Stuttgart, 30. März 2021 – Seit gestern ist der auf Grund gelaufene Frachter „ Ever Given “ wieder freigelegt, doch die Schiffe im Suezkanal stauen sich noch immer. Darunter befinden sich spanische und auch rumänische Tiertransporte mit etwa 130.000 Schafen; Rinder sollen ebenfalls an Bord sein. Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie, kommentiert:
„Würden Tiere nicht quer durch die EU und über europäische Grenzen hinaus durch die Gegend gekarrt, wäre es gar nicht erst zu einem solch tragischen Vorfall wie dem aktuellen im Suezkanal gekommen. Und das ist kein Einzelfall: Erst vor wenigen Wochen waren Tausende Rinder wegen einer möglichen Virusinfektion auf der ‚Karim Allah‘ und ‚Elbeik‘ gezwungen, mehrere Monate auf dem Mittelmeer auszuharren – sie alle wurden schließlich an Bord getötet. Tiertransporte stehen schon seit Jahren in der Kritik, insbesondere Langstreckentransporte: Auf den meist amateurhaft umgebauten Fähren müssen Rinder, Schafe und andere Tiere die tage- oder wochenlangen Fahrten meist dicht aneinandergedrängt und inmitten ihrer zentimeterhohen Exkremente über sich ergehen lassen.
In der Regel stehen ihnen in den stickigen Schiffsbäuchen weder ausreichend Nahrung noch Wasser zur Verfügung. Viele von ihnen sterben langsam und qualvoll, denn eine medizinische Versorgung fehlt meist gänzlich; diese Verluste werden von vorneherein einkalkuliert.
Auch Tiere aus Deutschland werden in Nicht-EU-Länder transportiert und dort meist ohne Betäubung getötet – darunter auch Kälber aus der Milchindustrie, da sie keine Milch geben und als ‚wertlos‘ gelten. Die Tierkinder werden oft günstig an spanische Mäster verkauft und anschließend mit Lkws oder Schiffen ins außereuropäische Ausland gebracht und dort getötet.
All diese fühlenden Lebewesen werden zur Ware degradiert und aus rein wirtschaftlichen Gründen Strapazen ausgesetzt, die wir bei Hunden oder Katzen niemals zulassen würden.
PETA fordert die Politik auf, zu handeln: Vorfälle wie der im Suezkanal dürfen sich nicht wiederholen. Daher müssen diese Höllentransporte sofort auf EU-Ebene verboten werden. Außerdem appellieren wir an alle Verbraucher, zu veganen Lebensmitteln zu greifen, um diesen Wahnsinn nicht zu unterstützen.“
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