Donald Trump hat es wieder getan: Er hat ein paar Sätze gesagt, die alle europäischen Kommentatoren in Schockstarre und Euphorie zugleich versetzt haben. Plötzlich sei eine „Wende“ erkennbar, weil er der Ukraine angeblich zutraut, das gesamte von Russland besetzte Staatsgebiet zurückzuerobern.
Na und? Glaubt wirklich jemand in Brüssel, Paris oder Berlin, dass Trump damit meinte, Amerika würde den Löwenanteil der Arbeit übernehmen? Mitnichten. Er hat nur höflich angedeutet: „Mit eurer Kohle, eurer Geduld und eurer Naivität könnt ihr’s vielleicht schaffen.“
Die USA – cleverer Verkäufer im Schafspelz
Trump weiß, wie man Geschäfte macht. Waffen verkaufen? Gerne. Aber bitte an die EU, die brav zahlt, egal wie hoch der Preis ist. Und wenn die Amerikaner nebenbei noch ein paar Zölle auf europäische Waren draufpacken – umso besser. Europa zahlt doppelt: für Waffenlieferungen und für Strafzölle.
Und wer kontrolliert eigentlich, wohin all die Waffen wirklich gehen? Es gibt längst Gerüchte, dass Selenskyj einen Teil weiterverkauft oder zumindest verschiebt. Aber Hauptsache, die EU überweist Milliarden ohne zu murren. Kontrolle? Fehlanzeige. Man vertraut lieber blind, solange die große Erzählung von Freiheit und Demokratie weiterläuft.
Europa als Zahlmeister ohne Einfluss
Die EU liefert Geld, Waffen, Logistik – und bekommt im Gegenzug was? Abhängigkeit. Politisch wie wirtschaftlich. Während die Amerikaner ihre Interessen knallhart durchsetzen, spielt Europa den treudoofen Zahlmeister. Wer die Rechnung bezahlt, sollte wenigstens am Tisch sitzen dürfen – stattdessen darf Europa bestenfalls applaudieren, wenn Trump wieder einmal launig verkündet, die Ukraine könne „alles zurückerobern“.
Politisches Theaterspiel statt Strategie
Die EU wirkt wie eine Laienspielgruppe, die auf eine große Bühne stolpert, während Trump Schach spielt. Man hält pathetische Reden, inszeniert Solidarität und klopft sich auf die Schultern. Doch am Ende bleibt Europa die Fußmatte, über die die USA ihre Stiefel abstreifen, bevor sie die Gewinne einstreichen.
Fazit: Dumme Zahler statt kluge Strategen
Man muss es so hart sagen: Europa verhält sich dümmer, als es nötig wäre. Statt eine eigenständige Linie zu entwickeln, zahlt man, gehorcht und lässt sich über den Tisch ziehen. Trump spielt den starken Mann, die Ukraine spielt den tapferen Helden – und die EU spielt den nützlichen Idioten.
Was hat Trump genau gesagt (und was nicht)?
- Trump verkündete auf Truth Social, kurz nach einem Treffen mit Selenskyj an der UN-Generalversammlung, er halte es für möglich, dass die Ukraine „in ihrer ursprünglichen Form“ alle Territorien zurückerobern könne, die Russland seit dem Kriegseintritt 2022 besetzt habe. Er betonte, dafür seien „Zeit, Geduld und finanzielle Unterstützung Europas und besonders der NATO“ nötig.
- Wörtlich sagte er:
- „I think Ukraine, with the support of the European Union, is in a position to fight and WIN all of Ukraine back in its original form. With time, patience, and the financial support of Europe and, in particular, NATO, the original borders … is very much an option.“
- Wichtiger Punkt: Er machte keine verbindlichen Zusagen über neue US-Militäreinsätze, keine Truppen, keine Garantie, dass Amerika direkt intervenieren wird. Reuters merkt ausdrücklich an: „he gave no indication of how that would affect U.S. policy.“
- Er setzte zuvor auch auf Landabtretungen als Verhandlungsoption, oder zumindest hat er Verhandlungen als Weg gesehen, das heißt: seine neue Rhetorik ist ein relativer Kurswechsel, kein sicherer Strategiewechsel.
