Stuttgart, 24. März 2021 – Laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) wurden 2020 über eine Million mehr neue „Heimtiere“ verzeichnet als im Jahr zuvor. In beinahe jedem zweiten deutschen Haushalt lebten dem ZZF zufolge Katzen, Hunde, Vögel und Kleinsäugetiere – insgesamt fast 35 Millionen Tiere. Hinzu kommen Fische und Tiere, die in Terrarien gesperrt werden. Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner, kommentiert:
„Die Zahlen des ZZF sind besorgniserregend und entwickeln sich in eine völlig falsche Richtung. Gerade in Zeiten der Coronakrise sind offenbar viele Menschen geneigt, sich mit einem tierischen Mitbewohner jemanden zum ‚Schmusen‘ ins Haus zu holen oder ‚Abwechslung‘ in den Lockdown-Alltag zu bringen. Aber Tiere sind kein Zeitvertreib gegen Langeweile. Sie begleiten uns über viele Jahre, brauchen langfristig Fürsorge und die Kosten können sich beispielsweise bei einem Hund im Laufe seines Lebens auf mehrere Zehntausend Euro summieren. Es ist damit zu rechnen, dass viele der spontan angeschafften Tiere ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben werden, wenn der Lockdown vorbei ist – schon vor der Pandemie wurden jährlich rund 65.000 ausgesetzt. Wir befürchten, dass viele Menschen sich nicht mehr ausreichend um ihre tierischen Mitbewohner kümmern können oder wollen, wenn Normalität einkehrt und Reisen und andere Freizeitaktivitäten wieder möglich sind. Die Tierheime sind mit insgesamt 350.000 Tieren ohnehin schon überfüllt – und jedes Tier, das im Internet oder bei einem Züchter gekauft wurde, nimmt einem dieser Tiere die Chance auf ein Zuhause. Wir appellieren daher an alle Menschen, ausschließlich Tiere aus dem Tierheim zu adoptieren, wenn sie sicher sind, dass sie die Verantwortung langfristig übernehmen können.“
© PETA Deutschland e.V.
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