Der Brand der Felicity Ace und die Rolle der Akkus

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Seit Tagen brennt der Autofrachter Felicity Ace (HIER) vor den Azoren im Atlantik vor sich hin.  An Bord sind ca. 4000 Luxusautos der Marken Audi, Porsche (ca. 1100), Bentley (189) und auch einige Lamborghini.
Die 200 Meter langen Schiffe dieser Klasse können bis zu 5300 Autos transportieren.
Die 22köpfige Besatzung konnte am Mittwoch geborgen werden. Seitdem treibt das Schiff brennend und führerlos im Atlantik. Eine beauftragte Bergungsfirma versucht den Brand zu Löschen und das Schiff zu bergen.
Problematisch ist der Umstand, dass aufgrund der Größe des Schiffes es in keinen nahegelegenen Hafen geschleppt werden kann.

 

Der Schaden wird auf etwa 250 Millionen Euro allein für die Ladung beziffert, während die Versicherungsfrage noch unklar ist. Experten vermuten, dass die VW-Gruppe selbst mit einem Eigenanteil wird haften müssen.
Die Bergung des Schiffes selbst wird nochmals Millionen kosten.

Autofrachter sind praktisch gesehen riesige schwimmende Parkhäuser, die in Sektionen unterteilt sind, um mögliche Schäden bei Unfällen aller Art zu begrenzen.

Wie es zu dem Unfall gekommen ist, ist noch unbekannt. Auch wo das Feuer auf dem Schiff genau durch was ausgebrochen ist. Vermutet wird allerdings, und hier gibt es erhebliche mediale Bemühungen diese Möglichkeit zu unterschlagen, dass der Brand womöglich durch einen fehlerhaften Akku eines E-Autos ausgelöst worden ist.
Tatsache ist, dass die Löscharbeiten durch die enorme Hitze brennender Akkus erheblich erschwert worden sind. Besonders auch, da die Hitze über den Stahl auf andere Decks weitergeleitet werden konnte. Dies könnte die Ursache dafür sein, dass der Brand nicht auf einen Abschnitt begrenzt werden konnte.

 

Autofrachter Felicity Ace: wie man sieht ist aufgrund der Hitzentwicklung die Bordwand über mehrere Decks auf fast 70 Metern Länge geschmolzen.

 

Auf unsere Anfragen konnte uns keiner sagen, mit welchem Ladezustand E-Autos auf die Fähre gefahren werden. Konventionelle Autos haben meist nur bis zu 5 Litern im Tank.

Versicherungstechnisch ist die Frage der möglichen höheren Gefährdung durch Akkus langfristig entscheidend, da gerade für Transporte auf See (genauso wie beim Parken in Parkhäusern) keine Wasserbäder für brennende Akkus vorgehalten oder gar eingesetzt werden können, zumal auf Autofrachtern auch keine freien Wege mehr da sind und die Decks dicht auf dicht zugestellt sind.

Rein ökologisch gesehen sind nun 4000 Autos sinnlos zerstört worden. Trotz immenser Herstellungskosten und –aufwänden unbrauchbar. Energetisch wie auch rohstofftechnisch gesehen.
Natürlich gab es schon immer Feuer auf Schiffen. Auch auf Autotransportern. Nur waren die in aller Regel aufgrund des wenigen Treibstoffs in den Autos handhabbar. Gerade auch was die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Temperaturentwicklung anging. Dafür waren die Abschnitte und Löschanlagen extra ausgelegt worden.

Die sich fast explosionsartig entwickelnden Akku-Brände allerdings sind für Autotransporter – wie auch für Parkhäuser / Tiefgaragen mit ähnlichen Restriktionen –  nicht handhabbar, wie Feuerwehren immer wieder betonen.
Die Videoaufnahmen von Akkubränden in Busdepots zeigen hier deutlich das Szenario auf. Wie soetwas unter Deck und bei dicht auf dicht abgestellten Fahrzeugen wirkt, kann sich jeder selbst ausmalen.

Video eines brennenden Busdepots HIER in Suttgart 2021

Höchste Zeit darüber nachzudenken, wie wir dieses gestiegene und enorme Risiko besser bewerten und auch prämientechnisch verursachergerecht verteilen. Die bisherige Versicherungsobergrenze bei Autoversicherungen erscheint in diesem Zusammenhang als lächerlich gering. Gerade auch wenn es um bauliche Folgeschäden wie bei Tiefgaragenbränden geht.

 

Hier ist der Gesetzgeber dringend aufgefordert die Versicherungen für E-Autos anzupassen. Gerade auch im Hinblick auf die teure Entsorgung der Restfahrzeuge samt Akkus, die dann giftiger Sondermüll sind. – SIC!

 

 

Video der brennenden Felicity Ace HIER

 

 

 

 

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