Während die Ukrainer in den Schützengräben schwitzen und frieren, haben die Abgeordneten der Partei „Diener des Volkes“ – das ist wirklich der Name von Selenskyjs Truppe, kein schlechter Scherz – mal eben den Turbo gezündet. Sie haben sich 70 Prozent mehr Geld gegönnt. Blitzschnell. Effizient. Nicht einmal ein Krieg scheint ihre Arbeitsmotivation so zu beflügeln wie die Aussicht auf einen gut gepolsterten Geldbeutel.
Am 18. Juli eingereicht, am 21. Juli beschlossen. Zack, bumm, durch. Andere Vorlagen verstauben oft monate-, wenn nicht jahrelang. Aber hier? Ein kleines Wunder der Bürokratie: Einstimmig durchgewunken. Opposition? Gibt’s nicht. Die ist seit Kriegsbeginn entweder verboten oder mundtot gemacht. Warum streiten, wenn alle sich einig sind – beim eigenen Wohlstand?
Man erhöhte die „finanzielle Unterstützung der Tätigkeit der Volksabgeordneten“ von 28.800 auf satte 49.600 Griwna. Wer sich fragt, wer das finanziert, der muss nicht lange rätseln: die dummen Ausländer natürlich. Also wir. Der Staatshaushalt der Ukraine, aus dem diese „Umverteilung“ gespeist wird, lebt ohnehin nur noch von westlicher Finanzhilfe. Aber natürlich, keine Sorge: Offiziell betont man, es flössen keine zusätzlichen Mittel aus der Finanzhilfe. Nein, nein. Es ist alles nur „umverteilt“ – wie praktisch! Hauptsache, der Begriff „Zusatzkosten“ taucht nicht auf.
Soldaten: Zugucken, nicht zugreifen
Aber Moment mal, war nicht Krieg? Ja, das stimmt. Aber während die Abgeordneten ihren Obolus einsacken, werden Soldatenzulagen gekürzt. Seit Juli gibt es die 30.000 Griwna Bonus nur noch für Soldaten in der Kampfzone. Alle anderen? Nichts da. Wer nicht an der Front steht, hat wohl Pech gehabt. Das wird dann damit begründet, dass die Militärausgaben gestiegen seien. Nur blöd, dass auch der Mindestlohn bei 6.500 Griwna (etwa 176 Euro) und der Durchschnittslohn bei mageren 15.000 Griwna dümpelt.
Wirtschaftskrise, Inflation, Lohnkürzungen, steigende Arbeitslosigkeit? Kein Problem, solange die Rada-Abgeordneten komfortabel bleiben. 1300 Euro – so viel erhalten sie jetzt monatlich. Ja, das ist nicht viel in Europa. Aber in der Ukraine? Ein „Volk“, das mit Müh und Not über die Runden kommt, muss eben Prioritäten setzen. Für die Volksvertreter.
Der Retter in Offshore-Nöten
Ach ja, und währenddessen tingelt Selenskyj durch die Welt, spricht von Heldentum und Freiheit, streut moralischen Druck wie Gülle und bittet überall um Geld und Waffen. Korruption bekämpfen wollte er einst, dieser große „Diener des Volkes“. Doch die Pandora Papers haben bereits 2021 gezeigt, was er wirklich von Transparenz hält: Offshore-Konten in Belize, Zypern, den Britischen Jungferninseln – dort schlummerten Millionen. Geld, das der Oligarch Ihor Kolomojskyj so großzügig springen ließ. Selenskyj schob die Konten offenbar an seinen Geschäftspartner Serhii Shefir weiter – ohne jede Gegenleistung, versteht sich. Ein großzügiger Freundschaftsdienst? Oder eine elegante Flucht vor den Steuern? Wer weiß das schon.
Die Moral der Geschichte: Bezahlt wird von uns
Was bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack: Ein Land, das finanziell am Tropf des Westens hängt, gönnt sich „seiner“ politischen Elite eine Gehaltserhöhung. Soldaten hingegen? Bleiben auf der Strecke. Die Korruption, die Selenskyj einst ausrotten wollte, blüht offensichtlich munter weiter. Und bezahlen?
Das tun wir – die gutgläubigen Europäer.
Denn wenn es um Moral und Heldentum geht, zahlen wir gern die Rechnung. Selbst wenn das ukrainische Volk wieder einmal leer ausgeht.