Dass es seit Jahren für die westlichen „Qualitätsmedien“ einen enormen Nachholbedarf in Sachen tiefgründiger, ideologiefreier Recherche und Berichterstattung gibt, zeigen schon ein paar wenige Fakten, die selbst zehn Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs in der Ukraine, im April 2014, bis heute in der Ukraineberichterstattung praktisch nicht vorkommen.
• Denn bei etwas unbefangener, echter Recherche wird man zum Beispiel sehr schnell feststellen, dass vieles dafür spricht, dass es sich beim Ursprung des Ukrainekonflikts, der angeblichen „Revolution der Würde“ auf dem Maidan in Kiew, tatsächlich um einen verfassungswidrigen Staatsstreich gehandelt hat, der in seiner Endphase hauptsächlich durch nachweislich neofaschistische Paramilitärs getragen wurde.
• Diese haben sich bereits Anfang der Neunziger Jahre, also unmittelbar nach der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine neu-, bzw. wieder gegründet und berufen sich politisch mehrheitlich auf ihren „Nationalhelden“ Stephan Bandera, einem lange Zeit mit dem Großdeutschen Reich verbündeten ukrainischen Faschistenführer, der schon vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Lemberg Tausende Juden ermorden ließ und später für weitere Tausende Tote unter der polnischen und russisch stämmigen Zivilbevölkerung verantwortlich war.
• Kurz vor Ausbruch der Maidanrevolte haben sich die meisten der neofaschistischen Organisationen der Ukraine unter dem Dach des „Rechten Sektor“ vereinigt, der maßgeblich zur Eskalation der Gewalt auf dem Maidan beigetragen hat, für den Tod dutzender Polizisten verantwortlich war und schließlich den Präsidenten gewaltsam und verfassungswidrig, durch die Besetzung des Regierungsviertels, des Präsidentenpalastes und des ukrainischen Parlaments gestürzt hat.
• Wenn also in Moskau schon seit 2014 von einem faschistischen Putsch und einer illegitimen Regierung in Kiew gesprochen wird, bekommen diese angeblich „haltlosen Propaganda-Anschuldigungen“ durch die oben genannten Fakten auf einmal ein ganz reales, nicht von der Hand zu weisendes Gewicht.
Wilhelm Domke-Schulz https://www.berlin247.net/read/1705755600/911
Wir können nur immer wieder auf unsere Berichterstattung und den Filmbeitrag von Mark Bartalmai dazu hinweisen