Ein Kommentar zur neuen Generation der „Demokratietrainerinnen“
Es gibt mittlerweile kaum eine Woche, in der nicht irgendwo ein „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ angekündigt wird. Meist getragen von irgendwelchen Initiativen mit wohlklingenden Namen, finanziert aus Landes- oder Bundesmitteln. Und vorne stehen dann junge Frauen, kaum älter als 20, die sich als „Referentinnen für politische Bildung“ verstehen. Sie wollen den „älteren Generationen“ beibringen, wie man richtig diskutiert, richtig denkt – und vor allem, was man nicht sagen darf. Sie preisen das „Üben konkreter Gesprächssituationen“ an, also stereotype Antworten, statt echtem demokratischer Diskussion.
Das Ganze läuft unter dem edlen Etikett „Demokratieförderung“. In Wahrheit ist es jedoch eine politisch gefärbte Erziehungsmaßnahme.
Die neue Belehrungsschicht
Diese jungen Frauen haben zumeist etwas mit „Kommunikation“, „Sozialwissenschaften“ oder „Politikmanagement“ studiert – schöne Studiengänge, in denen man viel über Diskurse, Machtstrukturen und Diskriminierung lernt, aber wenig über das Leben an sich. Danach folgt der Einstieg in die staatlich finanzierte Seminarwelt: Fördergelder, Honorare, Anträge.
Man arbeitet nicht acht Stunden am Tag in einem echten Beruf, sondern tingelt von Workshop zu Workshop – als „Argumentationstrainerin gegen Rechts“, als „Moderatorin für demokratischen Diskurs“ oder als „Expertin für Vielfalt“.
Das klingt nach Idealismus. Tatsächlich ist es ein Geschäftsmodell.
Was sie wirklich lehren
Wenn Menschen in ihren Vierzigern, Fünfzigern oder Sechzigern, die ihr Leben lang gearbeitet, Steuern gezahlt und dieses Land mitgetragen haben, sich anhören müssen, wie Zwanzigjährige ihnen die Demokratie erklären wollen, wird’s grotesk.
Denn: Wir haben alle schon genug erlebt, um zu wissen, was Demokratie wirklich bedeutet – und was sie längst nicht mehr ist. Demokratie war einst das Mitspracherecht des Volkes, das freie Wort, die offene Debatte. Heute wird sie zunehmend zur pädagogischen Spielwiese, auf der man abweichende Meinungen als „Stammtischparolen“ abtut.
Wenn ein Bürger sagt:
„Das Leben ist zu teuer geworden, das Gas unbezahlbar, die Politik versagt,“
dann gilt das bei diesen Trainerinnen sofort als populistisch, als gefährlich, als Zeichen von „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“.
Die Ideologie hinter dem Training
Das Muster ist immer gleich: Man predigt Toleranz, aber duldet keine abweichenden Gedanken. Man redet von Meinungsfreiheit, aber meint nur die eigene Meinung. Man ruft nach Vielfalt – aber bitte nur in der Hautfarbe, nicht in der Haltung.
Was als „Demokratieförderung“ verkauft wird, ist in Wahrheit Gesinnungspflege.
Die Workshops zielen nicht darauf, Demokratie zu lehren, sondern Deutungshoheit zu festigen.
Und das Absurde: Der Staat bezahlt es auch noch. Programme wie „Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ finanzieren mit Steuergeld jene, die das Wort Demokratie inzwischen wie eine Waffe gegen Andersdenkende benutzen.
Die Realität am Stammtisch
Dort draußen – in Werkhallen, in Pflegeheimen, auf Baustellen, in Familien – sitzen Menschen, die das Rückgrat dieses Landes bilden. Die wissen, wie es sich anfühlt, wenn Rechnungen explodieren, Löhne stagnieren, Renten kaum reichen. Wenn sie ihren Frust äußern, werden sie von den hochsubventionierten Bildungsreferentinnen als „problematisch“ markiert.
Man kann es drehen, wie man will: Das ist keine Demokratieförderung, das ist Demokratieverhöhnung.
Fazit: Erwachsene brauchen keine Nachhilfe in Demokratie
Die Generation, die dieses Land aufgebaut hat, braucht keine Nachhilfe von Studienabsolventinnen, die noch nie Verantwortung getragen, geschweige denn eine Schicht durchgearbeitet haben.
Demokratie lebt nicht von PowerPoint-Folien und Rollenspielen, sondern von echter Rede, Streit, Widerspruch.
Und die jungen, missionarischen Belehrerinnen sollten vielleicht erst einmal lernen, was Demokratie nicht ist:
- Kein pädagogisches Dauerprojekt.
- Kein Safe Space gegen Meinungen, die unbequem sind.
- Kein Spielfeld für staatlich alimentierte Aktivistinnen, die Bürger erziehen wollen.
Bis dahin wäre weniger Belehrung und mehr Bodenhaftung wohl der ehrlichere Beitrag zur Demokratie.

Pressestelle LANDKREIS KASSEL | presse-service.de