Was will Selenskyj? Lieber eine Niederlage statt Friedensverhandlungen? Sein Dilemma.

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Der “Diener des Volkes” ist zum “Diener vieler Herren” mutiert

Putin sagt, dass der Einmarsch der Ukraine in russisches Territorium die zuvor möglichen Friedensgespräche sinnlos gemacht hat. Warum hat sich Selenskyj statt eines Dialogs dafür entschieden, den Krieg fortzusetzen, und welche Konsequenzen wird dies für Kiew haben?

Der Versuch einer Fernanalyse:

Die wichtigste Frage lautet, ob Selenskyj mehr von einer Niederlage hat als von Friedensverhandlungen.Diese Frage ist als sehr komplex zu bewerten und hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sowohl auf persönlicher als auch politischer Ebene berücksichtigt werden müssen. Er steht zweifellos vor einem Dilemma: Zugeständnisse an Russland könnten innenpolitisch als Verrat wahrgenommen werden, während die Verweigerung von Verhandlungen zwangsläufig zu weiteren Zerstörungen und Leiden in der Ukraine führen.

1. Politische Perspektive: Selenskyj hat sich seit Beginn des Krieges gegen Russland klar gegen eine Kapitulation und für die territoriale Integrität der Ukraine ausgesprochen. Eine Niederlage, die möglicherweise eine Kapitulation oder den Verlust von Teilen des Landes bedeuten könnte, würde seine politische Position erheblich schwächen. Er könnte das Vertrauen der Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft verlieren, die ihn bisher in seinem Widerstand unterstützt haben. Ein Verlust könnte ihn auch als Präsidenten destabilisieren und möglicherweise zum Ende seiner politischen Karriere führen. Dies ist hinsichtlich seiner Äußerungen, dass es nicht mehr kandidieren will, faktisch zu vernachlässigen.

2. Persönliche Perspektive: Selenskyj hat als Präsident und Symbol des ukrainischen Widerstands international hohes Ansehen gewonnen. Eine Niederlage würde dieses Ansehen stark beeinträchtigen. Zudem könnte eine solche Entwicklung persönliche Gefahren für ihn und seine Familie mit sich bringen. Friedensverhandlungen hingegen könnten ihm die Möglichkeit bieten, als jemand in Erinnerung zu bleiben, der versucht hat, sein Land trotz enormer Herausforderungen zu schützen. Allerdings wäre eine Niederlage niemals ihm zuzurechnen, sondern den Soldaten, auf die er nur begrenzt Einfluss hat.

3. Friedensverhandlungen: Selenskyj hat zwar signalisiert, dass er zu Verhandlungen bereit ist, diese aber an bestimmte Bedingungen geknüpft, insbesondere den vollständigen Rückzug russischer Truppen aus besetzten Gebieten. Er steht vor einem Dilemma: Zugeständnisse an Russland könnten innenpolitisch als Verrat wahrgenommen werden, während die Verweigerung von Verhandlungen zu weiteren Zerstörungen und Leiden in der Ukraine führen könnte. Politisch könnte ein Verhandlungserfolg, bei dem die Ukraine ihre wichtigsten Interessen wahren kann, Selenskyjs Position langfristig stärken. Jedoch erscheint es absolut unwahrscheinlich, dass die Positionen Selenskyjs auch nur annhährend erfüllt würden. Die Stange hierfür hängt viel zu hoch. Russlands Position am Verhandlungstisch wäre ungleich größer.

4. Internationale Perspektive: Selenskyj steht unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der westlichen Länder, die ihn sowohl militärisch als auch finanziell unterstützen. Diese Länder könnten Druck auf ihn ausüben, weiter zu kämpfen und einen Sieg zu erringen.

Konkrete Schritte in Richtung Frieden sind bislang nur von China und Ungarn unternommen worden. Wie dies von den westlichen Staaten kommentiert wurde, dürfte noch jedem in Erinnerung sein.

Sollte Selenskyj nun also Friedensverhandlungen trotzdem zustimmen und eine Lösung präferieren, die eine Teilung ds Landes vorsieht, würden sich die westlichen kriegsantreibenden Länder wie die USA, Deutschland, Groß-Brittanien und Frankreich gänzlich von ihm zurückziehen. Sie würden von ihm damit brüskiert werden.

Auch Investitionen hinsichtlich eines Wiederaufbaus, würden viel spärlichen fliessen als bei einer Niederlage. Niemand im Westen bräuchte dann mehr “Kriegstüchtig werden”.

Die alte Ordnung wäre wieder hergestellt.

Fazit: Selenskyj sitzt faktisch zwischen zwei Stühlen.

Der “Diener des Volkes” ist wahrlich zum “Diener vieler Herren” mutiert.

Macht er das eine verliert er, macht er das andere, verliert er auch.

Der Vorstoß ins russische Gebiet hinein, könnte der hilflose Versuch sein, sich entweder

  • in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen.
  • oder eine Niederlage (im besten Fall eine Einkesselung ohne viele Verluste) herbeizuführen. Dafür spricht die Vernachlässigung anderer Gebiete, zu Gunsten der Bildung von Reserveeinheiten, für den Vormarsch auf KURSK und die massive Zusammenführung der letzten Truppen.

Gegenüber seinen westlichen (falschen) Freunden würde es aussehen, als wäre ihm die Macht genommen worden, die Situation noch zu ändern.

Das Scheitern der militärischen Anführer wäre nicht sein Scheitern.

Er würde mit relativ erhobenem Haupt abtreten, er der er bis zum letzten Tag für sein Volk gekämpft hat. Er der alles gegeben hat um sein Volk und sein Land zusammen zu halten.

Die Geschichte wird es zeigen wie man ihn dereinst beurteilt

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