Köln. Toyota Gazoo Racing bewahrt seine weiße Weste in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2019/2020: Bei den Sechs Stunden von Fuji, dem zweiten Rennen der Saison, holte das Team erneut einen Doppelsieg. Gleichzeitig war es für den amtierenden Weltmeister der siebte Erfolg in acht Jahren beim Heimrennen.
Der erste Platz ging an den TS050 Hybrid #8 mit Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley, die einen Start-Ziel-Sieg feierten. Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López im TS050 Hybrid #7 machten den Doppelsieg für das Toyota Gazoo Racing Team perfekt. In der Gesamtwertung liegen nun beide Crews punktgleich auf Rang eins, in der Teamwertung führt Toyota Gazoo Racing mit 35 Punkten vor Rebellion.
Erstmals kam am Rennwochenende das neue Handicap-System zum Einsatz, das die Fahrzeuge auf Basis der aktuellen Platzierung im Gesamtklassement mit Leistungsstrafen belegt. Und das hatte Folgen für die ersten Rennrunden. Mit Sébastien am Steuer hielt der TS050 Hybrid #8, der mit einem Handicap von einer Sekunde pro Runde belegt wurde, zunächst einem Angriff Ginetta #5 stand und ging von Anfang an in Führung.
Kamui im Auto #7 lieferte sich mit einer Zeitstrafe von 1,4 Sekunden pro Runden einen spannenden Kampf um den zweiten Platz. Zwar hatte er gegenüber Rebellion #1 in den ersten Kurven das Nachsehen, konnte aber nach einer Safety-Car-Phase viermal in Folge am Ende der Runde überholen, nur um dann jeweils vor der ersten Kurve erneut überholt zu werden. Hier zeigte sich der Top-Speed-Vorteil des Rebellion von 40 km/h, eine Folge der Kraftstoff- und Hybrid-Boost-Beschränkungen des Handicap-Systems.
Nachdem sich die beiden TS050 Hybrid an der Spitze festgesetzt hatten, konnten sie ihren Vorsprung stetig ausbauen, unterstützt auch durch die schnellste Boxencrew im ganzen Feld. Der Toyota #7 hatte aufgrund seines 0,4-Sekunden-Nachteils pro Runde aber keine Chance, die Führung zu übernehmen.
Nach zwei Stunden, gegen Ende der ersten Stints von Mike und Brendon, begann es leicht zu regnen. Als eine Stunde später José und Kazuki das Steuer übernahmen, war die Strecke so rutschig, dass beide Autos auf Hybrid-Intermediates wechselten. Später wurden die Bedingungen wieder besser und die Teams konnten auf Slicks wechseln. Team #8 hatte zu diesem Zeitpunkt etwa eine Minute Vorsprung, doch der schmolz später auf weniger als 30 Sekunden zusammen, weil Kazuki zu schnell in der Boxengasse unterwegs war und eine Durchfahrtsstrafe erhielt.
Für die letzten 90 Minuten übernahm Sébastien das Steuer des führenden TS050 Hybrid #8, während Kamui im #7 die Verfolgung aufnahm. Doch die Lücke konnte er nicht schließen: Sébastien überquerte beim letzten Rennen des TS050 Hybrid in Japan die Ziellinie mit 33,955 Sekunden Vorsprung vor Kamui. Als Dritter kam der Rebellion Nr. 1 mit zwei Runden Rückstand ins Ziel. Für Sébastien war es der 16. Sieg in der WEC, für Kazuki der vierte Triumph beim Heimrennen und für Brendon der erste Sieg als Fahrer des Toyota Gazoo Racing Teams.
Nach dem zweiten Doppelsieg im zweiten Rennen werden die Leistungsstrafen für das Team beim nächsten Rennen, den Vier Stunden von Shanghai am 10. November, nochmals erhöht. Die Rundenzeitstrafen für beide Autos sind aber identisch, da beide TS050 Hybrid jetzt die gleiche Anzahl von WM-Punkten haben.
„Das gesamte Team freut sich über den Doppelsieg bei unserem Heimspiel“, sagte Team-Präsident Hisatake Murata. „Nach Le Mans ist Fuji für Toyota Gazoo Racing das zweitwichtigste Rennen der Saison, ein Doppelsieg hier war für uns ein großes Ziel; vielen Dank an alle im Team, die dies möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank gilt allen Fans, die mit ihrer Leidenschaft die Sechs Stunden von Fuji wieder zu einem so besonderen Rennen gemacht haben; wir alle wissen ihre Unterstützung zu schätzen. Ich hoffe, es hat ihnen Spaß gemacht, die TS050 Hybrid zum letzten Mal bei einem Rennen in Japan zu verfolgen. Nun reisen wir mit einem zusätzlichen Erfolgs-Handicap nach Shanghai. Das Rennen dürfte damit noch schwieriger werden, aber wir freuen uns auf die Herausforderung.“
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