„Zeitungen sind Garant für verlässliche Informationen“ – Eine starke Presse ist garantiert ein Mainstream-Pudel

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Eine kritische Betrachtung zur Selbstbeweihräucherung der deutschen Medienlandschaft

Wenn der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) eine Studie veröffentlicht und darin verkündet, dass Zeitungen ein Garant für verlässliche Informationen seien, dann darf man ruhig einmal die Stirn runzeln – oder gleich laut lachen. Denn diese Aussage ist in etwa so glaubwürdig, als würde ein Autohändler bescheinigen, dass seine eigenen Gebrauchtwagen die sichersten auf dem Markt seien.

1. Wer nicht mit dem Strom schwimmt, wird ertränkt

In der deutschen Medienrealität gilt: Wer den Mainstream verlässt, verlässt auch das Establishment. Die großen Redaktionen tanzen im engen Kreis des politischen und gesellschaftlichen Konsens – Abweichungen werden nicht etwa debattiert, sondern diffamiert.

Unabhängiger Journalismus? Nur solange er in den Rahmen passt. Wer vom Skript abweicht, landet auf der „Watchlist“ der Haltungshüter. Der moralisch aufgeladene Haltungsjournalismus hat den klassischen Aufklärungsjournalismus weitgehend ersetzt. Das Resultat: Einheitsmeinung mit unterschiedlichen Logos.

2. Transatlantisch gesteuert: Die Atlantikbrücke und ihre Wirkung

Transatlantiknetzwerk
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Ein Großteil der meinungsbildenden Journalistinnen und Journalisten ist Mitglied in Organisationen wie der Atlantikbrücke, die sich einer engen Partnerschaft mit den USA verpflichtet fühlen. Diese Verflechtung hat direkte Auswirkungen auf die Berichterstattung – vor allem wenn es um Außenpolitik, Militär, oder geopolitische Narrative geht.

Wer zahlt, befiehlt die Musik – und wenn die orchestrale Begleitung von US-Stiftungen wie USAID oder NED wegbricht, könnte sich die deutsche Medienlandschaft mittelfristig tatsächlich wieder auf eigene Füße stellen. Solange diese Verbindungen bestehen, bleibt echte Medienvielfalt jedoch Illusion.

3. Garant gegen Desinformation? Das Gegenteil ist oft der Fall

Der Begriff „Desinformation“ wird in der heutigen Medienwelt schnell zur Keule. Doch wer entscheidet eigentlich, was Desinformation ist?

Wenn große Medienhäuser konsequent über gewisse Themen nicht berichten, oder nur im Sinne bestimmter geopolitischer Interessen, ist das auch eine Form von Manipulation – nur subtiler.

  • Nord Stream? Kein Thema.
  • Julian Assange? Ein Randphänomen.
  • Corona-Aufarbeitung? Nur im genehmen Rahmen.

Wer behauptet, Zeitungen seien ein „Garant“ gegen Desinformation, verkennt, dass viele Redaktionen selbst Teil des Problems sind. Sie betreiben nicht Aufklärung, sondern Narrative-Management.


Fazit: Eigenlob stinkt – besonders wenn es aus der Druckerpresse kommt

Die BDZV-Studie ist kein Beweis für journalistische Exzellenz, sondern ein Beispiel für mediale Selbstbeweihräucherung. In einer Landschaft, in der kritische Stimmen systematisch verdrängt werden und ideologische Nähe wichtiger ist als investigative Tiefe, kann man von „verlässlicher Information“ höchstens noch ironisch sprechen.

Der Journalismus braucht keine Eigenstudien. Er braucht endlich wieder Mut zur Vielfalt, zum Zweifel, zur Wahrheit.
Und solange das fehlt, ist das größte Vertrauen der Bürger nicht in die Zeitung – sondern ins eigene Bauchgefühl.

Ashampoo Snap Montag 7. April 2025 15h23m07s 086
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https://www.bdzv.de/service/presse/pressemitteilungen/2025/zeitungen-sind-garant-fuer-verlaessliche-informationen-studie-zeitungsqualitaeten-2025-praesentiert-aktuelle-daten-zur-zeitung

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