Die Polizei, dein Freund und Helfer braucht nun selbst unsere Hilfe

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Die Polizei dein Freund und Helfer“ war ein Slogan, mit dem die Polizei im Gedächtnis derer verankert war, die ihre Polizei mit absoluter Masse als das ansah, was die Polizei auch ist: ein Freund und Helfer in der Not. Oder auch nur, wenn es eng wurde.
Und hier liegt die Betonung auf IST, nicht „war“ und auch nicht auf „sein sollte“.

Und als Autor hatte man schon so manche Begegnung mit denen, die jetzt gern und weltweit von denen angefeindet werden, die selbst eben diese Polizei gern mal provozieren. Das hat in gewissen Lebensabschnitten jeder schon mal getan. Als Kind mal dumme Sprüche wie „Hey, Bulle!“ ausprobiert und dann die Beine in die Hand genommen. Mutig war dabei, besonders nah ranzugehen… Wenn das schiefging gab es eines um die Ohren. Pech gehabt. Und wer sich zuhause ausheulen wollte bekam noch was um die Ohren. – Heute schreit man „Misshandlung“ und die Polizei soll deeskalieren. Klar. Selbst dann, wenn Steine fliegen, Stichwaffen im Spiel sind oder gar Schusswaffen zur Straßenkleidung gehören, wie in den USA. Wo selbst Drogen im Spiel sind, die die Wahrnehmung der Krawallmacher etwas trüben (HIER), was dann gewisse Richter zur Milde animiert. Vermutlich durch drogengestützte Selbstversuche so qualifiziert zum Urteil kommend.

Damals kam man als Polizist mit einem schrankkoffergroßen Handfunkgerät und einer 7,65mm-Spielzeugpistole aus dem letzten Krieg aus. Zwei Magazine mit je sieben Schuss. Das machte die sommerliche Einzelfußstreife angenehm, während heute die Panzerweste und der Ausrüstungsgürtel zusammen gern mal 25 Kilo auf die Waage bringen und für Sprints eher ungeeignet sind.

Wenn Unfälle waren, zückte niemand eine Super-8-Milimeterkamera und wurde zum Hollywoodregisseur für Arme. Man half. Mitunter auch nur indem man machte, was die Polizei wollte. Abstand zum Verletzten von zwanzig Metern? Kein Problem.

 

Und wer sich mit der Polizei anlegte tat das auf eigenes Risiko. Und versuchte im Falle der Niederlage nicht den Sieg auf dem Rechtsweg zu bestreiten. Denn Milde gab es damals vor Gericht nicht. In den 70er und bis in die 80er war es in solchen Fällen als Richter modern Wahlurteile anzubieten. Strafe oder Einsicht und die Bereitschaft 4-, 8- oder12-Jahresverträge bei der Bundeswehr zu unterschreiben, die damals Zeitsoldaten brauchte. Eigentlich so wie heute. Das hat so manche Existenz vor dauerhaften Abwegen gerettet. Familien begründet. Zukunft für an sich hoffnungslose Fälle geschaffen.

Und das hat sich geändert. Die Polizei ist zum Lückenbüßer und Prügelknaben geworden, zu der keiner mehr will. Deren Personalbestände stetig nach unten tendieren. Auch ohne die absehbare Demographiefalle, die bald bis zu 40 Prozent der Beamten in den Ruhestand treibt. Wir berichteten darüber (HIER).

Die Polizei ist aber nicht nur zunehmend unterbesetzt, sondern auch mies ausgestattet. Es wurden sogar medienwirksam tolle Elektro-Streifenwagen beschafft, die Dank ihrer schweren Batterien in ihrer Zuladung so eingeschränkt waren, dass man außer der Ausrüstung samt zwei Beamten noch nicht mal mehr eine weitere Person transportieren durfte. Streifenwagen 4.0 unterliegen anderen Kriterien, als es die polizeiliche Eignung früher mal war. Und das sagt alles.

