Team des Brüder Grimm Festivals erfreut Menschen in Altenpflegeheimen

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Mit Schlagern aus den 60er und 70er Jahren erfreuen (v.l.) Harry Stingl, Tim Koglin, Annabella Mierzwa und Jessica Krüger vom Team des Brüder Grimm Festivals die Bewohner des Aschrottheims. Es ist der Auftakt zu einer Tour durch weitere Einrichtungen.Initiative des Teams des Brüder Grimm Festivals erfreut Menschen im Kasseler Aschrottheim.
©Harry Soremski/Stadt Kassel

Älteren Menschen ein Stück Kultur nahezubringen und angesichts der Corona-Pandemie dabei die notwendige Distanz zu wahren: Dieses Kunststück gelingt derzeit Künstlerinnen und Künstler des Brüder-Grimm-Festivals. In Konzerten in den Hinterhöfen oder Gärten von Altenpflegeheimen erfreuen sie die Bewohnerinnen und Bewohner mit Schlagern aus den 60er und 70er Jahren. Startschuss für ihre kleine Musiktour war heute im Kasseler Aschrottheim.

In den Kasseler Altenpflegeheimen gilt zurzeit ein Besuchsverbot. Der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus hat höchste Priorität. Da in den Pflegeheimen auch keine Veranstaltungen und Gruppenangebote stattfinden, ist das soziale Leben innerhalb der Einrichtungen stark eingeschränkt. Besonders schwer wiegt, dass keine Besuche von Angehörigen und Freundinnen und Freunden empfangen werden können. Gleichzeitig leiden viele Künstlerinnen und Künstler darunter, dass Live-Auftritte momentan nicht möglich sind.

Vor diesem Hintergrund hat sich Peter Zypries vom Brüder-Grimm-Festival etwas einfallen lassen. Seine Idee, Konzerte in den Gärten oder Innenhöfen von Altenheimen durchzuführen, so dass die Bewohnerinnen und Bewohner das Konzert von Ihren Fenstern oder Balkonen aus verfolgen können, wurde von Bürgermeisterin Ilona Friedrich gerne aufgegriffen.

„Mit Balkon- oder Gartenkonzerten bringen wir etwas Abwechslung in den derzeit nicht einfachen Alltag in den Altenheimen. Wir wollen damit den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Freude bereiten. Musik ist eine Sprache ohne Worte, sie verbindet Menschen und sie weckt vielleicht schöne Erinnerungen. Mit dieser Aktion bereichern wir den Alltag der Menschen in Pflegeeinrichtungen und bieten auch Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit für einen Auftritt“, so Bürgermeisterin Friedrich.

Das durch Corona bedingte sehr eingeschränkte Angebot an kulturellen Veranstaltungen hat das Brüder Grimm Festival Kassel e. V. veranlasst, sein jährlich stattfindendes Programm anzupassen, erläutert Peter Zypries: „Unsere Darsteller, Musiker, Techniker und andere Mitarbeiter sind seit Wochen ohne Verdienstmöglichkeit und Perspektive. Angelehnt an die Hinterhofkonzerte, die früher in Berlin stattfanden, entstand bei uns die Idee, in Alten- und Pflegeheimen anzufragen, ob es dort möglich wäre aufzutreten. Wir möchten damit sowohl die Kulturschaffenden als auch die Bewohner der Heime erfreuen.“ Der Verein habe hierfür die notwendige Technik, die Darsteller, die Techniker und das Repertoire. In Kassel und der Region bestehen seit Jahren zahlreiche Kontakte zu Alten- und Pflegeheimen. Die Hofkonzerte sollen sich deshalb zu einer schönen Musiktour durch Nordhessen entwickeln. Mit dabei sind die Künstlerinnen Jessica Krüger, Annabelle Mierzwa und Tanja Krauth, die von Harry Stingl an der Gitarre und Tim Koglin am Akkordeon begleitet werden.

Zum Auftakt fand am heutigen Donnerstag, 23. April, ein Konzert im Innenhof des Kasseler Aschrottheims im Vorderen Westen statt. Dargeboten wurden Schlager aus den 60er und 70er Jahren. Über die Initiative zu diesem Konzert freuen sich die Heimleiterin Annemarie Ottmann und Peter Grunwald, Geschäftsführer der Aschrott’schen Stiftungen: „Da wir mit unserem Innenhof die räumliche Voraussetzung haben, Künstler auftreten zu lassen, haben wir uns über die Idee und das Angebot vom Team des Brüder Grimm Festivals und der Stadt Kassel sehr gefreut. Das Konzert ist dankbare Abwechslung in einem Alltag, der angesichts der Corona-Pandemie für die hier lebenden Menschen notwendigerweise von Kontaktarmut geprägt ist.“

Dieses Angebot ist ein Teil des aktuellen städtischen Seniorenprogramms. Denn das ursprüngliche Programm, das Anfang dieses Jahrs herausgegeben wurde, kann nicht durchgeführt werden. Die Einrichtungen werden über das Referat für Altenhilfe informiert.

documenta-Stadt Kassel


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