Das international tätige Medizintechnikunternehmen Ottobock schuf 2018 erheblichen Mehrwert für Anwender, Mitarbeiter und Eigentümer. Innovative Produkte und Technologien bringen Anwendern neue Bewegungsfreiheit und beugen Folgeschäden vor. Dazu gehören mikroprozessorgesteuerte Kniegelenke wie das C-Leg – in vierter Generation mit IOS-Steuerung – und das Kenevo für weniger aktive Nutzer, die zweite Generation der mechatronischen Orthese C-Brace, die multiartikulierte Hand bebionic, die Elektrorollstuhlfamilie Juvo und das Exoskelett Paexo.
Nicht zuletzt dank hoher Nachfrage im Kernbereich Prothetik (plus 7,2 Prozent**) und einer Trendwende im Bereich Mobility/ Hightech Rollstühle (plus 10,1 Prozent**) steigerte der disruptive Innovator und Technologieführer den Umsatz im Jahr 2018 gegenüber Vorjahr um 6,7 Prozent** auf 927 Millionen Euro. Dank deutlicher Fortschritte in der Effizienz stieg der bereinigte operative Gewinn vor Sondereffekten (Underlying EBITDA) um 15,9 Prozent** auf den Rekordwert von 174 Millionen Euro.
Den Jahresabschluss der Ottobock SE & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2018 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft unter Vorsitz von Dr. Bernd Bohr im Prüfungsausschuss eingehend geprüft und in seiner Sitzung in dieser Woche in Duderstadt einstimmig gebilligt. Die Hauptversammlung hat den Abschluss anschließend festgestellt. “Die starke Performance im Jahr 2018 bestätigt unseren Zukunftskurs als Technologieführer und Anbieter bestmöglicher Versorgung. Auch 100 Jahre nach der Gründung durch meinen Großvater Otto Bock ist unser Credo: Lebensqualität und Mobilität für Menschen mit Handicap”, sagt Prof. Hans Georg Näder, Vorsitzender des Verwaltungsrats.
Marcus Brennecke, Global Co-Head Private Equity bei EQT und Mitglied des Verwaltungsrats von Ottobock, ergänzt: “Als Investor, der 20 Prozent am Unternehmen hält, haben wir viel Freude an Ottobock und seinem dynamischen Wachstumskurs. EQT bringt sich aktiv ein.”
Dabei ist der Verwaltungsrat dem Vorschlag der Geschäftsführung gefolgt, finanziellen Risiken aus der zur Zeit auf Eis liegenden Übernahme des US-Unternehmens Freedom Innovations (FI) vorzubauen. “Im Geist eines vorsichtigen Kaufmanns haben wir aufgrund der rechtlichen Unsicherheit 78 Millionen Euro im Zusammenhang mit FI abgeschrieben”, sagt Philipp Schulte-Noelle, CEO und CFO von Ottobock.
Am 8. Mai hat Ottobock of North America, Inc. angekündigt, Widerspruch (“a notice of its intention to appeal”) gegen die erstinstanzliche Entscheidung der Federal Trade Commission (FTC) der USA einzulegen. “Wir glauben weiterhin, wie bereits beim Erwerb von Freedom Innovations im September 2017, dass die Kombination mit Freedom Innovations im besten Interesse der Anwender und der Branche ist. Ottobock wird weiterhin mit der FTC kooperieren, um eine für alle Seiten gute Lösung zu finden”, sagt Brad Ruhl, Managing Director von Ottobock North America, Inc.. “Wir werden Freedom Innovations auch weiterhin als starkes, unabhängiges Unternehmen betreiben. Mit Blick auf die Zukunft sind sowohl Ottobock als auch Freedom Innovations weiterhin bestrebt, unsere langfristigen Strategien umzusetzen und unsere Kunden zu bedienen, indem sie ihnen eine Auswahl der innovativsten Lösungen anbieten, die ihren Bedürfnissen entsprechen.”
Im Rahmen seines ehrgeizigen globalen Zukunftsplans investiert Ottobock an allen Standorten in die digitale Transformation und Künstliche Intelligenz (KI) in der technischen Orthopädie. Allein für die Digitalisierung und entsprechende moderne IT-Systeme hat das Medizintechnikunternehmen bis zum Jahr 2022 bis zu 50 Millionen Euro an weiteren Investitionen vorgesehen. Mittels sogenannter Centers of Excellence übernehmen die deutschsprachigen Standorte High-Tech-Fertigungsverfahren, die über die nächsten Jahre massive Investitionen in Anlagen und Aus-, Fort- und Weiterbildung nach sich ziehen.
In Duderstadt baut Ottobock das Logistikzentrum und das sogenannte iFab zur individuellen digitalen Fertigung unter Einsatz von KI von Prothesen und Orthesen aus. Dazu kommen weitere Centers of Excellence. Allein im Bereich Fertigung (Operations) investiert Ottobock 2019 und 2020 gut 15 Millionen Euro zusätzlich. Ein Schwerpunkt ist die Optimierung des CNC-Fräszentrums.
In Wien baut Ottobock den High-Tech-Standort aus, an dem neue Myo-elektronische und mikroprozessorgesteuerte Produkte hergestellt werden. In den Standortausbau und die Optimierung der Produktion fließen 2019 und im nächsten Jahr fast zwei Millionen Euro. In Königsee liegt der Fokus auf der flexiblen Fertigung anspruchsvoller kundenindividueller Rollstühle und Zubehör. Dazu investiert Ottobock allein in Operations zusätzlich 600.000 Euro.
“Um innovative Technologien zu fertigen und unsere Wachstumsziele zu erreichen, brauchen wir eine passende moderne Produktionsstruktur. Nach einer intensiven Prüfung durch Fachleute, intern wie extern, ist die Geschäftsführung überzeugt, dass dazu zusätzlich eine Low Cost EU-Produktionsstätte nötig ist”, sagt Arne Jörn, COO von Ottobock. Für das neue Werk (Produktionsfläche rund 10.000 qm) investiert das Unternehmen in Millionenhöhe.
Ausbildungsniveau, Erreichbarkeit und kulturelle Nähe und die Gesamtkosten sind entscheidende Faktoren bei der Standortwahl. “Wir haben uns deshalb für die Region Südosteuropa entschieden. Neben den erwähnten Kriterien spricht dafür, neue Arbeitsplätze in der Europäischen Union zu schaffen”, so Jörn. “Die Erweiterung des Werkverbunds ermöglicht es, unseren etablierten Werken, sich auf höherwertige Fertigungsaufgaben zu fokussieren. Wir werden die Kollegen in der Produktion entsprechend qualifizieren.”
Auch der Start ins Jahr 2019 ist geglückt: “Wir sind voll auf Kurs in Richtung eine Milliarde Euro Umsatz und weiter steigenden Ergebnissen – und das dank neuer Produkte und steigender Effizienz”, sagt Philipp Schulte-Noelle.
*Tragbare menschliche Bionik ersetzt oder erweitert einen Teil des menschlichen Körpers.
**auf Basis organischen, währungsbereinigten Wachstums gegenüber Vorjahr
[metaslider id=20815]Original-Content von: Ottobock, übermittelt vom Nordhessen Journal
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