Sparkassen-Cup: MT verteidigt Titel

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Der diesjährige Sparkassen-Cup, der wegen der Pandemie zuletzt in 2019 stattfand, ist mit den Platzierungs- und Finalspielen am heutigen Sonntag zu Ende gegangen. Der Sieger heißt zum zweiten Mal in Folge MT Melsungen. In einem bis zum Schluss spannenden Duell mit Ligarivale TSV Hannover-Burgdorf setzte sich das Parrondo-Team nach 11:12 Halbzeitrückstand mit 27:25 durch. Für die Nordhessen ist dies der insgesamt vierte Erfolg beim Turnier der Sparkassen Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Beste Torschützen waren Rogerio Moares und Ivan Martinovic (beide jeweils 5) für die MT und Marius Steinhauser (5) für die TSV. Zum besten Torhüter des Turniers wurde Recken-Keeper Domenico Ebner gewählt, zum wertvollsten Spieler MT-Kreisläufer Rogerio Moares.


So sehen Sieger aus: Die MT nach dem Abpfiff in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle mit den beiden Repräsentanten des Hauptsponsors Rolf Ries, Vorstand der Wartburg-Sparkasse, und Diana Birkel, Sparkassen Finanzgruppe Hessen-Thüringen – Foto: H. Hartung.

Gleich ihren ersten Vorstoß konnte die Anwurf ausführende TSV Hannover-Burgdorf erfolgreich gestalten. Einen zugesprochenen Siebenmeter verwertete Neuzugang und Kapitän Marius Steinhauser zum Eröffnungstreffer. Glücklos hingegen startete die MT Melsungen in das Match. Mit Ausnahme von Nebojsa Simic, der nach einer von Ivan Martinovic vergebenen Großchance den zweiten Angriff der Recken vereitelte.

Ebenfalls ohne Fortune bei ihren Würfen blieben nacheinander David Mandic und Rogerio Moares, die jeweils in Hannovers Torwart Domenico Ebner ihren Meister fanden. Erst nach etwa sechs Minuten brach Aidenas Malasinskas den Bann und markierte mit einem verwandelten Strafwurf den 1:1-Ausgleich. Keine Frage, schon in diesen ersten Minuten war beiden Mannschaften der Kräfteverschleiß der beiden vorangegangenen Turniertage deutlich anzumerken.

Aber die MT kam nun besser in Schwung, wie der 3:0-Lauf mit Toren von Rogerio Moares (nach No-Look-Anspiel von Aidenas Malasinskas), Dimitri Ignatow (per Gegenstoß nach Traumpass von Nebojsa Simic) und Ivan Martinovic (nach gekonntem 1-gegen-1) zeigten. Gespielt waren bis dahin knapp 10 Minuten.

Nur sechs Minuten später waren die Recken wieder gleichauf. Branko Vujovic hatte aus halbrechter Rückraumposition zum 5:5 getroffen. Kurz darauf zwei Wechsel bei der MT: Agustin Casado ersetzte Aidenas Malasinskas als Regisseur und Arnar Freyr Arnarsson am Kreis Rogerio Moares. Der Wechsel zündete unmittelbar, Casados Pass zu Arnarsson führte zum 6:5 (18.).

Als Marian Michalczik zur 6:7-Führung für Hannover getroffen hatte (20.), nahm MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo die erste Auszeit für sein Team. Mit Erfolg. Der anschließende Angriff wurde mit einem Strafwurf belohnt, den erneut Aidenas Malasinskas – diesmal von der Bank kommend – zum Ausgleich verwandelte.

Dass die Recken beim Halbzeitpfiff aber dennoch die Nase wieder leicht vorn hatten, lag unter anderem an einigen Unkonzentriertheiten des MT-Angriffs. Hier ein Fehlpass, da eine vergebene Torgelegenheit – das kam jeweils einer Einladung für den Gegner gleich. Der sich nicht lange bitten ließ. Branko Vujovic (RR), Marius Steinhauser (Gegenstoß), Jonathan Edvardsson (RM), Uladzislau Kulesh (RL) und Hannes Feise (LA) nutzten ihre Gelegenheiten perfekt und sicherten ihren Farben so die nicht unverdiente 12:11-Führung zur Pause.

Dabei war die MT in den vorangegangenen rund sieben Minuten keinesfalls untätig gewesen. Neben den Erfolgsszenen von Nebojsa Simic, der frei gegen Rechtsaußen Marius Steinhauser parierte, und den Toren von Agustin Casado, Julius Kühn und André Gomes (diesmal sogar vom Kreis!) waren es eben zwei, drei Fehler zuviel, die den Recken den knappen Vorsprung beschert hatten.

