Das Bürgeramt will die Dienstleistungen der Stadt Kassel noch stärker digitalisieren. „Im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, für die Bürgerinnen und Bürger zunehmend mehr verständliche und attraktive Online-Services zu entwickeln“, erklärt Bürgermeisterin Ilona Friedrich anlässlich des bundesweiten Digitaltags am 19. Juni.
Nicht zuletzt in Folge der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sei bei vielen Menschen die Bereitschaft weiter gestiegen, verstärkt Online-Angebote zu nutzen. Gerade mit Blick auf den Infektionsschutz haben sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch die Verwaltung durch den Ausbau digitaler Angebote erhebliche Vorteile. „Je mehr Personen die Online-Services nutzen, desto einfacher wird es für alle, die einen Termin vor Ort benötigen. Durch eine passgenaue Terminvergabe können wir in der Folge vor Ort den notwendigen Hygiene-Abstand besser organisieren“, sagt Friedrich.
Mitmachen und Gutscheine gewinnen: Online-Services aktiv mitgestalten
Nur wenn die Online-Services positiv wahrgenommen werden und einfach ausgeführt werden können, lasse sich das Ziel hoher Nutzungszahlen erreichen. „Deshalb ist es Teil unserer Strategie Bürgerinnen und Bürger danach zu befragen, was sie brauchen und wie Services gestaltet werden sollten“, so Anja Morell, Leiterin des Bürgeramts. Dazu startet mit dem Digitaltag ab 19. Juni eine Umfrage auf www.kassel.de. Sie ist bei allen Online-Services des Bürgeramtes hinterlegt.
Das Bürgeramt hofft auf viele Rückmeldungen und Erkenntnisse. Nach dem Motto „Mitmachen, Mitgestalten und Gewinnen“ werden als Dankeschön für Verbesserungsideen Kino-Gutscheine verlost. Mit der Online-Umfrage setzt das Bürgeramt nun fort, was vor der Corona-Pandemie mit Interviews von Personen in Wartebereichen begonnen wurde. Diese Erkenntnisse sind bereits in die Gestaltung von Online-Services eingeflossen.
Zahlen zeugen von positiven Erfahrungen mit digitalen Dienstleistungen
Wie gut digitale Dienstleistungen angenommen werden, zeigen die aktuellen Zahlen der vergangenen Monate. Besonders positiv sind die Erfahrungen bei der nachträglichen Ausstellung von Geburts-, Ehe- und Sterbeurkunden sowie der Ausstellung von Geburtsurkunden für neugeborene Kinder. Von den 6.279 seit Januar ausgestellten Urkunden wurde mehr als ein Drittel online bestellt, bezahlt und innerhalb von nur ein bis zwei Tagen direkt versendet.
Das Standesamt setzt Online-Services aber auch für Auskunftsanfragen zur Schließung einer Ehe, Voranfragen zur Einbürgerung, Voranzeige eines Sterbefalls sowie zur Vorbereitung von Erklärungen zum Kirchenaustritt ein. Ziel ist es, notwendige Termine so kurz wie möglich zu gestalten und unnötige Termine ganz zu vermeiden.
Weitere Online-Services im Bürgerbüro sind das Beantragen einer Meldebescheinigung, einer Melderegisterauskunft, einer Auskunfts- und Übermittlungssperre oder eines Untersuchungsberechtigungsscheins sowie die Abmeldung einer Nebenwohnung. Diese digitalen Angebote wurden von Januar bis Mai 1.838 Mal genutzt.
Ebenfalls sehr gute Erfahrungen hat die Abteilung Zuwanderung und Integration mit neuen Kontaktformularen für Zuwanderungsfragen gemacht. Auf dem Weg können die Wünsche an die Behörde einfach formuliert und mit den Kontaktdaten sicher übermittelt werden. Anschließend erfolgt eine telefonische Beratung, eine Terminvergabe oder es werden Unterlagen zugesandt. Von März bis Mai wurden diese Online-Services 2.248 Mal genutzt.
Digital Kfz-Zulassung mit elektronischem Identitätsnachweis
Statt in die Zulassungsstellen in Kassel, Baunatal, Hofgeismar oder Wolfhagen zu fahren, können Privatpersonen auch bequem Online-Services nutzen für die Neuzulassung, Außerbetriebssetzung, alle Varianten der Umschreibung und Wiederzulassung von Fahrzeugen, die zuletzt nach dem 1. Januar 2015 zugelassen wurden. 129 Mal wurden diese Dienstleistungen von Januar bis Mai 2020 genutzt.
Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Identifikation des Halters oder der Halterin über Personalausweis oder elektronische Aufenthaltstitel mit freigeschalteter Online-Ausweisfunktion und Pin-Eingabe erfolgt. Wie das funktioniert, ist auf www.kassel.de/service oder telefonisch über die 115 zu erfahren. „Bis Ende des Jahres 2022 werden noch zahlreiche weitere Online-Services diese eindeutige Identifikation erfordern“, blickt Bürgermeisterin Ilona Friedrich voraus. „Es ist also sehr sinnvoll, sich diese Funktionen jetzt einzurichten.“
documenta-Stadt Kassel
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