Wiesbaden (dpa)
Führende Sozialdemokraten erhoffen sich von ihrem Sonderparteitag in Wiesbaden ein Aufbruchsignal für die Erneuerung der SPD. Von dem Delegiertentreffen müsse ein Startsignal ausgehen, «dass wir mit Volldampf in die Erneuerung gehen», sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und Vize-Vorsitzende, Malu Dreyer, am Samstag in Wiesbaden. Sie sei fest davon überzeugt, dass Andrea Nahles die richtige Kandidatin für den Prozess sei.
SPD-Vize Manuela Schwesig sagte, die Partei müsse aus der Krise geführt werden. «Das muss eine starke Parteivorsitzende machen, die auch entsprechende Erfahrung hat.» Nahles sei die richtige Person dafür.
«Die SPD muss wieder stärker werden auf Bundesebene», mahnte Schwesig. «Wir können uns mit den derzeitigen Umfragen nicht zufriedengeben.» Mit einer weiblichen Vorsitzenden könne die SPD auch wieder mehr Frauen für sich gewinnen. Die Partei sei trotz ihrer inhaltlichen Arbeit für Frauen «in der Gesellschaft in den vergangenen Jahren immer sehr männlich wahrgenommen worden», weil die «Alphatiere» der SPD die Partei nach außen hin stark geprägt hätten.
Der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel, der im Herbst eine Landtagswahl zu bestehen hat, sagte, der Parteitag solle den Startschuss für die Erneuerung der SPD geben. Davon verspreche er sich auch Rückenwind für den Landtagswahlkampf. «Ich erwarte aber auch, dass wir jetzt Tempo aufnehmen.»
Die SPD war bei der Bundestagswahl 2017 unter ihrem damaligen Parteichef Martin Schulz auf ein Tief von 20,5 Prozent gesackt. Nahles hat einen großen Erneuerungsprozess angekündigt und will sich am Sonntag in Wiesbaden zur SPD-Chefin wählen lassen – als erste Frau in der Geschichte der Partei. Als Gegenkandidatin tritt Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange an. Am Samstag kam die Parteiführung zu vorbereitenden Gremiensitzungen in Wiesbaden zusammen.
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