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gestaltete sich als zähes Ringen der beiden Kontrahenten. Hannover blieb leicht in der Vorhand, Melsungen hielt aber jeweils den Anschluss. Roberto Garcia Parrondo hatte mit Florian Drosten (LA) und Julian Fuchs eine frische Flügelzange gebracht, im Rückraum kam die Achse Julius Kühn–Agustin Casado–Ivan Martinovic zum Einsatz und am Kreis löste Rogerio Moares Arnar Freyr Arnarsson ab. Das Tor indes hütete weiterhin Nebojsa Simic.

Florian Drosten fügte sich gleich mit zwei guten Szenen ein, als er jeweils die Pässe für seinen Kontrahenten auf Rechtsaußen abfing. Leider konnten die daraus folgenden Angriffe von seinen Mitspielern nicht verwertet werden. Und so ging Hannover nach perfektem Steal von Rechtsaußen Maximilian Gerbl mit 14:16 (41.) nach vorn. 

Woraufhin die MT in Person von Rogerio Moares prompt antwortete. Und durch David Mandic noch einen draufsetzte (16:16, 43.). Als danach Nebojsa Simic eine weitere Parade zeigte und nun wieder im Spiel befindliche Aidenas Malasinskas per lehrbuchmäßigem Stemmwurf den Ball in den Winkel  des TSV-Gehäuses hämmerte, war die MT wieder obenauf (17:16 (46.).

Nach dem Ausgleich zum 19:19 durch Agustin Casado setzte in puncto Torausbeute eine rund fünf Minuten währende Flaute ein. Der bereits angesprochene Kräfteverschleiß machte sich nun wieder bemerkbar. Hüben wie drüben passierten Fehlwürfe oder technische Fehler. Als beide Teams die Konzentration wiedergefunden hatten, ging das Spiel eng weiter. Keiner schaffte es, sich abzusetzen.

Bis zur 55. Minute. Da nahm Roberto Garcia Parrondo die zweite Auszeit, gab seinen Schützlingen Instruktionen für die Crunchtime mit auf den Weg. Und die zündeten ganz offensichtlich. Wobei sich gleich mehrere Akteure die Verantwortung effektiv aufteilten: Agustin Casado, Rogerio Moares, Ivan Martinovic und David Mandic behielten bei ihren Abschlüssen jeweils die Nerven und markierten die entscheidenden Treffer zum verdienten 27:25-Finalsieg Melsungens.

Julius Kühn nahm in Vertretung des angschlagenen und deshalb fehlenden Kapitäns Kai Häfner den 1000-Euro-Siegerscheck aus den Händen von Rolf Ries, Vorstand der Wartburg-Sparkasse, und Diana Birkel, Sparkassen Finanzgruppe Hessen-Thüringen, entgegen.

Rogerio Moares wertvollster Spieler des Turniers

Er hatte gleich doppelten Grund zur Freude: MT-Kreisläufer und Neuzugang Rogerio Moares wurde nach dem Finalsieg auch noch als “MVP”, also als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet. In der Tat hat der 2,04-Meter-Mann nicht nur aufgrund seiner stattlichen Erscheinung Beachtung bei Zuschauern und Handballexperten gefunden. Denn der Brasilianer zeigte sowohl am gegnerischen, wie auch am eigenen Kreis starke Leistungen – und das über alle drei Turniertage – Foto: H. Hartung.

MT Melsungen – TSV Hannover-Burgdorf 27:25 (11:12)

MT: Simic (1-60. Min.; 11 Paraden / 25 Gegentore), Morawski (n.e.) – Kühn 2, Malasinskas 3/2, Casado 4, Ignatow 1, Moraes 5, Beekmann, Ohl, Hörr, Drosten 1, Arnarsson 2, Gomes 1, Kalarash, Fuchs, Martinovic 5/3, Mandic 3 – Trainer: Roberto Garcia Parrondo.

TSV: Ebner (1.-47. Min.; 11 P. / 19 G.), Quenstedt (48.-60. Min.; 2 P. / 8 G.) – Vujovic 3, Mävers 1, Uscins 1, Pevnov 2, Kuzmanovski, Steinhauser 5/4, Michalczik 1, Kulesh 1, Edvardsson 2, Gerbl 4, Brozovic 1, Fischer 2, Feise 1, Ayar, Büchner 1 – Trainer: Christian Prokop.

Schiedsrichter: Julian Köppl (Frankfurt) / Denis Regner (Nieder-Olm)

Zuschauer: 1.000, Werner-Aßmann-Halle, Eisenach.

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