Die ökonomischen Gewichte der Staaten, die unter dem Dach der Europäischen Union versammelt sind, unterscheiden sich deutlich.
Die Spannweite der nominalen Bruttoinlandsprodukte (BIP) reichte 2020 von 13 Milliarden Euro (Malta) bis 3 332 Milliarden Euro (Deutschland), teilt das Hessische Statistische Landesamt mit.
Wäre Hessen eigenständiges EU-Mitglied, läge es mit einem BIP von 281 Milliarden Euro zwischen Dänemark (309 Milliarden Euro) und Finnland (237 Milliarden Euro), d. h. zwischen dem 11. und dem 12. Platz.
Mehr als die Hälfte der Mitgliedstaaten erwirtschaftete im Jahr 2020 ein geringeres BIP als Hessen.
Neben Deutschland lag nur Frankreich mit 2 279 Milliarden Euro über der 2000er-Marke. 21 der 27 EU-Staaten, also die große Mehrheit, produzierten im Jahr 2020 Waren und Dienstleistungen im Wert von jeweils weniger als 500 Milliarden Euro, davon 10 weniger als 100 Milliarden Euro.
BIP je Einwohnerin und Einwohner
Die absolute Größe des BIP hängt wesentlich von der Größe der Bevölkerung ab, sodass sich die Wirtschaftskraft verschieden großer Regionen nur unter Bezug auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner vergleichen lässt. Bei der Kennzahl „BIP je Einwohnerin und Einwohner“ belegten vor allem kleinere Länder die Spitzenplätze. Insbesondere traf das auf Luxemburg zu, das mit 101 600 Euro weit vor dem zweitplatzierten Irland (73 600 Euro) lag und auf das Zwölffache des bulgarischen Werts (8 800 Euro) kam. Hessen lag mit 44 800 Euro zwischen dem fünftplatzierten Schweden (45 600 Euro) und Finnland (42 900 Euro), das den sechsten Rang erreichte.
Damit lag Hessen näher an Deutschland (40 100 Euro) als an der außereuropäischen Ökonomie USA, die 55 500 Euro je Einwohnerin und Einwohner erwirtschaftete. China platzierte sich mit 9 000 Euro nur knapp vor Bulgarien, das in der EU den letzten Platz einnahm.
Veränderung des BIP zu 2019
Bei der Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung führte Irland 2020 mit einem Wirtschaftswachstum von plus 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, Spanien belegte mit minus 11,0 Prozent den letzten Platz. Die Spannweite ist mit 14,4 Prozentpunkten beträchtlich. Hessen lag mit minus 5,6 Prozent über dem Durchschnitt der EU 27 (minus 6,2 Prozent).
Die USA verzeichneten mit minus 3,5 Prozent einen geringeren Rückgang. China lag mit plus 2,3 Prozent auf dem zweiten Platz der hier betrachteten Volkswirtschaften. In den Ergebnissen spiegeln sich die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie deutlich wider.
Die aktuellen Zahlen zum BIP finden Sie auch in unserem VGR-Dashboard, das nun auch in der mobilen Version für Tablets und Smartphones zur Verfügung steht. Schauen Sie doch mal rein: https://gis-hsl.hessen.de/portal/apps/opsdashboard/index.html#/243666e469d2411d92171450c7387f89
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