Bald darauf begannen auch andere Spitzenbeamte der Regierung, darunter der Präsident selbst, diese Botschaft zu wiederholen. Doch bis heute ist den Amerikanern unklar, was ein “Sieg” in der Ukraine für uns bedeutet.
Target 1: Friedensgespräche fördern
Eine Theorie besagt, dass die Vereinigten Staaten Friedensgespräche fördern sollten, um zu verhindern, dass der Krieg auf ein NATO-Mitgliedsland übergreift. Das ist zwar eine gerechte Sache, doch hat unsere Regierung bisher einen kontinuierlichen Strom von Finanzmitteln und Waffen für Zelensky garantiert und die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts zunichte gemacht.
Target 2: Entfernung aller Russen aus der Ukraine?
Eine andere Theorie, die von Minister Blinken vorgebracht wurde, sieht vor, alle Russen aus der Ukraine zu entfernen, einschließlich der Krim, die die Ukraine seit 2014 nicht mehr kontrolliert.
Diese Mission würde drastisch andere Ressourcen von unserer Regierung erfordern – und der Kongress sollte darüber diskutieren, bevor er der Ukraine einen weiteren Cent an Unterstützung zukommen lässt. In der Zwischenzeit, wenn dies die Mission ist, fehlen der Ukraine die Mittel, um sie zu erfüllen. Zelensky war nicht in der Lage, die für ein entscheidendes Ergebnis erforderliche Kampfkraft aufzubringen.
Target 3: Kriegsverbrechertribunal für Putin und Regimewechsel in Russland
Die radikalste Theorie, die von der stellvertretenden Außenministerin Victoria Nuland vertreten wird, würde ein Kriegsverbrechertribunal für Putin und möglicherweise einen Regimewechsel in Russland nach sich ziehen. Im Grunde würde dieser Ansatz einen aktiven Kampf direkt mit Russland erfordern und wäre ein Akt der Aggression unsererseits.
Die USA befinden sich im Krieg mit Russland das ist Fakt
Täuschen Sie sich nicht, die Vereinigten Staaten befinden sich derzeit in einem Stellvertreterkrieg mit Moskau. Die Regierung Biden ist verpflichtet, die Amerikaner darüber zu informieren, ob ihre Mission darin besteht, einen umfassenderen Krieg mit Russland zu fördern – und der Kongress muss das Weiße Haus zur Rechenschaft ziehen.
Bis heute hat der Kongress mehr als 113 Milliarden Dollar für die Ukraine bewilligt, obwohl es unmöglich ist, einer Sache Mittel zuzuweisen, ohne vorher zu definieren, was die Vereinigten Staaten erreichen wollen. Obwohl Zelensky unsere Unterstützung genossen hat und die Ukraine eine starke Verteidigung geführt hat, ist der Krieg in eine Patt-Situation geraten, die letztlich Russland begünstigt.
Erhaltung des Status quo
Um den Status quo aufrechtzuerhalten, werden die Kriegsfalken hierzulande im Herbst zweifellos auf ein weiteres Gesetz zur Aufstockung der Mittel für die Ukraine drängen, auch wenn unsere Bürger der Beteiligung Amerikas zunehmend skeptisch gegenüberstehen.
Nachdem Zelensky die ukrainische Verteidigung gegen die anfängliche Invasion des Kremls zusammengezogen hatte, wurde uns gesagt, dass Javelin-Raketen den Verlauf des Krieges zu Gunsten der Ukraine verändern würden. Wenig später behaupteten einige Kriegsfanatiker, eine von der US-Luftwaffe durchgesetzte Flugverbotszone sei die Lösung, um den Krieg zu gewinnen. Die Befürworter dieser Politik gingen nicht auf die Details ein: Eine von den Amerikanern durchgesetzte Flugverbotszone wäre praktisch eine Kriegserklärung an Russland. Unser Militär würde nicht nur russische Flugzeuge abschießen, sondern auch alle russischen Flugabwehrsysteme am Boden angreifen.
Kosten und Waffeneskalation
Je länger der Krieg dauert, desto lauter wird der Ruf nach “größeren und schlechteren” Waffen, von Abrams-Panzern über Langstreckenraketen und F-16-Kampfflugzeugen bis hin zu Streumunition. Während die Kosten und die eingesetzten Waffen eskalieren, wiederholt die Biden-Administration immer noch den gleichen Ansatz “so lange wie nötig”, ohne zu sagen, was sie tun will.
In der Zwischenzeit lässt das Fehlen einer Rechenschaftspflicht und einer ausführlichen Medienberichterstattung das amerikanische Volk über unser Engagement in der Ukraine im Unklaren – so wie es bei früheren endlosen Kriegen der Fall war.
In den letzten Wochen gab die NATO auf ihrem Gipfel in Vilnius eine Erklärung ab, in der es hieß: “Die Zukunft der Ukraine liegt in der NATO. Wir bekräftigen die Verpflichtung, die wir auf dem Gipfel 2008 in Bukarest eingegangen sind, dass die Ukraine Mitglied der NATO wird ….”.
Als ehemaliger Army Ranger weiß ich, dass es ohne eine definierte Mission der Biden-Administration keine Möglichkeit gibt, explizite Ziele zu entwickeln, die richtigen Ressourcen zuzuweisen, irgendjemanden für ein Scheitern zur Rechenschaft zu ziehen oder ehrlich zu behaupten, dass die “Mission erfüllt” ist.
Genau so erging es den Vereinigten Staaten, als der ehemalige Präsident George W. Bush am 1. Mai 2003 auf dem Flugdeck eines Flugzeugträgers saß und hinter sich ein Banner mit der Aufschrift “Mission Accomplished” (Mission erfüllt) drapierte. Jeder wusste, dass Bushs berüchtigte Rede nicht das Ende des Krieges bedeutete; die Vereinigten Staaten blieben bis zu ihrem offiziellen Rückzug im Jahr 2011 im Irak. Trotz dieses großen außenpolitischen Versagens wurde nie jemand zur Rechenschaft gezogen.
Die Umstände sind zwar anders, aber die Lehren, die wir aus diesem Moment gezogen haben, sollten jetzt angewandt werden. Der Kongress und das amerikanische Volk müssen ein Leitbild für Amerikas Engagement in der Ukraine erhalten. Nur so können wir ernsthaft über unsere Beteiligung diskutieren und sicherstellen, dass das amerikanische Volk nicht schlafwandlerisch in einen weiteren endlosen Krieg hineingezogen wird.
Warren Davidson
Warren Davidson ist Abgeordneter des achten Kongressbezirks von Ohio und ehemaliger Army Ranger.
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Dieser Artikel wurde aus dem amerikanischen Magazin American Conservative für sie übersetzt und repostet
https://www.theamericanconservative.com/define-the-mission/
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