Heute vor 50 Jahren: Sojafleisch kommt auf den Markt

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Der Fleischverzehr galt in den 1968-ern als ein Zeichen von Wohlstand, da in den beiden vorangegangenen Weltkriegen Fleisch ein Luxusprodukt war. Begründet daraus, ging der Sonntagsbraten hervor, der den Höhepunkt in der Woche darstellte, denn zumeist gab es in der Woche einfache Kost wie Suppen oder einfache Speisen aus Gemüse.

Der tägliche Fleischgenuss der in den 50er und 60er Jahren dann aufkam wurde zum Symbol des Wirtschaftswunders. Vegetarier oder Veganer wurden zu Randgruppen, da diese tierische Produkte verweigerten.

TVP Das Heilmittel für Vegetarier

Da immer mehr fettbedingte Zivilisationserkrankungen auftraten, entstand ein Bewusstsein, das man einen Ersatz für Fleisch bräuchte. Am 29. Juli 1968 erschien dann „TVP – Die moderne Kost“ auf dem deutschen Markt. Dahinter verbarg sich „Texturiertes vegetables Protein“ das in den Anfangszeiten in den Geschmacksrichtungen „Schwein“ und „Rind“ erhältlich war. Dieses Produkt sollte selbst eingefleischte Gourmets vom Genuss der pflanzlichen Stoffe überzeugen.

Dieses Kunstfleisch bestand im Wesentlichen aus der Sojabohne, welcher im zermahlenen Zustand das hochwertige Fett entzogen wurde. Nach der Erhitzung wurde der Rest unter Druck zu einer fleischähnlichen Textur gepresst. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ informierte den Endverbraucher über TVP „TVP soll Fleisch ersetzen, wo Fleisch fehlt, abgelehnt oder zu teuer. Die Ähnlichkeit mit Fleisch stellt sich ein, wenn man die Brocken in siedendes Wasser geworfen hat: Eiweißschaum entsteht und des duftet nach Bouillon“

Gemästet wie die Tiere

Das Kunstfleisch aus Soja hat in der Zwischenzeit seinen recht guten Ruf als Lifestyleprodukt eingebüßt, da es für Vegetarier und Veganer in der Zwischenzeit Alternativen gibt. Viele Produkte werden in Nahrungsmittel auf Basis von Dinkel oder Weizen hergestellt und bieten eine deutlich größere Palette an Lebensmittelen.

Soja gilt in der Zwischenzeit als Allergen das Blähungen verursacht. Auch das in der Bohne pflanzliche Östrogene enthalten sind, ist kein Aushängeschild für die Sojaprodukte. Auch Meldungen aus Übersee, schreckten die Verbraucher in Deutschland ab, da in den Meldungen von gentechnisch verändertem Soja die Rede war.

Da die Sojabohne ein Tierfutterprodukt ist, war eine enge Verknüpfung mit der Fleischindustrie vorhanden, da ca. 90 Prozent der Ernten als Mastfutter eingesetzt wurde.

 

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