Nidderau/Kassel/Oberursel (dpa/lhe)
Angesichts akuter Nachwuchssorgen droht traditionellen Chören in Hessen langfristig das Ende. Besonders betroffen sind Männerchöre. Viele hätten es versäumt, sich rechtzeitig zu verändern, sagt Michael Neigert, Präsident des Hessischen Chorverbands. Auch der Mitteldeutsche und der Hessische Sängerbund beobachten solche Entwicklungen. Ursache seien gesellschaftliche Veränderungen, teils auch fehlender Modernisierungswille. Die Chöre sind häufig überaltert, werden immer kleiner und leiden zudem unter großer Konkurrenz im Freizeitbereich, beispielsweise durch Sportvereine.
«Viele traditionelle Chöre – darunter auch viele Männerchöre – haben Probleme bei der Nachwuchsgewinnung», sagt Lutz Berger vom Hessischen Sängerbund. Mit dem traditionellen Repertoire hätten es diese Chöre bei der Gewinnung neuer Mitglieder schwer. Einen regen Zulauf erleben dagegen Projektchöre, die sich nur zeitlich begrenzt oder zu einem bestimmten Anlass bilden. Wie viele Männerchöre es in Hessen noch gibt, ist unklar. Die drei Verbände vertreten in Hessen rund 3000 Chöre.
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