Da ist es schon mal wichtig, dass die Landesregierung zwar immer neue Zusatzleistungen von den Beamten erwartet, diese dabei auch gern mit „Beamt*innen“ anspricht, so Überstunden aufbauen lässt und diese dann weder abfeiern noch ausbezahlen lässt. Ersteres geht organisatorisch nicht und für alles was Geld kostet ist letztlich dann kein Geld da sobald das Wort Polizei fällt.
Während man in gewissen Hotspots in Berlin Bronzedenkmäler für den unbekannten Dealer aufstellt ist es natürlich opportun kein Geld für Polizisten zu haben, die ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren.
Man ging sogar so weit sie generell in die gesetzliche Lage zu bringen, ständig beweisen zu müssen, dass sie nicht diskriminierend handeln, wenn sie den polizeilich handeln.
Das hat viele Bundesländer bewogen keine eigenen Polizeiverstärkungen mehr ins RRG-optimierte Berlin zu schicken.
Einer Stadt, wo auch die SPD-Parteichefin offen über latenten Rassismus in der Polizei schwadroniert, weil es so nett ins Bild dessen passt, was mal wieder modern ist.

 

Gern wird die deutsche Polizei nun mit der in den USA verglichen. Einem Land mit mehr Schusswaffen in Privatbesitz als es Einwohner hat. Wo selbst vollautomatische Waffen, wie richtige Maschinengewehre, in Geschäften und Supermärkten gekauft werden können wie hier vielleicht Klappmesser mit Klingenlängen nicht über drei Zentimeter.

Wo Beamte in Stadtteilen allein Streife fahren und bekannte Gangs auch mal so einen Streifenwagen aus Jux und drogenbedingter Geisteserweiterung beschießen. Wo mehr Beamte im Dienst pro Jahr zu Tode kommen als hier gewisse Bundesländer Neuanstellungen verzeichnen. Und wo man als Polizeibeamter nach 25 Dienstjahren auch deshalb mit 75% seines Gehaltes in den Ruhestand gehen kann. Weil es verdient ist.

Wenn also gewisse Journalisten und Politiker im Chor tönen, dass die Polizei eben nicht dein Freund und Helfer, sondern eher ein rassistischer Gewalttäter ist, der sollte doch mal dahin gehen wo unsere Polizei hingeht. Oder in den USA Urlaub machen und dort die Polizei begleiten.

Hier in Deutschland gibt es einen Innenminister, der das tut. Herbert Reul macht das regelmäßig. Ist da, wo es brennt. Schaut hin. Ist sich auch nicht zu schade Irrtümer einzugestehen. Führt quasi von vorn, wo andere ganz hinten so tief abtauchen, dass man einen Bagger braucht, um sie wieder auszugraben. Dienstaufsicht geht also auch realitätsnah, wenn man denn will.

Dennoch verliert unsere Polizei ständig an Boden. Auch in NRW, wo Minister Reul klare Kante gegen mafiöse Clan-Strukturen, das Rocker-Milieu und extremistische Strukturen zeigt. Dass man hier politischerseits gern nach rechts schielt, ist politische Vorgabe, auch wenn die links- und religionsextremistischen Straftaten hochschnellen.
Und auch hier wird die Polizei in ihrer guten Arbeit für politische Meinungsbildung missbraucht. Ihre sog. Polizeistatistik ist inzwischen nicht das Abbild dessen, was passiert ist, sondern eher ein Bild von Eitelkeiten, das gewissen modischen Definitionen unterliegt.
So werden Angriffe auf Juden fast immer dem rechten Bereich zugesprochen. Mehrfache Angriffe auf Polizisten als ein (1) Fall gezählt und die hunderte sexuellen Übergriffe der berühmten Köln Nacht so aus der Statistik rausgerechnet.

All diese politischen Spielchen untergraben Stück für Stück die Moral derer, die uns dienen wollen. Die täglich ihre Gesundheit und ihr Leben für uns aufs Spiel setzen. Die dabei auch noch diffamiert und bespuckt werden. Geschlagen und getreten. Hinterrücks niedergeschlagen oder auf dem Heimweg bedroht werden. Deren Familien bedroht werden, weil sie ihre Pflicht tun.