Also: Trump sagt, die Möglichkeit sei da — mit der Unterstützung Europas und der NATO — aber er verspricht nicht, dass Amerika den Löwenanteil dieser Unterstützung übernimmt.
Wo unterstützt er — und wo nicht?
- Er lässt offen, in welchem Umfang die USA direkt militärisch eingreifen würden (Truppen, Bodenoffensiven etc.).
- Er signalisiert, dass Europa und insbesondere die EU stärker in die Pflicht genommen werden sollen — er platziert den rhetorischen Ball klar bei ihnen.
- Es gibt Berichte, dass die USA Waffenkäufe an europäische Staaten zulässt, solche Lieferketten zulässt — also dass Rüstungsauslieferungen erfolgen. Aber das heißt nicht zwangsläufig: volle Risikoübernahme.
- Teilweise wird berichtet, dass Washington den Verkauf gewisser Waffensysteme an europäische Staaten einschränkt oder zögert, bestimmte Systeme herauszugeben, weil der Vorrat knapp sei oder Prioritäten gesetzt werden.
In Summe: Er pusht die Forderung, Europa müsse zahlen und liefern — aber er bietet nicht, dass die USA all-in gehen. Ein eleganter Schachzug: man hebt die Erwartungen, ohne die Verantwortung vollständig zu übernehmen.
Wenn Europas Führer weiterhin wie Statisten spielen, zahlen sie bald doppelt
Also, ganz offen: Die EU-Strategie im Ukraine-Konflikt wirkt zurzeit wie eine Mischung aus Panik, Schuldzuweisung und teurem Gemurkse — und Trump spielt derweil Schach mit euch, während ihr noch die Figuren sortiert.
- Rhetorische Überforderung statt strategischer Stärke
Die EU-Führer verhalten sich, als hätten sie vergessen, dass Politik auch Durchsetzungsvermögen bedeutet. Wenn Trump nun plötzlich fordert, Europa solle liefern — welch Überraschung —, dann applaudiert ihr brav, während ihr selbst kaum noch Handeltes vorzuweisen habt. - Finanziererin wider Willen
Ihr zahlt für Waffen, übernimmt logistische Kosten, macht Klimaabkommen, Energieimporte, Sanktionen — aber habt dabei wenig Einfluss auf Richtung und Kontrolle. Wenn Trump in seiner Rede quasi sagt: „Mit eurer Kohle könnt ihr’s machen“ — dann ist das kein Kompliment, sondern eine Aufforderung, euch auszubeuten. - Mangelnde Transparenz und Kontrolle der Lieferketten
Die EU kauft Waffen — und möglicherweise muss sie mitansehen, wie Selenskyj einen Teil weiterverkauft oder verschiebt. Wenn ihr nicht einmal wisst, wohin euer Geld fließt, dann agiert ihr wie naive Scheckbuchhalter einer Schurkenpolitik. - Zölle, Abhängigkeiten, Demutsgesten
Trump kann Zölle hochdrehen, Handelsbarrieren errichten — und ihr schaut zu. Ihr hängt immer noch zu stark in wirtschaftlichen Abhängigkeiten (Energie, Rohstoffe, Handel), um wirklich Gegenmacht zu bilden. Europa mag moralisch aufrecht sein — aber in realpolitischer Hinsicht stellt es zu oft nur die Fußmatte bereit. - Blinde Überheblichkeit gegenüber demokratischen Ansprüchen
Ihr glaubt, mit gutem Willen und pathetischen Reden verändert man Kriege? Politik ist kein Theater. Wenn ihr nicht bereit seid, Risiken und Folgen zu tragen — statt nur zu zahlen —, dann werdet ihr von denen verarscht, die genau wissen, wie man Reden führt.