen Fragen.
Deutschlandweit werden etwa 1,5 Millionen Tafelkunden von etwa 60.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern in mehr als 2000 Läden und Ausgabestellen versorgt. Die Tafel in Bremerhaven, in einer der ärmsten Städte Deutschlands, zählt 11.000 Kunden. Chef Reiner Giese versucht dort mit norddeutscher Gelassenheit, sich von den vielen Problemen nicht entmutigen zu lassen. Doch spätestens seit die Essener Tafel zeitweise keine Ausländer mehr aufnahm und in Bremerhaven gegen Tafelmitarbeiter wegen Unterschlagung ermittelt wurde, wird auch Kritik lauter. Die Tafeln seien weder sozial noch nachhaltig, sagt der Soziologe Prof. Dr. Stefan Selke. Der Staat werde durch sie aus seiner sozialen Verantwortung entlassen.
Wie gehen die Tafeln mit solchem Gegenwind um? Wie sieht ihr Konzept für die nächsten Jahre aus? Die “ZDF.reportage” befragt Tafel-Mitarbeiter und ihre Kunden in West und Ost, in der Stadt und auf dem Land.
ZDF
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