Einsatz des Hubschraubers zum Löschen von Bränden?

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Gerade aktuell wird wieder vor der besonderen Trockenheit der Wälder gewarnt und der damit einhergehenden gestiegenen Gefahr durch Waldbrände.

Auch hierzulande gehen Experten davon aus, dass die Sommer prognostizierend immer trockener werden.

Auch werden die einzelnen Hitzeperioden länger andauern. Damit steigt zwangsläufig die Gefahr durch Waldbrände.

Die Rekordhitzewelle im letzten Jahr brachte es deutlich hervor:

Es kam zu unkontrollierten Vegetationsbränden.

Unkontrollierte Flammenwalzen verzehren auch europäische Städte und Dörfer.

In Griechenland ist es uns ja schon länger bekannt. Dort kamen im letzten Jahr wieder viele Menschen durch Brände ums Leben.

Unkontrollierbare Waldbrände gab es aber auch in Schweden und freiwillige Feuerwehrleute aus den nördlichen Gebieten der Republik, rückten aus nach Schweden um dort zu unterstützen.

Die verheerenden Waldbrände in den USA, bei denen viele Menschen ihr Heim verloren haben (Bsp.: Thomas Gottschalk) des letzten Jahres sind uns noch gut im Gedächtnis.


Gemeldete Flächen und Waldbrände im Zeitraum vom 24.April 2018 – 24.April 2019

In Europa hat die Europäische Kommission ein System installiert namens EFFIS.

Haben sie jemals von EFFIS gehört? Wahrscheinlich nicht.

EFFIS ist das European Forest Fire Information System (EFFIS). Dieses listet exakt die Brände auf und erlaubt daher eine bessere Vorhersehbarkeit.

 

Leider kann man in diesem System auch ablesen  wie groß die vernichtete Fläche ist.

So wurden allein dieses Jahr in Deutschland (allein im April) schon 242 ha auf lange Zeit vernichtet.

 

Die Brandsaison geht erst los, darüber müssen wir uns klar sein. Der Sommer fängt erst an. Wie heiß er dieses Jahr werden wird, weiß leider nicht mal der Wetterfrosch.

 

Dieses System listet Wald und Flächenbrände auf, hinzu kommen natürlich noch die vielen Böschungsbrände, die die Feuerwehren jedes Jahr zu löschen haben. Auch ein Böschungsbrand kann ganz leicht zu einem Waldbrand werden.

 

Wie aber bereiten wir uns vor auf sogenannte Großschadensereignisse?

In den USA zum Beispiel gibt es sogenannte Löschflugzeuge, die eine große Menge Wasser aufnehmen können und ein Gebiet entsprechend nass machen können. 


Vom Feuerwehrmagazin empfohlener Tragekorb Waldbrand um wichtige Einsatzmittel anlassbezogen schnell parat zu haben.

Karl-Heinz Knorr, Amtsleiter der Feuerwehr Bremen und Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), hält Löschflugzeuge  laut eines Beitrages des Feuerwehrmagazines jedoch nicht für dringend erforderlich.

„Der bereits sehr gute Brandschutz in Deutschland mit 1,2 Millionen Feuerwehrkräften an 32.000 Standorten verfügt über sehr gute Ortskenntnisse und sehr kurze Eingreifzeiten, gute Infrastruktur in den Wäldern sowie kurze Meldezeiten so sagte er auf eine Anfrage.

Knorr verwies bei der Waldbrandbekämpfung darauf, dass es wichtiger sei

  1. Tanklöschfahrzeuge mit hoher Geländegängigkeit, Möglichkeiten zu Pump-and-Roll-Verfahren und Eigenschutzdüsen vorzuhalten.
  2. spezielle PSA für die Vegetationsbekämpfung zu beschaffen. Er fordert einlagige Jacken und Hosen sowie insgesamt leichte Einsatzkleidung, inklusive Schutzbrillen, plus D-Schlauch-Equipment und Waldbrand-Rucksäcke.
  3. Einsatz- und Führungskräfte speziell zu schulen. „Ein ausgedehnter Vegetationsbrand hat seine einsatztechnischen und -taktischen Besonderheiten und vor allem Gefahren. Denn kein anderer Einsatz hängt so vom Wetter beziehungsweise Wind ab, wie ein Vegetationsbrand“, so Knorr. Die Kräfte müssten beispielsweise den Einsatz von Karten und den Ringverkehr von TLF beherrschen.
  4. die Verfügbarkeit von Hubschraubern der Bundeswehr zu erhöhen.

