Kasachstan: Energiekrise durch Kryptowährungen?

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In Kasachstan tobt der Aufstand des Volkes, nachdem die Energiepreise durch die Decke gingen. Ob das die wirkliche Ursache ist, bleibt dahingestellt, aber dennoch sind die Gaspreise in Kasachstan analog zum Weltmarktpreis explodiert und haben gerade die sehr große Unterschicht der kasachischen Gesellschaft hart getroffen.

So war der steigende Gaspreis auf dem Weltmarkt hier ursächlich für steigende gesellschaftliche Not und Elend.

Auf der anderen Seite ist allerdings anzumerken, dass in Kasachstan aufgrund der sehr niedrigen und von Russland niedrig gehaltenen Gaspreise auch die Energiepreise analog sehr niedrig waren.

China hat wegen den immens steigenden Energiebedarfen das Mining von Kryptowährungen in China selbst 2021 verboten. Die chinesische Regierung sah hier ihre Stromnetze und die Versorgungssicherheit regional gefährdet.
Daraufhin suchten sich die Anbieter ein neues Land und kamen auf eben Kasachstan. Sie schlossen mit diversen kasachischen Anbieter Verträge und das Mining für gesamt Asien lief dann eben über Kasachstan und trieb dort die Preise hoch. Gerade auch, als durch die weltweit steigenden Nachfrage der Gaspreis, die Hauptenergieerzeugungsquelle in Kasachstan, anzog.

Das sogenannte Schürfen von Kryptowährungen bedarf gewaltiger Energiemengen für die aufwendige Kryptierung, Speicherung und Abwicklung der Transaktionen.
Schon vor Jahren waren Energieverbräuche geschätzt worden, die dem Jahresstromverbrauch von ganz Belgien entsprachen!

In Europa ist auch der Kosovo davon betroffen, wo letzte Woche das Mining eingeschränkt wurde. Ebenfalls mit der Begründung stark steigender Energiepreise und der Gefährdung der allgemeinen Stromversorgung.

Generell ist auch hier ein wenig sozialer Aspekt zu sehen, der gern unter den Tisch fällt, wenn Investoren ihr Geld vor der Inflation – oder staatlichem Zugriff – zu retten versuchen. Strom kommt eben nicht aus der Steckdose und ist auch durch die sog. Energiewende weltweit ein kritisches Gut geworden.

Die ohnehin im Winter stark strapazierte Versorgungsnetze mit wetterbedingten Peaks sind durch die vielen erneuerbaren Energieträger am Limit dessen, was noch machbar ist. Da kommt dann jede zusätzliche Energiespitze aus Spekulations- und Anlagegeschäften zu einer Unzeit. Zudem steigt das Risiko von Blackouts enorm an.
Auch die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft hat den Datentraffic stark ansteigen lassen. Und jedes so der vielgepriesenen Konnektivität angebotenes Bit und Byte benötigt auch Energie, was gern verschwiegen wird.

 

Wenn also Tesla von autonomen Fahren redet, multipliziert sich diese Idee dann über millionenfache Autos und GPS-Tracking samt verkehrstechnischer Datenkommunikation auf Verbräuche, die allein dafür neue Kraftwerke nötig machen.
Und da sind mit Supermärkten und Lieferservices selbständig kommunizierende Kühlschränke noch nicht mit inbegriffen…

Hier zeigen sich klar Grenzen dessen auf, was Digitalisierung – und nicht nur auf dem Finanzmarkt – letztlich auch bedeutet. Und weltweit gesehen heißt das, das die Energieverbräuche für Kryptogeschäfte inzwischen so groß sind, dass sie auf volkswirtschaftlicher Ebene gesellschaftsgefährdend sein können.
Regulierungen notwendig sind, zumal es inzwischen mehrere hundert verschiedene Krypotwährungen gibt, die auch untereinander um Investoren buhlen. Investoren, die am Rechner sitzen und keinen Gedanken daran verschwenden, welchen Energiebedarf ihre kleine Transaktion insgesamt verursacht. Das Geschäft vermutlich noch als klimaneutral ansehen…

Die in Europa im Winter durch eine Dunkelflaute ohnehin bedrohten Netze aus „nachhaltiger Energie“ (…) sollten zumindest kein Spielball von solchen Geldgeschäften werden dürfen.
Allein die schon fast täglichen Strom- und Wärmeausfälle im Umkreis von Berlin sollten hier eine sehr deutliche Warnung sein, wie es um unsere Netze abseits der grünen Euphorie wirklich bestellt ist.

Sollte also die Gaskrise in Kasachstan tatsächlich durch das Mining von Kryptowährungen verursacht oder verschärft worden sein, gehört diese Art von Geldgeschäften und Investitionen auf die schwarze Liste gesetzt. Auch und besonders, da hier noch ganz andere volkswirtschaftliche Risiken lauern.

 

 

Auch:

Warum das Stromausfall-Risiko bis 2035 stetig steigt (nordhessen-journal.de)

 

 

 

 

 

 

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