Die Stadt Kassel schreibt zum dritten Mal bundesweit die Auszeichnung „Kasseler Demokratie-Impuls“ aus. Gewürdigt werden sollen herausragende wissenschaftliche Arbeiten sowie tiefgreifende, analytische journalistische Beiträge, welche Rassismus, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt in der Gesellschaft thematisieren und sich insbesondere mit Rechtsextremismus, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus auseinandersetzen.
Die Auszeichnung ist verbunden mit dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und soll jährlich verliehen werden. “Es ist wichtig, genau hinzusehen, Geschehnisse aufzuarbeiten und aufzuklären, um gefährliche Entwicklungen zu erkennen und insbesondere weitere rechtsextremistische Gewalttaten möglichst zu verhindern”, betonte Oberbürgermeister Christian Geselle. Auf seine Initiative hin hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, diese Auszeichnung auch als weiteren Ausdruck des Gedenkens an den vom NSU ermordeten Kasseler Bürger Halit Yozgat ins Leben zu rufen.
Würdigung wissenschaftlicher und journalistischer Arbeiten Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung soll wissenschaftliche und journalistische Arbeiten würdigen, die sich mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus beschäftigen, Entwicklungen und Fakten aufzeigen, analysieren und einordnen, Präventionswege eröffnen und Impulse setzen.
Bewerbungsfrist läuft bis 25. Februar 2022 Für die Auszeichnung “Kasseler Demokratie-Impuls” werden veröffentlichte und unveröffentlichte wissenschaftliche und journalistische Arbeiten, Studien und Analysen, die nach dem 1. Januar 2020 abgeschlossen beziehungsweise veröffentlicht wurden, gesucht. Nähere Informationen zur Ausschreibung finden sich auf www.kassel.de/kasselerimpulse. Bewerbungen können bis zum 25. Februar 2022 eingereicht werden an:
Stadt Kassel
Büro des Oberbürgermeisters
Rathaus
34112 Kassel
E-Mail: kasselerimpulse@kassel.de
Fünfköpfige Jury
Über die Auszeichnung entscheidet eine unabhängige fünfköpfige Jury, ihr gehören an: Hans Eichel, ehemaliger Bundesfinanzminister, hessischer Ministerpräsident und Kasseler Oberbürgermeister; Prof. Barbara John, Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer der rechtsextremistischen NSU-Terrorgruppe; ihr Mitarbeiter Taha Kahya; sowie die Politikwissenschaftler Privatdozent Dr. Steffen Kailitz Politikwissenschaftler und Extremismusforscher am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung; und Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, Leiter des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften an der Universität Kassel; an.
Hintergrund:
Preisträger waren im Jahr 2020 ein Redaktionsteam der Süddeutschen Zeitung, Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm, Prof. Dr. Tanjev Schultz und Rainer Stadler für die protokollarische Aufzeichnung des NSU-Prozesses. Zudem vergab die Jury drei wissenschaftliche Förderpreise.
2021 wurden Spiegel-Redakteur Peter Maxwill für sein Reportagebuch “Die Reise zum Riss – Berichte aus einem gespaltenen Land”, die Redakteurin der Zeitung “Die Zeit”, Jana Simon, für ihre Reportage über einen ehemaligen NSU-Ermittler des Landeskriminalamtes Thüringen, und Dr. Peter Voegeli, Korrespondent des Schweizer Rundfunks, für einen Beitrag über das Attentat auf die Synagoge in Halle und Antisemitismus in Deutschland ausgezeichnet.
Stadt Kassel
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