Knorr weiter: Zudem ließen Hubschrauber – beispielsweise im Gebirge – Wasserabwürfe zu, die für Flächenflugzeuge schwer zugänglich seien. Das Befüllen im Schwebezustand könne weiterhin an jeder geeigneten Stelle passieren. Auch sei es möglich, vorgefüllte Behälter in weniger als einer Minute anzuhängen. Die selbsttätige Entnahme von 5.000-Liter-Behältern erfordere lediglich eine Gewässertiefe von 3 Metern. „Also kurze Wiederkehrzeiten und kurze Löschintervalle“, erklärt Knorr.


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Der Einsatz von Löschflugzeugen wird hierzulande schon aufgrund der hohen Kosten kaum realisierbar sein. Auch fehlen geeignete große Wasserflächen zur Aufnahme mittels Flugzeug.

Der Einsatz eines Hubschraubers jedoch erscheint durchaus sinnvoll.

Zur Aufnahme und Befüllung der Lastbehälter reicht eine Wassertiefe von 3 Metern aus.

Sowohl die Bundespolizei in Fuldatal als auch die Bundeswehr in Fritzlar verfügen über geeignete Kapazitäten zur Wartung und Pflege sowie über das fliegerische Personal.

Nordhessische Waldgebiete

 

Dennoch bleibt natürlich festzustellen, dass eine Waldbrandbekämpfung aus der Luft immer nur als unterstützende Maßnahme, zur bodengebundenen Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden kann.

Erst das Zusammenspiel der Boden und der Lufteinheiten bringt effektiven Nutzen.

 

Vernichtete Fläche

Mit Löschwasserabwürfen sind zuerst schnell laufende Feuersäume zu bekämpfen. Hier wird wirksam eine weitere Ausbreitung des Feuers unterbunden.

Dann kommen die Bodeneinheiten zum Zuge um das einmal niedergeschlagene Feuer auch tatsächlich zu beenden.

Wichtig ist hierbei absolut das Zusammenspiel. Beide Einheiten müssen immer wissen was die andere macht und wo sie sich befindet.

Vernichtete Fläche

Man kann sich leicht vorstellen, dass ein Wasserabwurf aus der Höhe von mal eben 5000 Litern Wasser nicht nur ein bisschen nass macht, sondern schwere bis sogar tödliche Verletzungen hervorrufen kann.

Daher gilt :

  • Maximaler Abstand der Einsatzkräfte: in Sichtweite zur nächsten Einsatzkraft;
  • je eingesetzter Einheit mindestens ein Funkgerät;
  • Signalpfeife für jede Einsatzkraft.

 

Vom Umweltbundesamt veröffentlichte Daten zeigen:

Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch verstärken. So soll sich die Niederschlagswahrscheinlichkeit in immer heißer werdenden Sommern verringern und damit für höhere Trockenheit sorgen – die Grundvoraussetzung für Vegetationsbrände.


FAZIT:

Hubschrauber werden auch bei uns sinnvoll für diese Sachen eingesetzt.

Eine Nachfrage ergab, dass auch die freiwillen Feuerwehren zusammen mit der Bundespolizei bereits solche Einsätze geübt haben.

Der aktuelle Brand im Bereich Vechta, der sich an Ostern entzündete ist noch nicht komplett gelöscht. Auch hier werden große Hubschrauber der Bundeswehr eingesetzt um Wasser von oben auf die Brandtstellen abzuwerfen.

 

 

 
http://effis.jrc.ec.europa.eu/


 

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