Kann auch die MT den Meister in Verlegenheit bringen?

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Das Tempo, welches der Wettkampfkalender der MT Melsungen vorgibt, ist geradezu atemberaubend. Das bevorstehende Spiel der Nordhessen bei der SG Flensburg-Handewitt ist der vierte von fünf Einsätzen innerhalb von nur 14 Tagen. Zusätzlich zu den Begegnungen in der Liqui Moly Handball-Bundesliga bestritten die Nordhessen in dieser Zeit auch noch zwei Matches im EHF Cup. Nun also steht der Gang zum amtierenden Titelträger auf dem Plan. Der ist am Wochenende überraschend in Göppingen gestrauchelt. Was zum Kräftemessen am Mittwoch ab 19:00 Uhr in der Flens Arena unweigerlich die Frage aufwirft: Kann auch die MT den Meister in Verlegenheit bringen? Die Vorberichterstattung auf SKY startet um 18:30 Uhr.

Die Grundsätzlich Antwort auf die Eingangsfrage lautet: Ja! Dass die MT Melsungen an guten Tagen auch einem Team wie der SG Flensburg-Handewitt das Leben schwermachen kann, hat sie während der fast 15-jährigen gemeinsamen Erstligahistorie jedoch erst fünf Mal gezeigt. Und das ist schon länger her. Außer dem 33:32-Sieg in 2015 gelangen den Nordhessen vier Unentschieden. Das letzte im Dezember 2016, beim 24:24 in der Kasseler Rothenbach-Halle. Klar, die Gesichter der beiden Kontrahenten haben sich seitdem enorm verändert, insofern lassen sich solche Ergebnisse auch keinesfalls als Grundlage heranziehen, um irgendwelche Chancen für das bevorstehende Kräftemessen auszuloten.

Fakt ist: Der Tabellensiebte MT Melsungen verzeichnet – bei einem Spiel weniger – sechs Minuspunkte mehr auf seinem Konto als der aktuelle Zweite SG Flensburg-Handewitt. Damit ist dieser Gegner für die Rotweißen auch nicht der erste Maßstab. Das sind dann eher in Reichweite befindliche Mannschaften wie die aus Berlin und Hannover, gegen die die MT übrigens noch antreten muss. Nichtsdestotrotz wollen die Schützlinge des neuen Trainers Gudmundur Gudmundsson am Mittwoch die Punkte nicht kampflos in Flensburg abliefern. Im Gegenteil: Wenn es im Angriff so floriert, wie zuletzt gegen EHF Cup-Gegner Bjerringbro, dann werden die Flensburger zumindest in der Abwehr einigermaßen gefordert sein. Auf der anderen Seite ist die Defensive geradezu die Achillesferse der MT. Hier gilt genau das Umgekehrte: Schaffen es die Nordhessen nicht, wesentlich besser zu stehen als eben gegen Bjerringbro, dürfte Flensburg kaum Mühe haben, seinem Favoritenstatus gerecht zu werden.  

“Wir haben zu wenig Zeit, um Grundsätzliches zu ändern, werden aber nichts unversucht lassen”, sagt Gudmundur Gudmundsson. Dem erfahrenen Coach, der als akribische Analytiker und gewiefter Taktiker gilt, ist zuzutrauen, dass er auch mit der Justierung kleiner Stellschrauben wirksame Effekte auslösen kann. Sollte er neben dem verletzt ausfallenden Felix Danner auch noch auf den angeschlagenen Lasse Mikkelsen verzichten müssen, wird das seine Arbeit ganz sicher nicht leichter machen. Andererseits stehen mit Domagoj Pavlovic und Roman Sidorowicz gleich zwei weitere Regisseure im Kader. Dazu kehrt mit Johan Sjöstrand (trug in der Saison 2009/10 das SG-Trikot) der zuletzt wegen Erkältung fehlende Keeper ins Aufgebot zurück.

Im Flensburger Kader stehen mit Kreisläufer Johannes Golla und Rückraumspieler Jens Schöngarth übrigens gleich zwei Ex-Melsunger. Während Golla, der der MT-eigenen A-Jugend entstammt, in 2018 an die Förde wechselte, ist Schöngarth erst seit wenigen Wochen SG-Spieler. Der 203 cm lange Linkshänder stand von 2009 bis 2012 bei der MT unter Vertrag. Über die Stationen Lübbecke, Magdeburg und Göppingen heuerte er in 2019 beim Zweitligisten HSV Handball an und wurde Anfang Februar nach Flensburg ausgeliehen um dort den länger verletzten Magnus Röd zu ersetzen.
 
Bisherige Vergleiche MT – SG
29 Bundesligaspiele, davon 24 Siege SG, 1 Sieg MT, 4 Remis
Das letzte Spiel:

25.08.2019, MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt 19:24

Schiedsrichter in  Flensburg:
Fabian Baumgart (Neuried) / Sascha Wild (Offenburg); DHB-Aufsicht: Matthias Brauer

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