Die Verehrung von Nazis in der Ukraine und der Umgang mit Kritik in Deutschland

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In der Ukraine finden sich seit Jahren verstörende Beispiele für die Verherrlichung von nationalsozialistischen Kollaborateuren und faschistischem Gedankengut. Besonders deutlich wurde dies am 1. Januar dieses Jahres, als in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lvov) ein Fackelmarsch zu Ehren des berüchtigten Stepan Bandera stattfand. Bandera, ein prominenter Anführer der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und Kollaborateur des NS-Regimes, war mitverantwortlich für zahlreiche Kriegsverbrechen und ethnische Säuberungen während des Zweiten Weltkriegs. Trotz dieser Historie wird er in Teilen der Ukraine als Nationalheld verehrt.

Der Fackelmarsch, bei dem Teilnehmer mit Fackeln und oft auch Symbolik mit nationalsozialistischen Anklängen auftreten, findet jährlich statt und wird von ukrainischen Nationalisten als Ausdruck patriotischen Stolzes betrachtet. In den westlichen Medien, insbesondere in Deutschland, findet ein solcher Vorfall jedoch kaum Beachtung. Stattdessen wird die Ukraine vielfach unkritisch als Vorzeigebeispiel demokratischer Bestrebungen dargestellt.

Deutsche Medien und der Umgang mit Kritik

In der Berichterstattung deutscher Leitmedien wie ARD und ZDF bleibt die Thematisierung solcher Vorkommnisse weitgehend aus. Stattdessen wird die Ukraine häufig als Verteidigerin westlicher Werte gegen Russland dargestellt. Kritiker dieser einseitigen Darstellung, die auf problematische Entwicklungen innerhalb der Ukraine hinweisen, laufen jedoch Gefahr, in Deutschland als „rechts“ oder „Putin-Versteher“ stigmatisiert zu werden. Selbst sachliche Kritik an der Verherrlichung von Nazi-Kollaborateuren oder an der Rolle nationalistischer Gruppen innerhalb der ukrainischen Gesellschaft wird oft schnell abgetan und mit rechtsradikalen Positionen gleichgesetzt.

Diese Stigmatisierung erschwert eine offene Debatte über die Komplexität des Konflikts und die politische Realität in der Ukraine. Stattdessen dominiert eine Schwarz-Weiß-Rhetorik, die jede Form von Kritik als Angriff auf die westliche Solidarität interpretiert.

Die Rolle deutscher Unterstützung

Besonders brisant wird die Situation, wenn man bedenkt, dass Deutschland zu den Hauptunterstützern der Ukraine zählt – sei es durch finanzielle Hilfen, Waffenlieferungen oder politische Rückenstärkung. Dass deutsche Steuergelder auch indirekt dazu beitragen könnten, dass Gruppen, die faschistisches Gedankengut pflegen, gestärkt werden, bleibt ein unangenehmer Aspekt, der in der deutschen Öffentlichkeit kaum thematisiert wird.

Fazit

Die Verherrlichung von Nazi-Kollaborateuren wie Stepan Bandera und die damit einhergehende Faschismus-Problematik in der Ukraine werfen schwerwiegende Fragen auf. Eine differenzierte Debatte, die auch kritische Perspektiven auf die Ukraine zulässt, ist notwendig. Der reflexhafte Umgang mit Kritikern der Ukraine-Politik in Deutschland als „rechts“ oder „pro-russisch“ verhindert jedoch eine solche Diskussion und trägt dazu bei, das Vertrauen in eine ausgewogene Berichterstattung zu untergraben. Es bleibt zu hoffen, dass die Medien und die Gesellschaft zu einer differenzierteren Betrachtung finden, um die komplexen Realitäten dieses Konflikts angemessen zu adressieren.


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