Wehlheiden, das sich 1899 als große selbstständiges Gemeinde mit Kassel vereint hat, hat eine besonders schöne dörfliche Tradition in die Stadt mitgebracht: die große Wehlheider Kirmes.
Der Brauch
Mittlerweile kümmert sich ein eigens gegründeter Verein um die Ausrichtung der Kirmes. Der Verein ist auch für die Wahl des “Bürgermeisterpaares” zuständig. Dieser Brauch ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Wehlheiden durch “Zwangseingemeindung” zum Kasseler Stadtteil wurde. Denn für die Dauer der Kirmes begreift sich “das Dorf” als eigenständig. Doch man unterhält gute Beziehungen zum Kasseler Oberbürgermeister, der traditionell der Schirmherr der Wehlheider Kirmes.
Das Lichterfest
Das Lichterfest mit anschließendem Bodenfeuerwerk wird traditionell am Montagabend gefeiert. Der Lampion- und Fackelumzug vom Biergarten Kohlenstraße zum Heimbach leitet besinnlich das Kirmesende ein. Los geht’s am Montag, 20. August um 21 Uhr an der Wehlheider Straße 6.
“Wehlheider Jungen sind und bleiben Wagenrungen”
Wagenrungen sind lange Stangen, die früher auf die Achsen von Fuhrwerken aufgesteckt wurden und die Seitenbretter stützten. Mit einer abmontierten Wagenrunge erhielt, angeblich am Himmelfahrtstag, ein Spaziergänger im Schönfelder Weg so derb einen Schlag auf den Kopf, dass er starb. Daraufhin erließ der königlich-preußische Landrat die Order, dass die Wagenrungen zur Kirmeszeit gepolstert werden müssen. Eine solche gepolsterte Wagenrunge ziert auch das Wappen Wehlheidens.
Die Wehlheider sind deshalb heute die sogenannten Wagenrungen. Und “Wehlheider Jungen sind und bleiben Wagenrungen”.
Stadt Kassel
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