„I AM MINT“ Berufsorientierung bei sera in Immenhausen
Immenhausen. Wie funktioniert eine Dosierpumpe? Und wie steckt man einen elektronischen Schaltkreis zusammen? Das erfuhren zwei Schulklassen der Immenhäuser Freiherr-vom-Stein-Schule im Rahmen des „I AM MINT“-Projektes. Sie besuchten an zwei Vormittagen die sera Gruppe in Immenhausen, eine unabhängige Familienunternehmensgruppe. Gegründet wurde das Unternehmen in 1945. Als eines der weltweit führenden deutschen Unternehmen bietet sera auf dem Gebiet der Dosier- und Kompressorentechnik effiziente, auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Applikationslösungen, bei denen es auf die exakte Dosierung, Förderung und Kompression von Flüssigkeiten und Gasen ankommt. Das Unternehmen beschäftigt am Standort 200 Mitarbeiter und 22 Auszubildende.
Auf dem Programm des Unternehmensbesuchs stand für die insgesamt 40 Schüler das Kennenlernen des Unternehmens und der Ausbildungsberufe, insbesondere der MINT-Berufe: Zerspanungsmechaniker, Produktionstechnologen und Industriemechaniker. Nach einem Rundgang durch das Firmengebäude des Dosierpumpenherstellers lernten die Schüler die Produktion kennen. Natalie Lieder, Personalreferentin bei sera, unterstrich die Wichtigkeit der MINT-Berufsorientierung: „Den Fachkräftemangel im MINT-Bereich spüren wir schon heute, voraussichtlich wird die Situation in Zukunft sogar noch kritischer. Um dem entgegenzuwirken, wollen wir dazu beitragen, Schülern die Vielseitigkeit und Wichtigkeit von MINT zu vermitteln und sie dafür zu sensibilisieren. Durch Technik zum Anfassen wollen wir ihr Interesse wecken und den Schülern die Möglichkeit bieten, ihre Begabungen im MINT-Bereich zu entdecken.“
„I AM MINT“-Projektkoordinatorin Petra Draschoff-Hennig ergänzte: „In den Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik wachsen die personellen Engpässe. Im Oktober 2018 waren in Deutschland fast eine halbe Million MINT-Stellen unbesetzt. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, müssten sich mehr junge Leute für einen MINT-Beruf begeistern. Für Unternehmen lohnt es sich, das „I AM MINT“- Projekt aktiv zu unterstützen. Über diesen Weg finden Unternehmen die passenden und wirklich interessierten MINT-Auszubildenden. Die Schüler haben die Chance, durch das Projekt die Betriebe und die technischen Berufe kennenzulernen.“
Im praktischen Teil bekamen die Neuntklässler die Möglichkeit, einen Parcours mit verschiedenen Aufgaben zu durchlaufen. So lernten die Jugendlichen u.a. das Innenleben einer Dosierpumpe durch das Auseinander- und Zusammenbauen kennen. An anderen Stationen steckten die Schüler einen kleinen elektronischen Schaltkreis zusammen oder erfuhren, wie ein Kugelventil funktioniert.
Zum Abschluss besuchten die Schülergruppen die Kläranlage in Immenhausen und konnten vor Ort erleben, wie eine Dosierpumpe von sera im praktischen Einsatz funktioniert.
Zum Hintergrund:
Das hessenweite Projekt „I AM MINT“ wurde im Jahr 2012 ins Leben gerufen und wird von SCHULEWIRTSCHAFT durchgeführt. Ziel ist es, mehr junge Menschen für die MINT-Berufe zu gewinnen, um dem Fachkräftemangel in diesen Berufen entgegenzutreten. Das Projekt wird gefördert von der Hessischen Landesregierung und der Bundesagentur für Arbeit.
Aktuell existieren in Hessen bereits über 340 Kooperationen, allein 72 davon in Nordhessen. Bisher haben über 900 interessierte nordhessische Schüler an Unternehmensbesuchen teilgenommen. Sie konnten ihre Vorstellungen über Berufe in naturwissenschaftlich-technischen Berufen konkretisieren und damit ihren Berufsfindungsprozess weiterentwickeln.
Interessierte Schulen und Firmen, die bei „I AM MINT“ mitmachen wollen, melden sich bitte bei:
Projektkoordinatorin Petra Draschoff-Hennig
Tel. 0561 1091-325
SCHULEWIRTSCHAFT Nordhessen
www.schule-wirtschaft-nordhessen.de
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