NABU: Schneeleoparden überwinden Grenzen – wir sollten es ihnen gleichtun

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„Ich habe schon einige Preise erhalten, aber das ist mit Abstand der schönste“, sagt Erines Otorbaev, als Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer, ihm den diesjährigen Schneeleopardenpreis überreicht. Der scheidende Botschafter der Kirgisischen Republik zeigte sich über die Auszeichnung sichtlich gerührt. Allein in Kirgistan, wo in den 1980er Jahren noch etwa 1.400 Tiere die Bergketten durchstreiften, werden heute nur noch etwa 300 Schneeleoparden im ganzen Land vermutet. Dass es nicht noch weniger sind, ist auch dem diplomatischen Geschick des Preisträgers zu verdanken. „Erines Otorbaev setzt sich seit vielen Jahrzehnten über Ländergrenzen hinweg für den Schneeleopardenschutz ein. Der Schlüssel im Kampf gegen Wilderei und andere Bedrohungen ist die multinationale Zusammenarbeit aller zwölf Verbreitungsstaaten. Keiner weiß das besser als Erines Otorbaevs. Er hat das Talent – wie Schneeleoparden – Grenzen zu überwinden“, erklärt Leif Miller in seiner Laudatio.

 

Besonders hervorzuheben sei sein Engagement als Vize-Außenminister der Republik Kirgistan bei der Realisierung des zweiten internationalen Schneeleoparden-Forums in Bishkek, Kirgistan. 2017 waren hier Vertreter*innen aller zwölf Schneeleoparden-Verbreitungsländer zusammen gekommen, um Maßnahmen zum Schutz der Großkatze zu verabschieden. Alle Teilnehmer*innen des Forums haben sich zu grünem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung bekannt. Denn neben Wilderei ist es heute vor allem die Zerstörung natürlicher Lebensräume, die immer wieder zu Mensch-Wildtier-Konflikten führt. Erst Anfang des Jahres mussten mehrere Schneeleoparden mit Schussverletzungen in das NABU-Rehazentrum in Ananjewo gebracht werden. Auch hier setzt sich Erines Otorbaevs aktiv im Sinne des Artenschutzes ein. Dank seiner Unterstützung kann bald ein neues Freigehege für verletzte Schneeleoparden in Kirgistan gebaut werden. „Erines Otorbaevs ist seit vielen Jahrzehnten Wegbereiter des internationalen Naturschutzes und dem NABU in dieser Zeit ein treuer Freund geworden“, so Miller.

 

Schneeleoparden, so bezeichnet es Erines Otorbaevs bei der Preisverleihung in Berlin, seien „heilige Tiere“. Auch die nächsten Generationen sollen noch erleben, wie diese „Geister der Berge“ durch sein Heimatland streifen. Und die Großkatzen stehen für noch viel mehr. Sie sind Symbole für die bedrohten Hochgebirgsökosysteme Zentralasiens.

 

Der NABU-Schneeleopardenpreis wird seit 2018 jährlich an Menschen und Organisationen vergeben, die sich in außerordentlichem Maße für die bedrohte Großkatze einsetzen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis fließt in ein Projekt zum Schutz des Schneeleoparden.

 

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