Und nein, der Rechtsstaat macht da nichts. Denn der Polizist muss rechtlich einwandfrei beweisen, dass er bedroht und geschlagen wurde. Hat da die gleichen rechtlichen Hürden wie eine Frau, die von drei oder vier Typen vergewaltigt wurde. Aussage gegen drei oder vier andere Aussagen. Zusätzlich oft um die Gegenanklage Rassismus bereichert, sollte der gegnerische Anwalt auf die Idee kommen.
Ja, Frau Esken hat Recht: Rassismus ist in der Tat ein unterschwelliges Problem bei der Polizei. Nur anders als diese Dame denkt – wenn sie denn mal denkt. Oder kann!

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Der Autor selbst hat in vier Bundeswehreinsätzen zusammen mit der Polizei gedient. In Bosnien mit der IPTF und dann in Afghanistan mit dem „Deutschen Polizeiprojekt“ zusammen. Seite an Seite. Fast täglich.
Ende Mai 2006, als in Kabul der Straßenaufstand tobte, hunderte Verletzte und Leichen auf den Straßen lagen, unsere Botschaft beschossen wurde, kurz davor war vom talibanhörigen Mob gestürmt zu werden, reichte ein Anruf um über 30 der 40 Polizisten in der Green Zone dazu zu bewegen zusammen mit einer Handvoll deutscher Stabsmitglieder des HQ ISAF einen Stoßtrupp zu bilden, der die 700 Meter zur Deutschen Botschaft angehen wollte. Da wären wir allesamt niemals geschlossen angekommen. Nicht gegen die hunderte bewaffneten Aufständischen, die dazwischen waren. Dennoch hätten wir es versucht. Nur abgehalten durch US-amerikanische Truppen, die das Botschaftsviertel just in time befriedet hatten. Bevor wir losmarschieren konnten. Entgegen den direkten Befehlen unserer panisch bestürzten Vorgesetzten.

Es mag daher also nicht verwundern, wenn der Autor ein anderes Polizeibild hat als so gewisse Leute in Berlin, die in der Rigaer Straße hausen oder im Parlament und Regierung die gutbezahlten Plätze warmhalten.
Dass man als ehemaliger Soldat, der tatsächlich freiwillig zur Bundeswehr gegangen ist, die Polizei anders sieht als gewisse Medienvertreter ist klar. Zumal diese gern aus dem Schutz des Polizeikokons ihre Bilder machen. Die dann oft nicht polizeifreundlich sind. Mitunter sogar nur Momentaufnahmen als Wahrheit streuen.
Und als Bürger lehnt er es auch strikt ab unsere Polizei mit der in den USA, der Türkei, in Russland oder China vergleichen zu wollen. Das trifft nicht den Kern dessen was unsere Polizei hier macht. Machen muss. Oder noch machen kann, wenn man die Situation in US-amerikanischen Ghettosiedlungen neutral betrachten und als Vergleich heranziehen will. Oder ideologisch noch kann.

Wer unbedingt Feindbilder braucht, um sich gut zu fühlen, der sollte nicht in Richtung Polizei schielen. Schon gar nicht in einer Zeit, wo diese bald massive Personalprobleme haben wird. Nicht mehr so schnell da sein kann, sobald sie von uns gebraucht wird. Und das kann schneller gehen als so mancher denkt. Und dann ist man froh, dass man sie hat.

Diese krude und paranoide Idee die Polizei aufzulösen, wie es diese Initiative in Minneapolis beschlossen hat – nicht nur die Auflösung der Polizeibehörde, wie deutsche Medien suggerieren! – ist wie der Schildbürgerstreich nur ohne Till Eulenspiegel.

Und daher sollten wir in unserem eigenen Interesse unsere Polizei bei ihrer Arbeit unterstützen, oder zumindest nicht behindern. Letzteres würde schon viel helfen. Und wer es glaubt besser machen zu können, soll zur Polizei gehen. Nicht über den Umweg der Politik als mehr oder minder begabter politischer Quereinsteiger, sondern so, dass er uns dann beweisen kann, dass er es besser kann. In der ersten Reihe stehend, wenn es ungemütlich wird. Tag für Tag. Jahr für Jahr. Als Vorbild für seine Kollegen. Und für andere.

Wer das nicht will, darf sich zurücklehnen, gern auch mal die Klappe halten und einfach nur froh sein, dass wir so eine Polizei haben, die immer für einen da war, ist und wohl auch weiter sein wird.

George Floyds Tod ist tragisch, hat aber rein gar nichts mit unserer Polizei zu tun. Er war polizeibekannt, vorbestraft und nach US-Quellen ein Gewalttäter. Da war Vorsicht geboten, die mit acht Minuten auf dem Hals zu knien verbrecherisch überschritten war. Da gibt es keine Ausrede oder gar Rechtfertigung für. Genauso wenig wie politische und mediale Versuche unsere Polizei auf das Niveau des Täters zu stellen. Das hat sie nicht verdient. Und ist aus der Sicht des Autors genauso verbrecherisch.

Wer dennoch seine Berufung als Polizist sieht und gern zur Polizei möchte, dem sei gesagt, dass es niemals falsch ist für sein Land und für Recht und Freiheit derer einstehen zu wollen, die das selbst nicht mehr oder auch noch nicht können. Sic!



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18Comments

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  1. 1
    Michael

    Hallo Herr Rauschenberger

    Danke für diesen tollen Artikel. Als Polizist sind das schöne Worte. Hört man derzeit zu selten aus den Medien und wenn ist es mehr Schein als sein.

    Bei Ihnen klingt es glaubhaft und ehrlich.

    Grüße aus NRW

  2. 3
    Robert Kühne

    Toller Artikel, wohl geschrieben von einem Polizisten, der in Ruhestand ist und somit keinen Repressalien mehr ausgesetzt werden kann . Anders kann ich mir die ganz ehrlichen und mahnenden Worte nicht vorstellen!

    Ich habe ausgesprochen großes Vertrauen in UNSERE Polizei und freue mich über jeden Polizisten, den ich auf der Straße auf Streife sehe. Habe Respekt vor jenen Menschen, die sich den Beruf des Polizisten rausgesucht haben, um für Recht und Ordnung zu sorgen und die Bürger zu beschützen.

    Leider lese ich in der Presse, dass es tagtäglich wirklich sehr unverständliche Gerichtsurteile gibt, in denen die Täter keine Strafe oder aber nur ein paar Sozialstunden aufgebrummt bekommen. Diese Gerichtsurteile tragen meines Erachtens mit dazu bei, dass die Gesellschaft immer mehr vorroht und/oder immer gleichgültiger wird. Täter werden somit eher ermutigt, genauso weiter zu machen wie bisher, traurig, sehr traurig!

    Mit tun in solchen Fällen immer die Opfer und aber auch die engagierten Polizeibeamten leid, die sich Gefahren ausgesetzt und abgemüht haben, um den Tätern auf die Spur zu kommen und diese dann dingfest gemacht haben!

  3. 5
    Gerhard Schaible

    Herr Rauschenberger, ich bin sozusagen von den Socken. Ich habe lange nicht mehr einen so tollen und ehrlichen Bericht gelesen. Das tut auch einem inzwischen im Ruhestand befindlichen Polizisten gut.
    Ich war 43 Jahre Polizeibeamter, habe also auch die Zeiten mitgemacht, in der der “Wachtmeister” meistens noch Respektsperson war. Später habe ich in einem Bereich Dienst gemacht, bei dem der persönliche Kontakt zu den Menschen nicht mehr so gegeben war, aber ich habe natürlich mitbekommen, dass es für die Kollegen langsam aber sicher immer schwerer wurde.
    Aber wie heute mit den Kollegen verfahren wird, sowohl von gewissen Gruppen, als auch von Politiker*innen ist schlichtweg unfassbar. Ganz abgesehen von den derzeitigen richterlichen Urteilen.
    Ich hatte mir schweren Herzens vorgenommen, jedem vom Beruf des Polizeibeamten abzuraten (obwohl ich natürlich weiss, dass ohne Neuzugänge in der Polizei das Land in die Anarchie verfallen würde). Allein, Ihr Bericht gibt mir wieder Hoffnung. Herzlichen Dank dafür!

  4. 6
    Jens Crößmann

    Ein erstklassiger Artikel, bei dem auch die eigenen Effahrungen und Emotionen nicht zu kurz kommen.
    Wir brauchen dringend ein Umdenken in der Bevölkerung. Aber noch mehr in der Justiz. Und “Populismus” auf Seiten der Politik ist kein Privileg des rechten Rands, wie die Äußerungen von Frau Esken zeigen…..

  5. 7
    Bruno Georges

    Ein toller Artikel. Es wäre schön, wenn wir als Gesellschaft zu diesen einfachen Wahrheiten zurück finden könnten. Manchmal frage ich mich ob und wie. Aber schön wäre es.
    Vielleicht kann man seine (von mir aus auch linke) Politik betreiben, ohne die eigenen Rettungskräfte ständig zum Feindbild zu erklären.

    Liebe Grüße aus der ersten Reihe. #sendme #thinblueline #backtheblue

  6. 8
    Peter S.

    Hallo Herr Rauschenberger, vielen vielen Dank für Ihre brilliante Darstellung. Präziser hätte man es nicht ausdrücken können. Der aller grösste Teil der Deutsche Polizei steht auf dem Boden des Grundgesetzes. Wir hassen keine Rassen, wir hassen Kriminalität. Jedem Politiker auf Landes- und Bundesebene müsste vor Antritt seines Mandats eine einmonatige Tätigkeit in der Uniform auf einem der Brennpunktreviere Ihres Wahlkreises ohne Begleitung von polizeilichem Führungspersonal vorgeschrieben werden. Das müsste dann vor dem Ende jeder Legislaturperiode wiederholt werden. Ich bin mir sicher, es gäbe keine einzige “eskenhaften” Worthülsen mehr und unsere Politik wäre anhaltend sozial nachhaltig. So reduziert man Rassimus in der Gesellschaft weitgehend. Herr Rauschenberg, vielen vielen Dank.

  7. 9
    Freyer

    Vielen Dank Herr Rauschenberger für Ihre ehrlichen Aussagen. Genauso ist es in unserem Land und das macht mich traurig. Wir haben in unserer Familie zwei Polizeibeamte und hören ständig die unfassbaren Dinge, die sich Polizeibeamte heutzutage ausgesetzt sehen. Es ist ein Armutszeugnis für uns Land und Gnade uns Gott wenn sich in der Gesellschaft nicht bald etwas ändert. Ich unterstütze jeden Polizeibeamten, der für unsere Sicherheit sein Leben aufs Spiel setzt. A. Freyer

  8. 10
    Philipp Müller

    So, nachdem ich den Artikel hier gelesen habe muss ich mich als junger Polizist auch mal zu Wort melden. Der Artikel offenbart ein typisches Polizeiproblem: Sobald Kritik fällt, bzw. über verbesserungswürdige Zustände gesprochen wird, fühlt man sich direkt in seiner Berufsehre angegegriffen und verletzt, anstatt mal zu versuchen die Kritik zu reflektieren und darüber nachzudenken. Wir Polizisten müssen aufhören bei jeder Kritik herumzujammern wie kleine Mädchen, keiner hätte mehr Respekt vor uns und wir wären die “Prügelknaben” der Nation, anstatt mal ein wenig über das gesagte nachzudenken. Natürlich gibt es Rassismus innerhalb der Polizei, so wie wohl in jeder anderen großen Behörde auch. Natürlich hat das Problem nicht das gleiche Ausmaß wie in den USA und man kann die Situation hierzulande nicht mit drüben vergleichen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man nicht darüber sprechen darf. Weiterhin hat der Autor leider eine ziemlich nostalgisch verzerrte Vorstellung der Vergangenheit, als der nette Schutzmann noch allein auf Streife gehen konnte. Dass die Gewaltkriminalität seit den 70ern und 80ern massiv gesunken ist und es heutzutage viel sicherer ist als damals, hat der Autor wohl verdrängt. Natürlich muss auch extra erwähnt werden, dass das “Schielen nach Rechts” politisch gewollt sei und dass “linksextremistische Straftaten hochschnellen”. Ich weiß ja nicht ob der Autor die letzten Jahre unter einem Stein verbracht oder konsequent alle Ereignisse mit von Rechtsextremen getöteten Menschen ignoriert hat. Anders kann ich mir diese Aussage leider nicht erklären. Insgesamt leider ein sehr einseitiger Artikel.

    • 11
      NH-J

      Guten Tag, ich weiss nicht wo sie Dienst machen und wieviel Diensterfahrung sie haben, was sie schreiben drückt eher die verklärte Wahrnehmung eines Sofa-Tatort-Sehers aus und keinesfalls die eines Schutzmannes
      mit Einsatzerfahrung an Brennpunkten. Natürlich kann man versuchen zu reflektieren, warum der liebe Mensch jetzt so böse zu mir ist, weil ich die Uniform trage. Das macht auch bestimmt ganz ganz viel Sinn.
      Natürlich muss man die Toten der Rechtsextremen beachten, nur sind sie jetzt am Ziel deutlichst vorbeigeschossen. Das hat relativ wenig damit zu tun. Da sie ja tatsächlich vorgeben Schutzmann zu sein, fragen sie doch hilfsweise mal ältere Kollegen, mit wievielen Rechten sie schon Konflikte hatten und mit wieviel Linken.

      Ich schrieb ihnen übrigens eine Mail. Erklären sie sich bitte. Ich weise auf §132 StGB hin.

      • 12
        Philipp Müller

        Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe machen mir eine private Mail zu schicken. Wenn Sie mir nicht glauben, dass ich Polizist bin, ist das Ihr Problem. Ich sehe jedenfalls keine Notwendigkeit mich Ihnen gegenüber erklären zu müssen, wo ich arbeite oder wie lange ich schon im Dienst bin. Ich finde es auch amüsant, dass Sie mir an dieser Stelle Amtsanmaßung unterstellen. Wenn Sie sich den Gesetzestext einmal durchgelesen hätten, hätten Sie vlt. bemerkt, dass es sich beim Schreiben eines Online-Kommentars nicht um eine hoheitliche Maßnahme handelt. Aber anscheinend wissen Sie ja besser als ich, wie es in meinem Job zugeht. Ich finde es schade, dass Sie sich nicht vorstellen können, dass man auch als Polizist eine differenzierte Meinung zum Thema haben kann und nicht alles in schwarz und weiß unterteilt.

    • 13
      Lutz Matthias

      100% d‘accord!

      Die von vielen als „toller Artikel“ titulierte Buchstabensammlung hetzt, unterstellt und ignoriert. Da das Ganze aber aus Sicht eines Einzelnen wiedergegeben wurde und keine offizielle, behördliche Darstellung ist, muss man den Beitrag so nehmen, wie er ist. Der Autor hat schließlich auch das Recht auf eigene Meinung. Da müssen Objektivität und Fehlerfreiheit nicht zwingend Hauptbestandteile sein.

      • 14
        NH-J

        Ausser der Ansammlung dümmlich anmutender Plattitüden, sehe ich den Sachbezug Ihrer sicherlich wertvollen Äußerungen noch nicht so. Vielleicht versuchen Sie es nochmal besser und vor allem mehr am Thema.

  9. 15
    Claudia Halberstadt

    Vielen Dank für den Artikel, der mir voll aus der Seele spricht. Ich finde die SOLIDARITÄT mit UNSERER Polizei sehr wichtig. Alles Gute und bleiben Sie gesund.

  10. 16
    Lutz Matthias

    Ist da jemand empfindlich, weil kein Lob ob des ursprünglichen Artikels kam? Was soll der Hinweis auf Amtsanmaßung? Für die im Kommentar geäußerten Ansichten ist die Berufszugehörigkeit doch unerheblich?

    • 17
      NH-J

      Antsanmassung ist Antsanmassung. Ich mag es nicht, wenn Menschen was vorgeben, was sie nicht sind. Das sieht der Gesetzesgeber anscheinend ähnlich, deshalb wohl die Normierung.

  11. 18
    Walter Minning

    Vielen Dank für diesen hervorragenden Artikel. Das ist schlicht und ergreifend die Wahrheit und die wollen viele Mitmenschen leider nicht hören. Dieser Artikel gehört in 20:00 – Uhr Nachrichten, damit er eine groessere Verbreitung findet.

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