Ukraine / Russland: das Flugzeugproblem durch Sanktionen

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Kleine Denksportaufgabe für Experten:
NETZFUND

Wenn bei den Sanktionen vergessen wurde, das Hirn einzuschalten:

Überall auf der Welt besitzen die Fluggesellschaften keine eigenen Flugzeuge, sondern leasen sie.
Die EU hat Sanktionen gegen Russland verhängt und die europäischen Leasinggesellschaften verpflichtet, alle geleasten Flugzeuge aus Russland bis zum 28. März zurückzunehmen. Das sind insgesamt 520 Flugzeuge.

 

 

Da tanzt der Bär…

 

 

Dazu Phil Seymour, der Vorsitzende der Association of European Leasing Companies:

“1. Rückgabe von 520 Flugzeugen! Und wie macht man das? Die Russen sagten, wenn Sie sich weigern, sie uns zu leasen, holen Sie sie selbst zurück! Wie können wir 520 Besatzungen nach Russland bringen, wenn der Luftraum in Russland, Weißrussland und der Ukraine gesperrt ist? Wir können nicht einfliegen!

2. Sobald die Übergabe auf russischen Flughäfen stattgefunden hat, werden die Flugzeuge nicht mehr russisch sein. Aber ein nicht-russisches Flugzeug darf nicht im russischen Luftraum fliegen – er ist gesperrt! Wir werden nicht ausfliegen können!

3. Die Leasinggesellschaften sind in diesem Fall die Initiatoren der Beendigung dieser Leasingverhältnisse. Bei der ursprünglichen Berechnung der Kosten für die Geldbußen in einem solchen Fall sind wir alle auf einmal bankrott. Es ist einfacher, in Konkurs zu gehen, als die Bretter zurückzuerobern. Es ist billiger.

4. Der Februar ist vorbei, und Russland muss die Leasingraten für den Monat zahlen. Russland ist zahlungswillig, kann aber nicht zahlen, weil es vom SWIFT-Verfahren ausgeschlossen ist. Wir selbst müssen Bußgelder wegen der Kündigungen zahlen, haben aber angesichts der fehlenden Zahlungseingänge aus Russland kein Geld dafür!

5. Selbst wenn wir diese Flugzeuge zurücknehmen – was machen wir mit ihnen? Wir brauchen sie nicht, niemand will sie und es ist unmöglich, sie zu verkaufen!

6. Die Boeings amerikanischer Leasinggesellschaften sind nicht betroffen. Wenn Europa den Russen die Flugzeuge wegnimmt, werden die USA Russland mit ihren Boeing-Flugzeugen beliefern und zur weltweiten Nr. 1 unter den Flugzeugbauern werden, was sowohl die europäische Leasinggesellschaft als auch Airbus in den Ruin treiben wird.”

weiterhin:

7. Da die Flugzeuge nun nicht zurückgeführt werden können fallen wohl Park-/Abstellkosten an. Diese können aber nicht beglichen werden, da SWIFT-Transaktionen nicht möglich sind. Das gilt auch für zusätzliche Services wie Bewachung und Instandhaltung. Zudem gibt es dafür keinerlei Verträge.”

8. Sollten diese 520 Flugzeuge daher Schaden nehmen, wären dafür die Leasinggesellschaft weil Eigentümer verantwortlich. Sie müssen den Gesellschaftern gegenüber rechtfertigen wie sie für Aufbewahrung und Bewachung gesorgt haben. Im schlimmsten Fall könnten 520 Flugzeuge… unbrauchbar werden. Sie müssten als Schrott abgeschrieben werden, dessen Beseitigung auch noch zu bezahlen wäre.

9. Das hat natürlich Auswirkungen auf alle anderen Leasingverträge, da die Leasinggesellschaft Pleite wäre. Eigentlich schon schwebend IST!

10. Korrekter Weise müssten die so betroffenen Leasinggesellschaften jetzt vorsorglich Insolvenz anmelden.

11. Die Haftungsfrage sowie die mögliche Versicherungsfrage sollte Rechtsgeschichte schreiben.

12. Da Frankreich und Deutschland das Vermögen und Eigentum (z.B. Yacht) beschlagnahmt haben, könnte das auch – aus russischer Sicht – auf die 520 Flugzeuge zutreffen.

13. Wie schon erwähnt: das betrifft zum Glück nur europäische Flugzeughersteller und NICHT Boeing!

 

 

FAZIT:
Schade, schade, schade…

 

Gut gemacht , wir haben das! (Meister Yoda)

 

 

 

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