Das Käfig-Ei ist nicht genug: Verbraucherzentrale Bremen und VIER PFOTEN fordern Kennzeichnungspflicht für tierische Lebensmittel

Estimated read time 3 min read
[metaslider id=10234]

 

Bremen / Hamburg, 15. März 2018 – Die Verbraucherzentrale Bremen und die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN fordern von Bundesagrarministerin Julia Klöckner eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte – vom Schnitzel bis zur Milch –, um Verbrauchern eine transparente Orientierungshilfe bei Fleisch, Milchprodukten und verarbeiteten Eiern zu bieten.

cock with hens in winter bawn

Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen:

„Was für frische Eier gilt, muss auch für alle tierischen Lebensmittel gelten. Denn auch bei Fleisch, Wurst, Milch und Lebensmitteln, die Eier oder Milch enthalten, wollen Verbraucher erkennen, wie die Tiere gehalten wurden. Das kann nur durch eine Kennzeichnung für alle tierischen Produkte geschehen.“

 

Ina Müller-Arnke, Agraringenieurin bei VIER PFOTEN:

„Die seit 12 Jahren geltende Kennzeichnungspflicht bei Eiern hat Tieren und Verbrauchern geholfen. Käufer haben Eier aus tierquälerischer Käfighaltung erkennen können, sie abgelehnt und aus den Supermärkten verschwinden lassen. Eine transparente Haltungskennzeichnung ist ein wirksames Instrument, um den Tierschutz in der Nutztierhaltung voranzutreiben.“

Konsumenten setzen weiterhin deutliche Zeichen, weil sie statt zu Eiern aus Bodenhaltung immer mehr zu Eiern aus Freilandhaltung oder zu Bio-Eiern greifen.

Obwohl es frische Eier aus Käfighaltung nicht mehr in den Läden gibt, werden sie in verarbeiteten Ei-Produkten wie Kuchen oder Nudeln hingegen immer noch gebraucht. Im Zuge des Fipronil-Skandals im vergangenen Jahr haben die Bremer Verbraucherschützer einen Marktcheck durchgeführt und 19 verschiedene Produkte aus weiterverarbeiteten Eiern gekauft. Das Ergebnis: Elf Produkte gaben keinerlei Auskunft über die Herkunft der Eier; die Verbraucherschützer gehen von Käfighaltung aus.

head of white hen | portrait

Renate Aschmann, in der Verbraucherzentrale Bremen zuständig für Lebensmittel und Ernährung:

„Verbraucher möchten auch bei weiterverarbeiteten Zutaten wissen, woher die Eier kommen. Sie haben ein Recht zu wissen, wie Tiere gehalten wurden und ein Recht auf freie Wahl. Eier aus Käfighaltung lehnen viele Verbraucherinnen und Verbraucher ab und wollen sie auch nicht versteckt verzehren.“

Eine Kennzeichnung auch für Fleisch und Milchprodukte könnte nach dem vierstufigen Modell der bereits etablierten Eier-Kennzeichnung erfolgen:

0: Tierhaltung nach den Vorgaben für ökologische Erzeugung/Bio

1: Tierhaltung mit Auslauf im Freien/Grünauslauf

2: Tierhaltung mit deutlich mehr Platz und Einstreu

3: Tierhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.vier-pfoten.de/themen/tierschutzpolitik/haltungskennzeichnung

http://www.vier-pfoten.de/Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz

Seit 1988 setzt sich VIER PFOTEN dafür ein, dass Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Dafür betreibt die international tätige Stiftung mit Büros in 11 Ländern Aufklärungs- und Bildungsarbeit, nachhaltige Kampagnen sowie Lobbyarbeit. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutz-, Heim- und Wildtieren. In den VIER PFOTEN Schutzzentren finden Bären und Großkatzen aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. www.vier-pfoten.de

 

 

 

 

 

[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours