Bundeswehr: Was stimmt nicht beim KSK? – Vielleicht nur der Verdacht?

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In letzter Zeit entsteht der Eindruck, dass das KSK, ein, wenn nicht der, Elite-Verband der Bundeswehr, ein rechtsextremer Sumpf sein könnte. Im Standort Calw sich mehr Nazis tummeln könnten, als sonst wo in der Republik. Täglich überschlagen sich die Mitteilungen in diversen Zeitungen, dass man glauben könnte, hier würde eine neue SS entstehen, der nur noch ein neuer Führer fehlen würde um komplett zu sein.

Selbst AKK schlug in diese Kerbe. Und wo ihre Amtsvorgängerin UvdL noch die ganze Bundeswehr unter Generalverdacht stellte und dieser „Haltungsprobleme“ attestierte, da zerschlug AKK mit dem ihr eigenen profunden Wissen jahrzehntelang gewachsene Organisationsstrukturen. Und das, und hier ähnelt sie auch anderen Politikerinnen, via nächtlicher Einzelsofortentscheidung.
Löste gar eine der vier Einsatzkompanien per Dekret auf und verteilte das Personal auf die Bundeswehr. Exakt so handelnd, wie man mit epidemischen Herden umgeht. Man streut die so erkannten Nazis in die ideologisch unverseuchte Truppe. Exakt so wie bei Corona gelernt. Infizierte müssen verteilt werden. Großflächig. Damit jeder was davon abbekommt.

Spätestens hier wären Fragen angebracht gewesen. Doch sie kamen nicht. Daher ist es Zeit einmal hinter die Kulissen des KSK zu schauen und die Sachlage zu hinterfragen.
Das KSK (HIER) besteht aus ca. 1400 Mann und gliedert sich in Ausbildungs-, Unterstützungs- und Einsatzeinheiten.
Im Laufe der sehr lebendig wirkenden Einsatzgeschichte des KSK, das am 20. September 1996 gegründet wurde, gab es insgesamt vier Entlassungen. Vier in 24 Jahren. Und der MAD gibt an, dass mit Stand Januar 2020 exakt 20 Verdachtsfälle von Extremismus im KSK beobachtet werden.

Das MAD enttarnte im vergangenen Jahr 14 Extremisten (Kategorie „Rot“): acht Rechtsextremisten, vier Islamisten und zwei sogenannte Reichsbürger/Selbstverwalter, die die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als Staat leugnen. Zudem wurde bei 38 Beschuldigten fehlende Verfassungstreue (Kategorie „Orange“) festgestellt: 27 Rechtsextreme, vier Islamisten, drei Reichsbürger/Selbstverwalter, drei aus dem Bereich des politischen Ausländerextremismus und ein Linksextremer.

Dies aber in der gesamten Bundeswehr.

Für das KSK betrachtet ergeben sich die folgenden bis dato medial bekannten Fälle, die verbreitet und gern auch durcheinandergeworfen werden. Durch eine zeitlich versetzte und teil unkorrekte Berichterstattung erscheint dann eine Häufung erkennbar.

Daniel K.: Er erhielt wegen diverser Äußerungen ab Februar 2019 vom Dienst suspendiert und erhielt ein Uniformtrageverbot. Er beschwerte sich und mit Beschluss des Truppendienstgericht Koblenz vom März 2020 erhielt er in allen Punkten Recht. Die Bundeswehr legte das ihr zur Verfügung stehende Rechtsmittel ein und entließ ihn fristlos. Folglich klagt er in einem noch anhängigen Verfahren. Hier könnte sich die Bundeswehr bis auf die Knochen blamieren.

Ömer S.: Wurde entlassen nachdem er sich im Einsatz in Mali radikalisierte und den Gottesstatt à la Islamischer Staat propagierte.

Pascal D.: Kompaniechef der aufgelösten 2. Einsatzkompanie hatte eine Geldstrafe für das Verwenden von „Kennzeichen verbotener Organisationen“ akzeptiert.
Philipp S.: Bei ihm wurden nach Hausdurchsuchungen diverse Waffen, Munition und Sprengstoff gefunden. Hier handelt es sich um Zünder für Übungshandgranaten, eine Sprengfolie und vier 500g-Blöcke Sprengstoff. Dazu gibt es die Schilderung, dass er ein altes russisches Sturmgewehr AK47 hätte. Gefunden wurden eine Schreckschusspistole und ein Luftgewehr samt zugehöriger Munition sowie ein Sportbogen und eine Armbrust mit zugehörigen Pfeilen. Dazu kommen noch ein Nebeltopf (macht nur Rauch) und Signalmunition aus BW-Beständen. Er sitzt momentan in Untersuchungshaft und es laufen Ermittlungen wegen dem Besitz von Sprengstoff und Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Ein weiterer ex-KSK Soldat wurde aus den USA zurückgerufen, weil ihm die Zugehörigkeit zur Identitären Bewegung zur Last gelegt wird. Richtig ist, dass er drei Spenden an diese Organisation geleistet hat, die später dann zum Beobachtungsgegenstand des Verfassungsschutzes wurde. Es sei hier zum besseren Verständnis angemerkt, dass im Falle Präsident Trump die Antifa zur Terrororganisation erklären würde, viele Spender eben dieser Antifa in einer ähnlichen Zwangslage stecken würden. Gerade bei US-Reisenden.

Weiterhin werden Tausende Schuss Munition vermisst. Laut dem Bericht des BMVg gibt es Über- und Unterbestände an diversen Munitionsarten. Hier wurde der Eindruck vermittelt, dass diese Munition abgezweigt wurde. Vielmehr ist es aber so, dass die Revision nun bemüht ist mittels einer Inventur mögliche Buchungsfehler hinsichtlich Menge und Losnummern zu falsifizieren. Mit der Umstellung der Logistik auf SAP hat die gesamte Bundeswehr nicht unerhebliche Probleme alte Buchungsfehler und fehlerhafte Datenübertragungen zu korrigieren. Diese erhebliche Problematik betrifft nicht nur das KSK. Und es betrifft nicht nur Munition. Es wurden schon ganze Waffensysteme …“gesucht“. Oder auch Betten und anderes Liegenschaftsmaterial „wiedergefunden“.

Jeder in der Industrie kennt das. Wenn ERP-Systeme flächendeckend neu beschafft werden. Es braucht Zeit bis dies überhaupt und dann auch noch fehlerfrei läuft. Zumal auch das Personal erst geschult sein will.

Und das war es dann. Mehr ist nicht.

Doch worauf beruft man sich, um das engagierte Handeln von AKK auch hinreichend begründen zu können?
Da ist der bereits in der Bundeswehr kursierende anonyme Beschwerdebrief des „Hauptmann J“. Er hat zwar das eigentliche Auswahlverfahren „die Höllenwoche“ bestanden, ist aber während der zweijährigen Ausbildung zum KSK-Soldaten in „zwei Disziplinen durchgefallen“ und wurde abgelöst, sprich aus der Ausbildung genommen. Unter Umgehung der Wehrbeschwerdeordnung, durch Überspringen von sieben (7!) Vorgesetztenebenen hatte er sich unmittelbar an die Ministerin gewandt hatte. Der Brief war eigentlich ein Widerspruch zur Ablösung als KSK-Soldat. Gewürzt mit diversen Behauptungen, Geschichten und Abhandlungen zum rechtsradikalen und nicht-reformierbaren Milieu des KSK an sich und zur Unfähigkeit seines KSK-Kommandeurs. Seit diesem Tag geistert die mögliche Unreformierbarkeit des KSK durch die Presse.

Fakt ist, dass der Offizier die Ausbildung trotz massiver Unterstützung seiner Ausbilder nicht geschafft hat. Er im Rahmen des Auswahlverfahrens mehrfach belehrt werden musste. Auch zu einem späteren Zeitpunkt hinsichtlich des Umstandes eine Sanitäterin nicht weiter zu stalken.

Weiterhin werden gern Auszüge von Jürgen Rose, einem ehemaligen Offizier, verwendet. Dieser hatte den damaligen Einsatzbefehl zum Kosovo verweigert, weil er den Einsatz als völkerrechts- und grundgesetzwidrig angesehen hatte. Er irrte sich. Die Bundeswehr zeigt ihm hierüber Folgen auf. Nun ist er Vorstand des umstrittenen und eher linksorientierten Arbeitskreises „Darmstädter Signal“. Daher vermutlich auch in geneigten Kreisen als zitierfähig angesehen.

Das KSK wird in der Bundeswehr durchaus als Eliteverband wahrgenommen. Auch mit dem Neid, der in einer Armee schnell entsteht, wenn A alles zu bekommen scheint während B bis X jedes Versorgungsgut mehrfach „bestellen“ und dann auch noch abzählen müssen. Und das seit zwanzig Jahren.

Unbestritten ist aber auch, dass jeder Soldat weiß, dass das KSK ihn (und Zivilisten) im Einsatz überall rausholen würde wenn er entführt oder abgeschnitten wird. Das KSK für jeden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen würde. Keinen zurücklassen würde. Nie und niemals.

Dass im KSK oder in der Ausbildung/Auswahlverfahren gescheiterte Soldaten hier gern auch mal nicht so gut auf eben dieses KSK zu sprechen sind, ist klar. In diesem Kreis findet die Presse zu oft geneigte Informanten. Und hier ist eine Ursache zu suchen, warum dieses verzerrte Bild des KSK überhaupt aufkommen konnte.

Und Gegendarstellungen gibt es aus Geheimhaltungsgründen nicht. Das KSK kann also sich selbst auf ungerechtfertigte Angriffe nicht adäquat verteidigen, was schamlos ausgenutzt wurde.

Und hier ist dann auch ein Grund dafür zu suchen, warum man gern das KSK als Staat im Staat oder als abgekapselte Zelle innerhalb der Bundeswehr ansieht. Es ist nichts bekannt. Die Soldaten dürfen nichts erzählen. Noch nicht mal dann, wenn sie selbst Hilfe brauchen. Nach Einsätzen, wo auch ihre Kameraden fielen, verwundet oder auch verstümmelt wurde. Sie dürfen darüber nicht mit ihren Familien reden. Nicht mit Freunden. Nicht mit anderen Soldaten. Noch nicht mal mit Ärzten. Und PTBS gibt es auch beim KSK.
Zum Teil gehen sie in Behandlungen hinein und dürfen dem Arzt nicht sagen, warum sie Schlafstörungen haben.

Weiterhin ist das KSK stets einsatzbereit. Muss aus dem Stehgreif in Einsätze gehen können. Das hat eine Daueralarmierung des Körpers zur Folge, die auch geschafft werden will. Auch das ist Bestandteil der langwierigen Ausbildung. Gut sein allein reicht nicht. Man muss auch diese ständig gelebte Einsatzbereitschaft „erleiden“ können. Davon redet niemand.

Und wenn man nur mit den Kameraden die beim KSK sind reden kann und darf, dann bilden sich dort dann auch eigene Meinungsbilder zu diesem und jenem, das andere, Soldaten wie Zivilisten, mitunter komplett anders sehen.

Wenn Gerichte und Politiker in Deutschland glauben, den Taliban hier Asyl gewähren zu müssen, eben weil diese als Terroristen und Mörder zu Hause mit der Todesstrafe rechnen müssen, dann ist das für Soldaten gemeinhin unverständlich. Explizit dann, wenn eben diese Taliban Kameraden aus dem Hinterhalt ermordeten. Hier darf weder die Justiz noch die Politik mit Toleranz rechnen. Und das hat auch nichts mit Verfassungsfeindlichkeit zu tun, sondern ist schlicht menschlich. Und das darf und muss auch artikuliert werden können.

Und Beispiele derer gibt es leider viele. Nur macht das das KSK nicht rechtsextrem.

Die Soldaten des KSK haben in ihren Einsätzen viel gesehen. Haben kinderschändende Kriegsverbrecher in Bosnien aus ihren Schlupflöchern herausgeholt und der Justiz zugeführt.

Haben in Afghanistan Höhlen durchkämmt. Auf der Suche nach bekannten Terroristen und flüchtigen Helfershelfern der 9/11-Mörder.

Sie haben im Verbund mit anderen durchaus legendären Einheiten wie den britischen SAS, den US Special Forces und anderen Kommandokräften auf Augenhöhe mitgeholfen Soldaten und Bürger der internationalen Gemeinschaft zu unterstützen oder gar zu retten.

Oft unter erbärmlichen Bedingungen und an Orten, die selbst Extremabenteuerurlauber meiden. Teilweise sind diese Einsätze immer noch so geheim, dass die KSK-Soldaten noch nicht mal nach Jahren davon erzählen dürfen.

Sie können nicht wie andere zu Militärgeistlichen gehen. Oder zu Ärzten ihres Vertrauens. Sie haben nur ihre Kameraden. Und die müssen wie sie schweigen.

Das inoffizielle Motto des KSK ist: Der Wille entscheidet.

Er entscheidet, ob man etwas schafft oder nicht. Etwas tut oder nicht. Oder etwas trotz Problemen zu Ende führt, oder nicht. Der Wille ist für Kommandospezialkräfte oft wichtiger als die passende Ausbildung, körperliche Fitness oder eine tolle Ausrüstung. Der Wille ist alles, denn ohne ihn ist wird es keinen Erfolg geben. Und es war stets der Wille beim KSK, ihren Teil dort zu leisten, wo andere nicht mehr weiterkonnten. Und das auf Abruf. Jederzeit.

An dieser Stelle wäre dann auch der Wille derer zu hinterfragen, all die o.g. Punkte mit ins Kalkül ziehen zu wollen, wenn es um eine faire und neutrale Berichterstattung geht. Wo der Bürger wirklich über das informiert wird, was ist, nicht über das, was man denn gern hätte.

Natürlich wird es auch beim KSK schwarze Schafe geben. Ohne Frage.
Mitunter sitzen diese schwarzen Schafe aber auch im Ministerium oder in den Redaktionen. Oder schreiben unsinnige Briefe. Wo auch der Wille darüber entscheidet etwas so oder so zu machen.

Es ist in gewissen Kreisen mehr als nur sexy geworden Sicherheitskräfte zu diffamieren, zu verunglimpfen und auch schon mal als Abfall zu sehen. Gern dabei blasiert lächelnd und mit erhobenem Zeigefinger

Früher nannte sich so etwas „Zersetzung“ und war strafbar. Ist eigentlich immer noch strafbar, wenn gewisse Richter nicht von gleicher willensloser Krankheit befallen wären, wie sie auch zu anderen Themen modern geworden ist.

KSK, Bundeswehr, Polizei und andere sind für uns da. Schaffen mit ihrem Willen zu helfen entscheidende Lösungen für uns. Helfen, schützen und retten. Selbst die, die gern für sich in Anspruch nehmen Journalisten zu sein.

Der Autor hat das der Ministerin zur Entscheidung zugrundeliegende Empfehlungsdokument zur Umgestaltung des KSK gelesen. Komplett. Mit Anschreiben von Herrn Zorn, dem Generalinspekteur. Es wimmelte nur so von unbewiesenen Behauptungen, einseitigen Entscheidungsmöglichkeiten und zum Teil auch unwahren Zusammenhängen.

Wenn es die Absicht des Ministeriums war, die Ausbildung von der Einsatzstruktur des KSK zu trennen, dann hätte das ohne diese krude Hinzuziehung des die Soldaten entehrenden Zusammenhanges mit Rechtsextremismus erfolgen können. Dieser Vorgang war so nicht opportun, wohl aber politisch gewollt und bewusst inszeniert. Zum Schaden des inneren Gefüges nicht nur beim KSK.

Denn es ist auch völlig egal, wo die Soldaten ausgebildet und wo dann für Einsätze vorgehalten werden. Es werden nämlich die gleichen Soldaten sein, die dann unter sich bleiben werden. In Einsätzen verheizt werden. Darüber nur unter sich reden dürfen. Verluste haben werden. Und auch darüber reden werden. Und auch über die, die vieles anders sehen als die, die dafür den Kopf hinhalten sollen.

Da kann man nur hoffen, dass der Wille noch möglichst lange darüber entscheidet, so einen Mist weiter mitmachen zu wollen. Und das Traurige ist, dass sie es tun werden. Möglicherweise nicht für das Ministerium oder die Demagogen, wohl aber für den Bürger, den zu schützen sie geschworen haben.

facit omnia voluntas

Sic!!!


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25Comments

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  1. 1
    Martin

    Sehr gut geschrieben. Meine Zeit ist lange rum aber AKK sollte zurücktreten und Walter Spindler General Major AD den Sie ja auch unter falschen Tatsachen entsorgt hat sollte übernehmen.

    • 2
      JohnDoe

      Ausnahmsweise mal eine Darstellung welche weitaus mehr an der Realität ist, als viele andere – die offensichtlich in vielen Fällen ohne die Beachtung der Grundregeln des Pressekodex verfasst wurden (Sorgfalt, Richtigstellung usw…).
      Das es Kameraden gab die ggf besser nicht ganz so offensiv öffentlich wiederholt in die Tasten hätten hauen sollen, keine Frage. Das man sich auch als Mitglied einer Elite an geltendes Recht halten muss – auch keine Frage. Und das wiederum einige im Unverstand dem sonst meist überdurchschnittlich disziplinierten und ruhigen Rest einen Bärendienst erwiesen haben – ohne weitere Worte. Aber wegen einer in der Summe wirklich kleineren Anzahl Personen gleich den kompletten Verband in Frage zu stellen, das ist schon äußerst zweifelhaft. Ebenso vermisse ich außerhalb dieses Artikels eine gleich große Serie von Berichten über den neusten Stand der Sache Daniel K., so wie es sie zur Entlassung und nachfolgend gab.
      Zumindest aber konnten Frau Esken und OB Kling sich einmal richtig vor der Presse in der GZK profilieren. Und vom Gewerbevereinsvositzenden bis zum City Manager haben in Calw und Umgebung mittlerweile so ziemlich alle ihre wertvolle Meinung öffentlich zum Besten geben, was man denn zukünftig für gesteigerte Erwartungen an das KSK hat – prima!

  2. 5
    Manfred Schaupp

    Dieser Bericht bringt es auf den Punkt. Vom Schreibtisch aus lässt sich nicht beurteilen. Ob Hardthöhe oder Bendlerblock, die Bundeswehr ist zu kopflastig geworden mit Stäben und militärischen Dienststellen. Letztlich verwaltet sich dieser Apparat selbst um mir Daseinberechtigung zu glänzen. Und um die eigene Karriere hat man sich auch noch zu kümmern wegen dem Stellenkegel. Einmal mehr wird von den Oberen im Stich gelassen was ihnen als Parlamentsarmee anvertraut wurde : mündige Menschen. Wie sagt man treffend an der Küste.: der Fisch stinkt vom Kopf ! Mit Ministerin solch ein Amt zu besetzen hat eher den Beigeschmack eine Quote auszufüllen. Und es ist traurig, daß außerhalb der Graf-Zeppelin-Kaserne kein der Vorgesetzten seine Stimme erhebt und sich vor die verbleibenden “Guten” stellt. Ein schwarzes Schaf oder auch mehrere rechtfertigt nicht eine Kompanie aufzulösen, die sich im Einsatz bewährt haben sollte. Das ist ganz deutlich ministerieller Populismus um fehlende Sachkunde zu verstecken und Aktionismus um nicht von dem Medien zermalmt zu werden. Damit wird jegliche rechtsstaatliche Verfahrensordnung geflissentlich übergangen und auch seitens der Bundesanwaltschaft rührt sich nichts ordnend einzugreifen und die Ermittlungen staatsanwaltschaftlich aufnehmen zu lassen. Hernach dürften die Disziplinaranwälte auch einiges zu tun haben. Hat hier keiner mehr den Mut seine Stimme zu erheben, auch wenn dann eine Hetze einsetzen könnte die Stimme gleich sehr weit Rechts einzuordnen. Leichter ist es auf die KSK einzuprügeln – leider, leider.

    • 6
      Gerd Pohlmann

      Guten Tag.
      Ich kann dem Verfasser dieses Berichtes nur gratulieren. Da ich selbst Jahre in einer Spezialeinheit (SEK) verbracht habe, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie die Soldaten der KSK sich im Moment fühlen. Generalverdacht. Ich lach mich tot. Wir mussten uns damals (RAF Zeit) auch mit vielen Verdächtigungen herumschlagen weil die, die einen Verdacht geäußert hatten, gar keine Ahnung hatten von dem was wir machten. Das war für Außenstehende immer nebulös. Da urteilen Leute, die von der inneren Struktur eines Kommandos, absolut keine Ahnung haben.
      Hier wurde der Neidfaktor angesprochen den ich für sehr groß erachte. Wer wollte nicht Dienst in einer Spezialeinheit versehen. Um Mitglied in einer Spezialeinheit zu werden gehört der angesprochene Wille, sprich Leistungswille, absolute Teamfähigkeit und absolute Verlässlichkeit zur Persönlichkeit dazu. Nicht zu vergessen ein einwandfreier Charakter. Gemeinsam gehen wir, wenn erforderlich, durch die Hölle.
      Es gibt und es gab leider zu wenig Vorgesetzte die sich vor das Kommonda stellen. Wenn das mal geschah war die angedachte Karriere i.A.
      Da entscheiden Politiker, die noch nie Dienst an der Waffe gemacht haben und wahrscheinlich den Wehrdienst verweigert hätten. Das ist reiner Aktionismus um die eigene Haut zu retten.
      Ich bin seit einigen Jahren Pensionär und froh, das ich keine Uniform mehr tragen muss. Alle Uniformträger, Rettungskräfte müssen sich beschimpfen, bespucken, mit Steinen und Molotowcoktails bewerfen lassen ohne das diesen Leuten eine besondere Strafe droht (siehe Urteil in Hamburg). Klar, wir leben in einem Rechtsstaat und es muss Beweis geführt werden für die vorgeworfen Taten. Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Diese gilt auch für das Kommando KSK.

  3. 9
    Gichtfleisch

    Danke für den Artikel, facit omnia foluntas, war und ist meine Einstellung, 14 Jahre aktiv als # 250 und 27 Jahre „Staatsbürger in Uniform“, ohne Haltungsprobleme, wie der Rest der Truppe! Wer es vielleicht besser verstehen will warum wir es tun oder getan haben gibt es ein schönes Filmzitat aus Black Hawk Down, auf YouTube : „Hey Hoot why do you do it“!

  4. 11
    Theo

    Naja, sicherlich ein paar richtige Ansätze enthalten, in diesem Kommentar, aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.
    Als Beispiel der Versuch die Antifa als adäquates Gegenbeispiel zur Identitäten Bewegung zu setzen, nur weil Trump sie als Terrororganisation einstuft.
    Fakt ist doch, DIE ANTIFA gibt es nicht. Es gibt keine Organisation mit festen Strukturen, Führungen, Bundes-/Landesverbände oder irgendwelchen beitretbaren Ortsgruppen. Und eben auch keine Kontonummer, um DIE ANTIFA zu unterstützen.
    Was es gibt, ist ein bekanntes und ein paar mehr oder weniger bekannte Symbole, die bei Treffen, Demonstrationen und auch geplanten Aktionen zu sehen ist. Dieses und die anderen Symbole stehen aber nur für den antifaschistischen Grundgedanken und nicht für eine Organisation.

  5. 13
    Hans Otto

    Ingesamt bringt es der Autor auf den Punkt; leider jedoch mit einigen Fehlern. Dem Hauptmann J. zu versuchen derartig schlecht darzustellen ist falsch. Der Offizier hat die Lehrgänge bisher alle mit Auszeichnung bestanden, bis ihm eine Affäre mit einer Sanitäterin die “Charakterliche Nichteignung” einbrachte. Meines Erachtens zu Recht, wirft der Hauptmann der Obersten Führungsebene in Calw vor mit einem “undefinierten Begriff” (“Charakterliche Nichteignung”) Soldaten los zu werden, die Mängel in der Ausbildung deutlich ansprechen. Und wenn ein Ausbilder das Callsign Y-88 mit absolut keiner Begründung verwendet, kann man schon davon ausgehen, dass dort irgendetwas nicht stimmt. Mit den ca. 60 kg Sprengstoff der fehlt, hat sich das KSK selbst ein Problem zuzuschreiben, was darauf zurückzuführen ist, dass niemand den Verband davor mal überprüft hat.

  6. 16
    Lars de Vries

    Kaum auszuhalten solch einen Bericht zu finden…mehr kann man in der heutigen Zeit nicht verlangen. Letzendlich basiert der Bericht auf Fakten und ist sehr gut geschrieben. Leider ist so eine Berichterstattung heute kaum noch zu finden. Danke an den Autor, das macht Hoffnung.

  7. 17
    Marko

    Für mich stellt es sich so dar, das man einfach nur die letzte Einsatzerprobte Truppe auflösen möchte. Man stell sich mal vor, das diese Frauen und Männer einen Staatsstreich initiieren würden, wenn man bedenkt das diese Soldaten ihren Eid auf Grundgesetz und Volk geleistet haben. Zu Oft werden diese Spezialeinheiten von Politik und Magnaten im Stich gelassen. Wenn man bedenkt das genau diese Frauen und Männer Ihren Kopf hinhalten und im schlimmsten Fall ihrLeben verlieren. Es ist Hip geworden das man in diesem Lande auf alles einschlägt was auch nur den Hauch von Dienstbekleidungen oder Uniformen darstellt, also alles was möglicherweise Autorität darstellt. Wenn man sich die junge Generation anschaut, will doch jeder Studieren und „Influenzer“ sein, gemäß dem Motto „ du kannst alles sein“. Diese Generation hebt mahnend den Zeigefinger und spielt dann den Moralapostel..aber für was genau? Erreichen diese Mitmenschen ihr Ziel nicht dann wird eben drauf gegiftet. Weil man doch eigentlich alles werden kann. Frustriert schlägt man sich medial auf die Seite anders denkender und zersetzt dementsprechend diese Einheiten. Die Gesellschaft ist, speziell die jungen Generationen, zur Oberflächlichkeit erzogen. selbstkritische Einschätzungen sind für manch Geist zu herausfordernd und werden so nicht mehr in Betracht gezogen. Speziell in diesem Fall des Schreibens an die Ministerin, die vom Millitärischen keine Ahnung hat, war selbstreflexion nicht Bestandteil seiner geistigen Fähigkeiten.

  8. 18
    Margot Greber

    Bravo! Leider werden sie nicht weit kommen, denn sie folgen nicht dem Mainstream und sie haben es gewagt, nicht abzuschreiben. Sie haben sich eigene Gedanken gemacht, nachgeforscht und absolut guten und korrekten Journalismus betrieben. Leider ist das in der heutigen Zeit nicht mehr gefragt und sie werden bei den großen Verlagshäusern keine Chancen haben. Aber sie können sich jeden Tag im Spiegel anschauen und sie haben alles richtig gemacht. Viel Glück!

    • 20
      Achim

      Na, endlich mal ein Bericht der nicht obrigkeitshörig ist. Chapeau! Es ist doch leider meistens so, das die aktiven Menschen jeder Couleur, die zudem extremen Risiken ausgesetzt sind, von anderen Menschen diskreditiert werden, die nur vorgeben von was Ahnung zu haben und ihre Allerwertesten in sichere Arbeitssessel platzieren. Billige Propaganda allerorts von diesen Personenkreisen in den oberen Etagen.

  9. 21
    muck

    Einerseits begrüße ich den Versuch der Versachlichung der Debatte.

    Andererseits arbeitet der Autor mit Strohmannargumenten, unbewiesenen Behauptungen und ignoriert rechtliche, politische und schließlich auch faktische Zusammenhänge.

    Beispiele:

    1. Die 2. Kompanie wurde nicht über Nacht und auf AKK’s eigenen Entschluss aufgelöst. Das ist schlichtweg nicht richtig und in öffentlich zugänglichen Dokumenten völlig anders beschrieben.

    2. Die Bundeswehr könnte sich im Falle Daniel K. bis auf die Knochen blamieren? Gegenfrage: Was hat ein KSK-Soldat Briefe an Bundeswehrkritiker zu verschicken, es werde der Tag kommen, an dem man sie zur Rechenschaft ziehe?

    3. Der Fall Philipp S.: Da bunkert einer daheim Sprengstoff, und Sie meinen ohne bessere Anhaltspunkte als “da sind schon ganze Betten wieder aufgetaucht”, die Bundeswehr solle ein beobachtetes Fehl zwischen Ausgabe und Verfügungsbestand an Sprengstoff auf Buchhaltungsprobleme schieben?

    4. Die bewundernswerte militärische Erfolgsgeschichte des KSK und die persönlichen Opfer der Soldaten interessieren hier, mit Verlaub, nicht die Bohne. Obwohl es schade ist, dass sie allgemein nicht mehr Beachtung finden. Wenn ich aber Gesetze und Vorschriften breche, dann gilt Art 3 (1) Grundgesetz: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Es gibt keinen Bonus für treue Dienste und tolle Hechte. Und das, ehrlich gesagt, ist auch gut so.

    Der Autor erweist den Soldaten hier einen Bärendienst.

  10. 22
    Wolfgang Meyer

    Da stellt sich mir die Frage: AKK und UvdL verstehen nichts aber auch gar nichts von diesen Dingen.
    Sie waren und sind auf ihre “Kofferträger” angewiesen. Der Generalinspekteur sollte aber Fachmann sein und sein Werdegang zeigt das er einer ist. Er duckt sich weg ohne sich wenigstens Ansatzweise für seine Soldaten einsetzen. Nichts ist von dem “Acht Sterne Mann” zu hören. Man will eine politisch korrekte Armee bis zum letzten Mann/Frau oder Diverse. Ein altes Sprichwort sagt:” Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken”.

  11. 23
    S. Loeffler

    Danke für dieser sehr interessanten Artikel und die Berichtigung der allgemeinen und sehr negativen Beiträge in anderen großen Medien! Es ist unglaublich was diese Truppe für die deutschen Bürger leistet. Ganz zu schweigen von den persönlichen Risiken sich ständig in Lebensgefahr zu bringen.
    Ich bin sicher dass die große Mehrheit der Bürger sehr wohl großen Respekt vor dieser Leistung hat.

    Was mich beunruhigt, ist ein Trend, den ich schon länger beobachte, dass alle großen Medien die gleiche Meinung vertreten! Sie recherchieren offenkundig auch nicht mehr. Das nenne ich einseitige Information und gezielte Desinformation.

    Was ist bloß los mit Deutschland? Das ist doch nicht mehr normal!

  12. 24
    GM a.D. Gerhard Brugmann

    Was waren das doch für andere Zeiten als ich eine Brigade übernahm und sich ein paar Tage später herausstellte, dass in der Stadt Handzettel mit Vermerk “Brigade Nr sowieso, Nazis in Oliv” verteilt wurden, weil bekannt geworden war, dass die Unteroffiziere einer Kompanie “Führers Geburtstag” gefeiert hatten, woraufhin der Divisionskommandeur mich anrief: “Der MInister will Disziplinare Würdigung gemeldet haben”, was selbstverständlich war. Der Bataillonskommandeur mit seiner Disziplinargewalt eines Bataillonskommandeus und ich mit der eines Regimentskommandeurs, der höchsten in der Armee, und zugleich als Einleitungsbehörde, waren schon dabei aufzuräumen. Das Ergebnis wurde auf dem Dienstweg dem Minister gemeldet, womit die Sache erledigt war. Damit hatte die Truppe die Angelegenheit im Selbstreinigungsprozess erledigt. Man muss der Truppe zutrauen, das zu können und auch zu tun. Wie heißt es in der Seefahrt? Probleme werden auf See erledigt.

  13. 25
    HaraldGoronzy

    Es liegt die Vermutung, der Verdacht nahe, dass ein “Insider”, ein” Wohlwollender”, ein “Wissender” dem Herrn Sascha Rauschenberger die Feder geführt hat.
    Die rechtsextremen Vorfälle in der BW, speziell in der Fallschirmjägertruppe datieren in eine Zeit schon weit vor 2017.
    Siehe hierzu das Dossier Nr. 28 von Paul Schäfer:”Bundeswehr und Rechtsextremismus” (in 1998-2)

    Die politische Klasse war und ist aufgefordert sich schützend vor seine Soldaten zu stellen, besonders
    in der derzeitig schwierigen Zeit, in der “Wehrhafte Demokratie” zum Feindbild stilisiert wird.
    Hierzu hat Pascal Kober in der FAZ v. 02.07.2020 sehr treffend die politische Klasse und die sie tragende demokratische Gesellschaft aufgefordert:”Wir sind den Soldaten eine Antwort schuldig”.
    (MdB/FDP und ehemaliger Militärseelsorger).

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